Uncastillo ist ein nordspanischer Ort und eine Gemeinde mit 628 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) in der Provinz Saragossa in der Autonomen Gemeinschaft Aragonien. Die historische Altstadt wurde als Kulturgut (Bien de Interés Cultural) in der Kategorie Conjunto histórico-artístico anerkannt. Er ist einer der fünf namensgebenden Orte der Comarca Cinco Villas.

Gemeinde Uncastillo

Ansicht von Uncastillo
Wappen Karte von Spanien
Uncastillo (Spanien)
Uncastillo (Spanien)
Basisdaten
Land: Spanien Spanien
Autonome Gemeinschaft: Aragonien Aragonien
Provinz: Saragossa
Comarca: Cinco Villas
Gerichtsbezirk: Ejea de los Caballeros
Koordinaten: 42° 22′ N, 1° 8′ WKoordinaten: 42° 22′ N, 1° 8′ W
Höhe: 601 msnm
Fläche: 230,87 km²
Einwohner: 628 (1. Jan. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 3 Einw./km²
Postleitzahl(en): 50678
Gemeindenummer (INE): 50267 Vorlage:Infobox Gemeinde in Spanien/Wartung/cod_ine
Verwaltung
Bürgermeister: José Luis Abenia Pardos
Website: Uncastillo
Lage des Ortes
Landschaft bei Uncastillo

Lage und Klima Bearbeiten

Der Bergort Uncastillo liegt am Río Riguel im südlichen Pyrenäenvorland im Getreideanbaugebiet der Comarca Cinco Villas in einer Höhe von ca. 600 m. Weiter nördlich erreichen die Gipfel der Sierra de Santo Domingo Höhen von über 1100 m. Nach Huesca sind es ca. 90 km (Fahrtstrecke); die Provinzhauptstadt Saragossa liegt gut 100 km südlich. Das Klima ist gemäßigt bis mild; Regen (ca. 630 mm/Jahr) fällt überwiegend im Winterhalbjahr.

Bevölkerungsentwicklung Bearbeiten

Jahr 1842 1900 1950 2000 2021
Einwohner 1805 2732 2834 889 634[2]

Die gesamte Region (auch Serranía Celtibérica genannt) erlebte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und danach einen deutlichen Bevölkerungsschwund.

Wirtschaft Bearbeiten

Die Wirtschaft von Uncastillo basiert hauptsächlich auf Ackerbau und Viehzucht (hauptsächlich Schafe). Neben der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte ist auch der Tourismus von Bedeutung.

Geschichte Bearbeiten

In vorgeschichtlicher Zeit war die Gegend von den Suessetanern besiedelt; später wurde sie von den Römern eingenommen, die ca. 14 km südwestlich des heutigen Ortes eine Siedlung mit Aquädukt und Thermen gründeten. Im frühen 10. Jahrhundert wurde der zwischenzeitlich von den Mauren eroberte Ort von Sancho I. von Navarra eingenommen, der hier eine erste Burg (castillo) erbauen ließ. Unter Ramiro I. kam Uncastillo zum Königreich Aragón. Wie mehrere romanische Kirchen bezeugen, erlebte der Ort im 12. und 13. Jahrhundert eine Blütezeit.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Romanische Pfarrkirche San Martín[3] – heute das Museum für sakrale Kunst des Pyrenäenvorlandes
  • Romanische Pfarrkirche Santa María la Mayor[4]
  • Romanische Kirche San Juan mit Wandmalereien[5]
  • Kirche San Andrés
  • Romanische Kirche San Felices
  • Überreste der romanischen Templerkirche San Lorenzo mit angrenzendem mittelalterlichen Eiskeller
  • Burg (Castillo de la Peña de Ayllón), erbaut im 11.–13. Jh.[6]
  • „Gotischer Palast“ von Peter IV., erbaut im 14. Jh.[7]
  • Synagoge in der Judería
  • Börse (lonja), gegründet im 13. Jh. als Hospital[8]
  • Rathaus (Casa consistorial)

Umgebung

  • Reste der Thermen und eines römischen Aquädukts[9]
  • Castello de Sibirana in der Sierra de Santo Domingo

Städtepartnerschaften Bearbeiten

Frankreich  Frankreich: Morlaàs in Aquitanien

Literatur Bearbeiten

  • Guía Total: Pirineo Aragonès. 3. Auflage, Grupo Anaya, Madrid 2005, ISBN 84-9776-047-6, S. 167–168.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Uncastillo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Cifras oficiales de población de los municipios españoles en aplicación de la Ley de Bases del Régimen Local (Art. 17). Instituto Nacional de Estadística; (Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística, Stand 1. Januar 2022).
  2. Uncastillo – Bevölkerungsentwicklung
  3. Uncastillo – Kirche San Martín
  4. Uncastillo – Kirche Santa María la Mayor
  5. Uncastillo – Kirche San Juan
  6. Uncastillo – Burg
  7. Uncastillo – Palast Pedro IV.
  8. Uncastillo – Börse
  9. Uncastillo – römische Ruinen