Valle Gran Rey

Gemeinde in Spanien

Das Valle Gran Rey (Tal des großen Königs, gemeint ist Hupalupa, ein König der Gomeros) bildet eine Gemeinde der Kanareninsel La Gomera. Sitz der Verwaltung ist seit 1930 der Ort La Calera.

Gemeinde Valle Gran Rey

Valle Gran Rey
Wappen Karte der Kanarischen Inseln
Valle Gran Rey (Kanarische Inseln)
Valle Gran Rey (Kanarische Inseln)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Kanarische Inseln Kanarische Inseln
Provinz: Santa Cruz de Tenerife
Insel: La Gomera
Gerichtsbezirk: San Sebastián de La Gomera
Koordinaten: 28° 7′ N, 17° 19′ WKoordinaten: 28° 7′ N, 17° 19′ W
Höhe: 100 msnm
Fläche: 32,36 km²
Einwohner: 4.674 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 144 Einw./km²
Postleitzahl(en): 38870 (Vueltas)
38879 (El Hornillo)
38852 (Tagaluche)
38869 (Las Hayas)
38892 (Arure)
Gemeindenummer (INE): 38049 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: Ángel Piñero Cruz (Coalición Canaria) (seit 2020)
Adresse der Gemeindeverwaltung: C/ La Calera, s/n
38870 - Valle Gran Rey
Website: vallegranrey.es
Lage des Ortes

Ortsteile Bearbeiten

Die Gemeinde besteht in Valle Bajo (unteres Tal) aus den Hauptorten La Calera (am Hang), La Playa, Borbalán und Vueltas (am Hafen). Zu Valle Alto (oberes Tal) werden unter anderem Los Granados, El Hornillo, La Vizcaïna und El Retamal gezählt. Außerhalb des Tales gehören zur Gemeinde unter anderem die Weiler Taguluche, Las Hayas und Arure, die letzteren beiden dicht am Nationalpark Garajonay liegend.

Charakter Bearbeiten

Das Tal bietet dank seiner terrassierten Kulturlandschaft mit einer Fülle von Palmen, den ausgedehnten Bananenplantagen und vielen verstreut liegenden kleinen Häusern einen geradezu exotischen Anblick. Hier hat es in den 1970er und 1980er Jahren besonders viele Hippies hingezogen. Mitunter wurde das Tal mit Aussteiger-Orten wie Goa oder Kathmandu verglichen.[2]

Die Gemeinde Valle Gran Rey verfügt auf der Insel La Gomera über die mit Abstand höchste touristische Nutzung. Das Tal ist seit dem Ausbau der Zufahrtsstraße und dem Hafenausbau gut zu erreichen. Es gab eine deutlichen Zunahme von Hotels und touristischen Appartementhäusern von insgesamt rund 1400 Betten zwischen 1990 und 2005. Damit könnte aus dem bisherigen Individualtourismus nach und nach ein Massentourismus entstehen.

Verkehr Bearbeiten

Zum Tal Valle Gran Rey gibt es nur eine Zufahrtsstraße. Diese führt vom Tal bis in den Nationalpark Garajonay. Von dort verbindet die Hauptstraße das Tal mit der Hauptstadt und dem Hafen von San Sebastián.

Die Buslinie 1 verbindet das Valle mit der Inselhauptstadt San Sebastian über den Nationalpark drei- bis fünfmal täglich.

Nach dem Ausbau des Hafens in Vueltas kann Valle Gran Rey auch von Handels- und Kreuzfahrtschiffen angelaufen werden. Von November 2008 bis Februar 2009 bediente die Reederei Garajonay Express eine Schnellbootlinie zwischen Los Cristianos (Teneriffa) und Vueltas im Valle Gran Rey. Ab März 2009 übernahm die Fred Olsen S.A. diese Linie bis zum 1. Februar 2012.

Am 14. November 2020 machte ein Felssturz die Straße von Vueltas zur Playa de Argaga in der Gemeinde Vallehermoso unpassierbar und sie wurde von Amts wegen endgültig gesperrt. Die Anwesen sind seither nicht mehr mit Landfahrzeugen erreichbar. Der Felssturz verfehlte einige geparkte Fahrzeuge nur knapp, niemand kam ernsthaft zu Schaden.[3] In der Vergangenheit gab es an dieser Stelle Felsabbrüche mit Todesfällen. Entsprechende Schilder warnten vor der Gefahr.[4]

Interessante Orte Bearbeiten

Hoch über dem Tal mit Blick auf die Anbauterrassen bis hin zum Meer hat der lanzarotenische Künstler César Manrique im Jahre 1989 den Aussichtspunkt Mirador del Palmarejo erschaffen. Durch die großen Panoramascheiben des darin befindlichen Restaurants hat man eine gute Aussicht. Das Restaurant wurde von einer Berufsfachschule für Hotel und Gastronomie betrieben, jedoch aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben.

Bei Arure befindet sich der Mirador El Santo mit der Kapelle Ermita del Santo. Von dort sieht man in westlicher Richtung den Ort Taguluche.

Oberhalb von El Guro befindet sich in der Schlucht Barranco de Arure der Wasserfall Salto de Agua.

Eine Statue des Guanchenrebellen Hautacuperche steht am südlichen Anfang der Strandpromenade.

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

Jahr Einwohner Bevölkerungsdichte
1991 3.103 95,9 Einw./km²
1996 3.631 112,2 Einw./km²
2001 4.238 131,0 Einw./km²
2006 5.040 155,8 Einw./km²
2011 5.364 165,8 Einw./km²
2016 4.285 132,4 Einw./km²

Weblinks Bearbeiten

Commons: Valle Gran Rey – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Tomas Niederberghaus: Die Stiefkinder der Sonne. In: Zeit Online. 19. Mai 2005, abgerufen am 25. Februar 2012.
  3. Katastrophen-Alarm im Hafen Website des Valleboten. Abgerufen am 12. Februar 2021.
  4. Deutsche von Felsen erschlagen. In: ntv.de. 5. März 2013, abgerufen am 12. Februar 2021.