UCI-Trial-Weltmeisterschaften/Jugend und Junioren

UCI-Trial-Weltmeisterschaften
Jugend und Junioren
Veranstalter Union Cycliste Internationale
Bereich Trial
Wettbewerb offene Klasse / 20 Zoll
Kategorie verschiedene
Zeitraum 1986–1998

Die Trial-Wettkämpfe für Jugend und Junioren wurden in den Anfangsjahren der UCI-Trial-Weltmeisterschaften in zahlreichen Altersgruppen ausgetragen, die heute nicht mehr üblich sind. Die Sieger, insbesondere auch die der Jugend-Klassen, werden vom Radsport-Weltverband UCI weiterhin als Weltmeister anerkannt und sind unten aufgeführt.

Hintergründe und Entwicklung Bearbeiten

Als die Disziplin in den 1980er Jahren noch unter dem Namen Trialsin (kurz für spanisch „trial sin motor“) ihren Weg in den Radsport fand, sollte sie vor allem Kinder und Jugendliche ansprechen. So sah das Reglement der ersten Weltmeisterschaften 1986 neben einer Seniorenklasse fünf weitere für Minderjährige vor. Zugelassen waren Fahrräder mit einem Mindest-Raddurchmesser von 20 Zoll.[1] Die Namen der Altersklassen hatten 1986 spanische und ab 1987 französische Namen, wobei letztere noch heute im UCI-Regelwerk vorzufinden sind (siehe auch „Kategorien im Trial“):

Altersgruppe 1986 1987
17 und 18 Juveniles Juniors
15 und 16 Cadetes Cadets
13 und 14 Infantiles Minimes
11 und 12 Alevines Benjamins
9 und 10 Benjamines Poussins

Der Einheitlichkeit halber werden im Folgenden die ab 1987 gültigen Namen verwendet. 1986 und 1987 wurde aus den Wettbewerben der Senioren sowie den drei Altersklassen von 13 bis 18 noch ein Gesamtklassement gebildet, auch Scratch genannt.[1] Das Gesamtklassement wird von der UCI nicht als WM-Kategorie genannt. Ab 1988 wurde das Gesamtklassement durch eine Elite-Kategorie ersetzt, der die besten Fahrer mehrerer Altersklassen inklusive Jugend und Junioren angehörten.

1995 traten wichtige Regeländerungen in Kraft. Bei den Junioren wurden die Wettbewerbe in eine 20-Zoll- und eine 26-Zoll-Klasse aufgeteilt, während die unteren Altersklassen zunächst in der 20-Zoll-Klasse geführt wurden, aber bis 1998 nach und nach verschwanden. Stattdessen gibt es seit 2000 mit den „UCI World Trial Youth Games“ eine separate Veranstaltung für Kinder und Jugendliche.

Junioren Bearbeiten

Die Junioren-Altersklasse umfasst Fahrer mit 17 und 18 Jahren. Sie wurde 1995 in zwei Nachfolge-Wettbewerbe aufgeteilt, eine 20-Zoll-Klasse und eine 26-Zoll-Klasse.

Jahr Austragungsort Gold Silber Bronze
1986 mehrere Läufe Spanien  Daniel Del Valle Spanien  Josep Ribera Spanien  Joan Expósito
1987 mehrere Läufe Spanien  Ot Pi Spanien  Josep Ribera Deutschland  Paolo Marques
1988 mehrere Läufe Spanien  Juan Francisco Sánchez Deutschland  Gerd Merkel Deutschland  Horst Schmid
1989 mehrere Läufe Spanien  Josep Vilalta Deutschland  Stefan Schlie Deutschland  Arnd Röhm
1990 mehrere Läufe Tschechoslowakei  Petr Hynčica Tschechoslowakei  Pavel Karkoš Tschechoslowakei  Libor Karas
1991 mehrere Läufe Tschechoslowakei  Milos Pospíšil Tschechoslowakei  Martin Šimunek Belgien  Bruno Fracassi
1992 Lorca Spanien  Gabriel Villada Spanien  Pere Esteve Spanien  Juan Manuel Moreno
1993 Val-d’Isère Spanien  Jesús Hurtado Spanien  Mikel Iñorbe Spanien  Dani Parramón
1994 Zafra Spanien  Elías Bonet Spanien  Iñigo Calleja Spanien  Dani Parramón

