U-17-Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2015

U-17-Europameisterschaft im Frauenfußball

Die achte U-17-Fußball-Europameisterschaft der Frauen wurde 2015 in Island ausgetragen. Es war nach der U-19 EM 2007 das zweite UEFA-Frauenfußballturnier in Island. Die Endrunde fand zum zweiten Mal mit acht Mannschaften statt.

U-17-Europameisterschaft der Frauen 2015
UEFA Under 17 Women’s Championship 2015
Anzahl Nationen (von 44 Bewerbern)
Europameister Spanien Spanien (3. Titel)
Austragungsort Island Island
Eröffnungsspiel 22. Juni 2015
Endspiel 4. Juli 2015
Spiele 15
Tore 45 (⌀: 3 pro Spiel)
Torschützenkönigin Deutschland Stefanie Sanders (6 Tore)
Gelbe Karten 10 (⌀: 0,67 pro Spiel)
Gelb-Rote Karten 0
Rote Karten 0

Qualifikation Bearbeiten

Die Europameisterschaft wurde in drei Stufen ausgerichtet. In zwei Qualifikationsrunden wurden die sieben weiteren Teilnehmer an der Endrunde ermittelt. Island war als Gastgeber automatisch qualifiziert.

In der ersten Qualifikationsrunde spielten 40 der gemeldeten Mannschaften in zehn Gruppen zu je vier Mannschaften die Teilnehmer an der zweiten Qualifikationsrunde aus. Innerhalb jeder Gruppe spielte jede Mannschaft einmal gegen jede andere in Form von Miniturnieren, die an unterschiedlichen Terminen zwischen dem 1. August und 31. Oktober 2014 ausgetragen wurden. Eine der vier teilnehmenden Mannschaften der jeweiligen Gruppe fungierte als Gastgeber dieses Miniturniers. Ein Sieg wurde mit drei Punkten, ein Unentschieden mit einem Punkt belohnt. Die Gruppenauslosung fand am 20. November 2013 im schweizerischen Nyon, Spielort der früheren Endrunden, statt.[1] Die deutsche Mannschaft (Sieger 2008, 2009, 2012 und 2014) erhielt ebenso wie Spanien (Sieger 2010 und 2011) und Frankreich (Weltmeister 2012) ein Freilos für die 2. Runde. Die Schweiz spielte in Gruppe 3 gegen Ungarn, Aserbaidschan und Portugal. Österreich traf in Gruppe 5 auf Tschechien, die Ukraine und Nordirland. Die Qualifikationsspiele fanden zwischen dem 6. und 31. Oktober 2014 statt.

Die 10 Gruppensieger und Gruppenzweiten sowie der beste Gruppendritte qualifizierten sich für die zweite Qualifikationsrunde (Eliterunde). Bei der Ermittlung des besten Gruppendritten wurden nur die Spiele gegen die Gruppensieger und Gruppenzweiten berücksichtigt.

Qualifiziert für die zweite Qualifikationsrunde:

  • Deutschland  Deutschland – Freilos – Topf A
  • Frankreich  Frankreich – Freilos – Topf A
  • Spanien  Spanien – Freilos – Topf A
  • England  England – Erster Gruppe 1 – Topf A
  • Russland  Russland – Zweiter Gruppe 1 – Topf C
  • Finnland  Finnland – Erster Gruppe 2 – Topf A
  • Polen  Polen – Zweiter Gruppe 2 – Topf C
  • Schweiz  Schweiz – Sieger Gruppe 3 – Topf B
  • Ungarn  Ungarn – Zweiter Gruppe 3 – Topf D
  • Irland  Irland – Erster Gruppe 4 – Topf C
  • Serbien  Serbien – Zweiter Gruppe 4 – Topf D
  • Rumänien  Rumänien – Dritter Gruppe 4 – Topf D
  • Osterreich  Österreich – Erster Gruppe 5 – Topf B
  • Tschechien  Tschechien – Zweiter Gruppe 5 – Topf D
  • Schottland  Schottland – Sieger Gruppe 6 – Topf B
  • Schweden  Schweden – Zweiter Gruppe 6 – Topf C
  • Belgien  Belgien – Sieger Gruppe 7 – Topf B
  • Belarus  Belarus – Zweiter Gruppe 7 – Topf C
  • Danemark  Dänemark – Erster Gruppe 8 – Topf A
  • Turkei  Türkei – Zweiter Gruppe 8 – Topf C
  • Italien  Italien – Sieger Gruppe 9 – Topf B
  • Norwegen  Norwegen – Zweiter Gruppe 9 – Topf D
  • Niederlande  Niederlande – Erster Gruppe 10 – Topf B
  • Slowakei  Slowakei – Zweiter Gruppe 10 – Topf D

