Tshel Gungthang

buddhistischer Tempel in der Volksrepublik China

Das Kloster Tshel Gungthang (tib. tshal gung thang[1]) im Gebiet von Lhasa in Tibet, ca. 10 km östlich der Innenstadt von Lhasa, ist ein 1187 errichtetes buddhistisches Kloster, das ursprünglich zur Kagyü-Schule gehörte und später der Gelug-Schule angegliedert wurde. Der Tempel wurde von Lama Shang (bla ma zhang; 1123–1194)[2], dem Gründer der Tshelpa-Kagyü-Schule, gegründet.[3]

Es war der Sitz der Tshel (tshal)-Familie bzw. der Tshelpa-Herrscher oder Gouverneure der tibetischen Zehntausendschaft Tshel Gungthang. Er befand sich in der Nähe des Tshelpa-Klosters in der historischen Provinz Ü im Westen von Lhasa. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde hier die Kanjur-Sammlung des tibetischen buddhistischen Kanons einer Revision unterzogen, wofür der Fürst der zentraltibetischen Region, Tshelpa Künga Dorje (1309–1364)[4], Geld bereitstellte.[5]

Zitat Bearbeiten

„Die Kanjur genannte Sammlung der autoritativen Worte des Buddha wurde von 1347 bis 1351 im Kloster Tshel Gungthang in Ü einer gründlichen Revision unterzogen. Hierfür stellte der Tripön von Tshel, Tshelpa Künga Dorje (1309–1364), Geld zur Verfügung. Eine weitere, von der Tshelpa-Version abweichende Edition wurde in Zhalu in Tsang erstellt.[6]

Äbte Bearbeiten

deutsche Bezeichnung / Umschrift nach Wylie (Lebensdaten) / Abt von … bis

Literatur Bearbeiten

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

  1. chin. Cai Gongtang si 蔡公堂寺 oder Cai Gongtang si 蔡贡唐寺 usw.
  2. Shang Yudragpa Tsöndrü Dragpa (zhang g.yu brag pa brtson 'grus grags pa); chin. Xiang Zunzhu Zhaba 向‧尊珠扎巴
  3. Der auch das Tshelpa-Kloster (Yanggön) gründete, das Stammkloster der Tshelpa-Kagyü-Schule (tib.: tshal pa bka' brgyud pa), eine der vier großen Zweige der Kagyü-Schulrichtung (Barom-, Karma-, Phagdru- und Tshelpa-Kagyü) des Tibetischen Tripitaka, der sich wiederum in vier Hauptschulen (Nyingma, Kagyü, Sakya und Gelug) aufteilt.
  4. Der Verfasser der Roten Annalen.
  5. Kollmar-Paulenz, S. 92.
  6. Karénina Kollmar-Paulenz, Kleine Geschichte Tibets, München 2006, S. 92.
Tshel Gungthang (Alternativbezeichnungen des Lemmas)
Cai Gongtang si 蔡公堂寺, Cai Gongtang si 蔡贡唐寺/蔡貢唐寺, Gongtang si 贡唐寺, Tsalgungthang-Kloster, Tsal Gung-thang, Cai Gongtang, Caigongtang 蔡公堂, Gungthang-Kloster; Tshel Gungthang Gön; tshal gung thang dgon, Gongtang si 公堂寺

Koordinaten: 29° 38′ 23,4″ N, 91° 13′ 12,1″ O