Vanadium(III)-iodid

chemische Verbindung

Vanadium(III)-iodid ist eine chemische Verbindung der Elemente Vanadium und Iod. Es ist ein braunschwarzer, hygroskopischer Feststoff, der bei 80–100 °C sublimiert.[1]

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Vanadium(III)-iodid
_ V3+ 0 _ I
Allgemeines
Name Vanadium(III)-iodid
Andere Namen
  • Vanadiumtriiodid
  • Vanadin(III)-iodid
  • Vanadintriiodid
Verhältnisformel VI3
Kurzbeschreibung

kristalliner, braunschwarzer Feststoff[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 15513-94-7
EG-Nummer 239-547-7
ECHA-InfoCard 100.035.937
PubChem 3627252
Wikidata Q418337
Eigenschaften
Molare Masse 431,655 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

5,21 g·cm−3[1]

Sublimationspunkt

80–100 °C[1]

Löslichkeit

Zersetzung in Wasser[2]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 314
P: 280​‐​305+351+338​‐​310[3]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Gewinnung und Darstellung Bearbeiten

Vanadium(III)-iodid kann aus den Elementen gewonnen werden:[2]

 
Vanadium reagiert mit Iod beim Molverhältnis 2:3 zu Vanadium(III)-iodid.

Eigenschaften Bearbeiten

Vanadium(III)-iodid kristallisiert im trigonalen Kristallsystem in der Raumgruppe R3 (Raumgruppen-Nr. 148)Vorlage:Raumgruppe/148 mit den Gitterparametern a = 692,5 pm und c = 1991 pm sowie 6 Formeleinheiten pro Elementarzelle. Es entspricht damit einer Bismut(III)-iodid-Struktur.[4]

Vanadium(III)-iodid ist oxidationsempfindlich und sehr hygroskopisch. Es löst sich in Wasser sehr leicht unter Bildung von [V(H2O)6]3+-Ionen.[2] Die Lösung besitzt eine braune Farbe, die bei Säurezusatz nach grün umschlägt.[5]

Verwendung Bearbeiten

Vanadium(III)-iodid ist ein Zwischenprodukt bei der Reinigung von Vanadium durch das Van-Arkel-de-Boer-Verfahren. Dabei wird das Vanadium(III)-iodid bei relativ niedrigen Temperaturen aus den Elementen gebildet, sublimiert und zersetzt sich an einem heißen Draht wieder in die Elemente.[6]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Vanadium(III)-iodid auf webelements.com
  2. a b c A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1550.
  3. a b Datenblatt Vanadium(III) iodide bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 25. April 2011 (PDF).
  4. W. Pies, A. Weiss: a3622, I.4.1 Simple iodides and their solid solutions. In: K.-H. Hellwege, A. M. Hellwege (ed.): SpringerMaterials - The Landolt-Börnstein Database. doi:10.1007/10201462_57.
  5. Georg Brauer (Hrsg.) u. a.: Handbuch der Präparativen Anorganischen Chemie. 3., umgearbeitete Auflage. Band III, Ferdinand Enke, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-87823-0, S. 1415.
  6. A. F. Holleman, E. Wiberg, N. Wiberg: Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 102. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 2007, ISBN 978-3-11-017770-1, S. 1543.