Cadets Bearbeiten

Cadets bezeichnet die Klasse der 15- und 16-jährigen Fahrer. Von den heute nicht mehr üblichen Wettbewerben bestand dieser am längsten, nämlich bis 1998.

Jahr Austragungsort Gold Silber Bronze
1986 mehrere Läufe Spanien  Ot Pi Italien  Alberto Limatore Belgien  Oliver Marechal
1987 mehrere Läufe Belgien  Christophe Winand Frankreich  Gilles Combe Spanien  Joan Pons
1988 mehrere Läufe Schweiz  Remo Taiana Deutschland  Holger Werthwein Belgien  Dominique Peters
1989 mehrere Läufe Deutschland  Holger Werthwein Tschechoslowakei  Miroslav Pacold Belgien  Dominique Peters
1990 mehrere Läufe Tschechoslowakei  Jaroslav Blažek Tschechoslowakei  Milos Pospíšil Belgien  Bruno Fracassi
1991 mehrere Läufe Tschechoslowakei  Stanislav Slabý Tschechoslowakei  Jan Votýpka Spanien  Oscar López
1992 Lorca Deutschland  Marcus Klausmann Spanien  Elías Bonet Spanien  Dani Parramón
1993 Val-d’Isère Spanien  Elías Bonet Spanien  Alberto Gómez Spanien  Juan Francisco Sánchez
1994 Zafra Frankreich  Marc Vinco Spanien  Juan Francisco Sánchez Spanien  Lluís Codina
1995 Großheubach Frankreich  Marc Vinco Deutschland  Christian Weber Schweiz  Roger Keller
1996 Zuoz Belgien  Marc‐Amory Buteneers Schweiz  Roger Keller Deutschland  Marco Hösel
1997 Avoriaz Polen  Rafał Kumorowski Belgien  Marc-Amory Buteneers Spanien  Abraham Morillas
1998 Cartagena Belgien  Kenny Belaey Spanien  David Cuadau Spanien  Abraham Morillas

Minimes Bearbeiten

Minimes bezeichnet die Klasse der 13- und 14-jährigen Fahrer. Ihr Wettbewerb bestand bis 1995 innerhalb der Weltmeisterschaften.

Jahr Austragungsort Gold Silber Bronze
1986 mehrere Läufe Spanien  Joan Pons Spanien  Marc Puigdemont Spanien  Josep Maria Claret
1987 mehrere Läufe Spanien  Marc Colomer Schweiz  Remo Taiana Frankreich  Michel Chaboud
1988 mehrere Läufe Tschechoslowakei  Miroslav Pacold Spanien  Marc Colomer Italien  Pier Paolo Peterlini
1989 mehrere Läufe Italien  Marco Monateri Tschechoslowakei  Stanislav Slabý Spanien  Josep Sabrià
1990 mehrere Läufe Japan  Tomoyuki Ogawa Japan  Masayuki Sasamoto Tschechoslowakei  Martin Janů
1991 mehrere Läufe Deutschland  Marcus Klausmann Tschechoslowakei  Martin Čučman Tschechoslowakei  Vlastimil Hynčica
1992 Lorca Spanien  Marc Catllà Spanien  Marc Freixa Frankreich  Marc Vinco
1993 Val-d’Isère Frankreich  Marc Vinco Spanien  Francesc Recio Spanien  Lluís Codina
1994 Zafra Spanien  Francesc Recio Spanien  Josep Maria Sadurní Schweiz  Roger Keller
1995 Großheubach Spanien  Josep Maria Sadurní Spanien  Daniel Oestringer Spanien  Blai Parramón

Benjamins Bearbeiten

Die Benjamins sind die 11- und 12-jährigen Fahrer; 1986 wurde diese Altersklasse noch als Alevines bezeichnet, während Benjamines die 9- und 10-Jährigen waren.