Die Auslosung der Eliterunde fand am 19. November in Nyon statt. Die Eliterunde wurde zwischen dem 22. März und 16. April 2015 ausgetragen. Die sechs Gruppensieger sowie der beste Zweite (aus den Spielen gegen den Gruppenersten und -dritten) qualifizierten sich neben Gastgeber Island für die Endrunde. Deutschland traf in Gruppe 3 vom 9. bis 14. April 2015 in Italien noch auf Belarus und Tschechien. Österreich war Gastgeber in Gruppe 5 und traf vom 11. bis 16. April 2015 auf die drei skandinavischen Mannschaften Dänemark, Schweden und Norwegen, konnte den Heimvorteil aber nicht nutzen. Die Schweizerinnen spielten in Gruppe 1 vom 11. bis 16. April 2015 in der Türkei noch gegen Finnland und Serbien.[2]

Endrunde Bearbeiten

 
U-17-Fußball-Europameisterschaft der Frauen 2015 (Island)
Spielorte 2015 in Island

Qualifiziert für die Endrunde:

Die Endrunde fand vom 22. Juni bis zum 4. Juli in Island statt, Spielorte waren Grindavík, Kópavogur, Akranes und drei Stadien in Reykjavík. Die Auslosung erfolgte am 29. April 2015 in Reykjavík.[3]

Alle Zeitangaben sind Ortszeiten (MESZ −2 Stunden).

Vorrunde Bearbeiten

Gruppe A Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Spanien  Spanien  3  2  1  0 007:100  +6 07
 2. Deutschland  Deutschland  3  2  0  1 010:400  +6 06
 3. England  England  3  1  1  1 004:700  −3 04
 4. Island  Island  3  0  0  3 001:100  −9 00
Mo., 22. Juni 2015 um 13:00 Uhr in Grindavík
England Spanien 1:1 (0:0)
Мо., 22. Juni 2015 um 19:00 Uhr in Grindavík
Island Deutschland 0:5 (0:2)
Do., 25. Juni 2015 um 13:00 Uhr in Akranes
Deutschland Spanien 0:4 (0:3)
Do., 25. Juni 2015 um 19:00 Uhr in Akranes
Island England 1:3 (0:1)
So., 28. Juni 2015 um 19:00 Uhr in Kópavogur
Spanien Island 2:0 (1:0)
So., 28. Juni 2015 um 19:00 Uhr in Reykjavík
Deutschland England 5:0 (2:0)

Gruppe B Bearbeiten

Pl. Land Sp. S U N Tore Diff. Punkte
 1. Schweiz  Schweiz  3  2  1  0 005:300  +2 07
 2. Frankreich  Frankreich  3  2  0  1 004:200  +2 06
 3. Norwegen  Norwegen  3  1  1  1 004:400  ±0 04
 4. Irland  Irland  3  0  0  3 000:400  −4 00
Mo., 22. Juni 2015 um 13:00 Uhr in Kópavogur
Irland Frankreich 0:1 (0:0)
Мо., 22. Juni 2015 um 19:00 Uhr in Kópavogur
Schweiz Norwegen 2:2 (1:1)
Do., 25. Juni 2015 um 13:00 Uhr in Reykjavík (Vikingsvöllur)
Irland Schweiz 0:1 (0:0)
Do., 25. Juni 2015 um 19:00 Uhr in Reykjavík (Vikingsvöllur)
Frankreich Norwegen 2:0 (2:0)
So., 28. Juni 2015 um 13:00 Uhr in Kópavogur
Norwegen Irland 2:0 (2:0)
So., 28. Juni 2015 um 13:00 Uhr in Reykjavík (Fylkisvöllur)
Frankreich Schweiz 1:2 (1:0)

Finalrunde Bearbeiten

Halbfinale Bearbeiten

Mi., 1. Juli 2015 um 13:00 Uhr in Reykjavík (Valsvöllur)
Spanien  Spanien Frankreich  Frankreich 1:1 (0:0), 4:3 i. E.
Mi., 1. Juli 2015 um 19:00 Uhr in Reykjavík (Valsvöllur)
Schweiz  Schweiz Deutschland  Deutschland 1:0 (0:0)

Finale Bearbeiten

Sa., 4. Juli 2015 um 16:00 Uhr in Reykjavík (Valsvöllur)
Spanien  Spanien Schweiz  Schweiz 5:2 (2:0)

Schiedsrichterinnen Bearbeiten

Beste Torschützinnen Bearbeiten

Rang Spielerin Tore
1 Deutschland  Stefanie Sanders 6
2 Spanien  Lucía García 5
3 Schweiz  Géraldine Reuteler 3