Jahr Austragungsort Gold Silber Bronze
1986 mehrere Läufe Spanien  Marc Colomer Belgien  Frédéric Crosset Spanien  Jordi Picola
1987 mehrere Läufe Italien  Marco Monateri Belgien  Frédéric Crosset Spanien  Jordi Picola
1988 mehrere Läufe Italien  Marco Monateri Tschechoslowakei  Jiří Šikl Spanien  Gabriel Reyes
1989 mehrere Läufe Japan  Kenichi Kuroyama Deutschland  Marcus Klausmann Spanien  Eloi Sabrià
1990 mehrere Läufe Japan  Kenichi Kuroyama Tschechoslowakei  Martin Čučman Tschechoslowakei  Vlastimil Hynčica
1991 mehrere Läufe Spanien  Sergi Bellavista Spanien  Marc Freixa Spanien  Marc Catllà
1992 Lorca Spanien  Francesc Recio Spanien  Xavier Vilaseca Spanien  Josep Maria Sadurní
1993 Val-d’Isère Spanien  Josep Maria Sadurní Spanien  Xavier Vilaseca Spanien  Blai Parramón
1994 Zafra Schweiz  Roland Bürki Spanien  Iker Leceta Spanien  Santiago Alonso
1995 Großheubach Deutschland  Markus Schaufler Deutschland  Simon Billmaier Deutschland  Vincenc Brunner

Poussins Bearbeiten

Mit Poussins werden die 9- und 10-Jährigen bezeichnet. 1992 traten nur zwei von ihnen an, und für 1993 sowie 1994 sind keine Ergebnisse bekannt. Letztmals stand diese Altersklasse 1995 im Programm.

Jahr Austragungsort Gold Silber Bronze
1986 mehrere Läufe Italien  Marco Monateri Spanien  Lluís Ortíz Italien  Ezio Artusi
1987 mehrere Läufe Japan  Kenichi Kuroyama Deutschland  Jens Lossow Deutschland  Marc Neumann
1988 mehrere Läufe Japan  Kenichi Kuroyama Spanien  Francesc Estradé Spanien  Sergi Bellavista
1989 mehrere Läufe Spanien  Jordi Mujal Spanien  Sergi Bellavista Japan  Takahisa Fujinami
1990 mehrere Läufe Japan  Takahisa Fujinami Spanien  Albert Cabestany Spanien  Francesc Recio
1991 mehrere Läufe Spanien  Xavier Vilaseca Spanien  Josep Maria Sadurní Japan  Tetsuya Yamada
1992 Lorca Schweiz  Roland Bürki Schweiz  Marco Staub nicht vergeben
1993–1994 keine Ergebnisse bekannt
1995 Großheubach Frankreich  Morgan Rémy Deutschland  Jochen Schäfer Deutschland  Thomas Mrohs

Medaillenspiegel Bearbeiten

Die folgende Tabelle fasst alle oben aufgeführten Wettbewerbe zusammen.

Platz Land Gold Silber Bronze Gesamt
1 Spanien  Spanien 20 24 25 69
2 Japan  Japan 6 1 2 9
3 Tschechoslowakei  Tschechoslowakei 5 9 4 18
4 Deutschland  Deutschland 4 8 7 19
5 Frankreich  Frankreich 4 1 2 7
Italien  Italien 4 1 2 7
7 Belgien  Belgien 3 3 5 11
8 Schweiz  Schweiz 3 3 2 8
9 Polen  Polen 1 0 0 1
Gesamt 50 50 49 149

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Reglement der ersten WM 1986 (Memento vom 22. Juni 2013 im Internet Archive)