Kader Bearbeiten

Deutschland Bearbeiten

Bundestrainerin Anouschka Bernhard nominierte für die Endrunde folgenden Kader:[4]

Nr. Spielerin Geburtsdatum Position Verein
01 Vanessa Fischer 18.04.1998 Tor 1. FFC Turbine Potsdam
02 Vildan Kardesler 24.02.1998 Abwehr SV Burgsteinfurt
03 Anna Gerhardt 17.04.1998 Abwehr 1. FC Köln
04 Victoria Krug 12.01.1998 Abwehr 1. FFC Turbine Potsdam
05 Luisa Guttenberger 01.12.1998 Abwehr FC Bayern München
06 Jana Feldkamp 15.03.1998 Mittelfeld SGS Essen
07 Giulia Gwinn 02.07.1999 Mittelfeld SV Weingarten
08 Janina Minge 11.06.1999 Mittelfeld FC Wangen
09 Stefanie Sanders 12.06.1998 Sturm Werder Bremen
10 Jenny Hipp 06.02.1998 Mittelfeld 1. FFC Turbine Potsdam
11 Isabella Möller 04.02.1998 Mittelfeld 1. FFC Turbine Potsdam
12 Nadine Winckler 30.11.1998 Tor 1. FC Saarbrücken
13 Emma Dörr 25.06.1998 Abwehr 1. FC Saarbrücken
14 Katja Friedl 07.02.1998 Mittelfeld 1. FFC Turbine Potsdam
15 Jule Dallmann 18.02.1998 Sturm 1. FFC Frankfurt
16 Tanja Pawollek 18.01.1999 Mittelfeld SG Rosenhöhe
17 Aline Reinkober 02.01.1998 Mittelfeld 1. FFC Turbine Potsdam
18 Dina Orschmann 08.01.1998 Sturm 1. FC Union Berlin

Schweiz Bearbeiten

Die Schweiz unter Trainerin Monica Di Fonzo trat in Island mit folgendem Kader an:[5]

Nr. Spielerin Geburtsdatum Position Verein
01 Melanie Egli 23.06.1998 Tor FC Zürich Frauen
02 Elisa Barth 13.06.1998 Abwehr FC Basel
03 Kim Dubs 22.09.1998 Sturm FC Zürich Frauen
04 Luisa Felder 18.09.1998 Abwehr BSC Young Boys
05 Yara Hofmann 29.09.1998 Mittelfeld FC Zürich Frauen
06 Flavia von Känel 05.10.1998 Mittelfeld FC Zürich Frauen
07 Thais Hurni 22.07.1998 Abwehr FC Yverdon
08 Lara Jenzer 05.08.1998 Mittelfeld FC Aarau
09 Sarah Kaufmann 05.02.1998 Abwehr FC Zürich Frauen
10 Alisha Lehmann 21.01.1999 Sturm BSC Young Boys
11 Nathalie Lienhard 20.08.1998 Mittelfeld FC Zürich Frauen
12 Nadja Furrer 30.04.1998 Tor Grasshopper Club Zürich
13 Naomi Mégroz 06.08.1998 Abwehr Grasshopper Club Zürich
14 Géraldine Reuteler 21.04.1999 Sturm FC Luzern
15 Nathalia Spälti 19.02.1998 Abwehr FC Yverdon
16 Jolanda Stampfli 01.04.1998 Sturm BSC Young Boys
17 Mathilde Staffoni 16.07.1998 Mittelfeld FC Yverdon
18 Amira Arfaoui 08.08.1999 Sturm BSC Young Boys
19 Noemi Stadelmann 15.02.1998 Tor FC Basel

Torhüterin Noemi Stadelmann wurde wegen einer Erkrankung von Melanie Egli nach der Gruppenphase nachnominiert.[6]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Der Weg nach Island beginnt. In: uefa.com. UEFA, 20. November 2013, abgerufen am 21. November 2013.
  2. Härtetest für Deutschland in der Eliterunde. In: uefa.com. UEFA, 19. November 2014, abgerufen am 23. Januar 2015.
  3. U17-Endrunde der Frauen ausgelost. In: uefa.com. UEFA, 29. April 2015, abgerufen am 30. April 2015.
  4. Technical report - Team Germany. In: uefa.com. UEFA, abgerufen am 18. September 2015.
  5. Technical report - Team Switzerland. In: uefa.com. UEFA, abgerufen am 18. September 2015.
  6. Chris Blattmann: Mit Vollgas in den EM-Final. In: frauenfussballmagazin.ch. Frauenfussball-Magazin, 30. Juni 2015, abgerufen am 18. September 2015.