Trainingsmaske

Hilfsmittel zur Steigerung der physiologischen Leistungsfähigkeit

Eine Trainingsmaske ist ein Hilfsmittel zur Steigerung der physiologischen Leistungsfähigkeit. Sie soll es Nutzern ermöglichen, durch die Restriktion der Atemluftzufuhr die Atemmuskulatur zu trainieren. Sie wird u. a. von Asthmatikern, Sportlern und Soldaten angewendet. Die Wirkung ist teilweise umstritten.

Ein Soldat der US Air Force mit Atemrestriktionsmaske, um Kardiofunktion zu trainieren

Wirkungsweise Bearbeiten

Der ursprüngliche Gedanke dahinter war, ein handliches Gerät anzubieten, welches ein Höhentraining simulieren soll. Dieses steigert bekanntlich die Anzahl der roten Blutkörperchen, verbessert den Sauerstofftransport des Athleten und schafft somit einen messbaren temporären Leistungsvorteil bei dessen Rückkehr auf Meereshöhe.[1]

Die Verwendung solcher Trainingsmasken konnte in wissenschaftlichen Studien diesbezüglich jedoch nicht überzeugen, da keinerlei Effekte auf Hämoglobin, Hämatokrit und Sauerstofftransport zu verzeichnen waren. Die Masken hatten keinen Einfluss auf die Sauerstoffkonzentration der eingeatmeten Luft. Sie erschweren lediglich das Ein- und Ausatmen und trainieren somit die Atemmuskulatur des Verwenders.[2]

Dennoch wurden auch Vorteile evident: Die gesamte Atemmuskulatur, bestehend aus dem Zwerchfell, der Zwischenrippenmuskulatur und der Assistenzmuskulatur, muss – wie jeder andere Muskel auch – progressiv trainiert werden, um Höchstleistungen bringen zu können. Das sogenannte Respiratory Muscle Training (RMT) ist eine spezielle Trainingsmethodik, die entwickelt wurde, um die Atemmuskulatur gezielt zu stärken. RMT verbessert bei Sportlern nachweislich die Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer.[3]

Trainingsmasken erlauben es damit dem Anwender, die Atemmuskulatur zu stärken, ohne an stationäre Geräte gebunden zu sein. Durch das Erschweren der Atmung üben diese Einheiten einen direkten Einfluss auf die kardiorespiratorische Fitness aus, was sich in der sportlichen Leistungsfähigkeit niederschlagen kann.[4] Dies ist vor allem für Spitzenathleten von Bedeutung, bei denen das Lungensystem zum limitierenden Faktor werden kann.[5]

Die Vorteile einer Trainingsmaske beschränken sich dabei nicht auf den Spitzensport: Während eines hochintensiven sechswöchigen Trainingsprogramms, konnten „moderat trainierte“ Subjekte unter Verwendung einer Trainingsmaske ihre Ausdauer- (VO2 Max) und ihre Kraftwerte signifikant verbessern.[6]

Einige Kritiker bezweifeln jedoch, dass sich das Training des kardiorespiratorischen Systems tatsächlich positiv auf die sportliche Leistungsfähigkeit auswirkt. Bessere Lungenfitness sei nicht gleichbedeutend mit besseren Leistungswerten.[7] In einer Studie an Athleten zeigte sich keine verbesserte Ausdauerleistung – vermutlich, weil diese bereits austrainiert waren.[8]

Eine umfangreiche Metaanalyse von Gigliotti et al. (2006) kam zu dem Ergebnis, dass in kontrollierten, rigoros designten Studien ein deutlicher Effekt auf relevante Leistungsmarker zu verzeichnen ist.[9] Die Hintergründe dieser Prozesse sind jedoch noch nicht zur Gänze erschlossen und erfordern weitere Forschungsarbeit.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gore, C.J., Clark, S.A., Saunders, P.U. (2007). Nonhematological mechanisms of improved sea-level performance after hypoxic exposure. Med Sci Sports Exerc. 2007 Sep;39(9):1600-9.
  2. Klusiewicz, A., Borkowski, L., Zdanowicz, R., Boros, P., & Wesolowski, S. (2008). The inspiratory muscle training in elite rowers. Journal of Sports Medicine and Physical Fitness, 48(3), 279.
  3. McConnell, A (2013). Functional benefits of respiratory muscle training. in: Respiratory Muscle Training: Theory and Practice. Elsevier
  4. HajGhanbari, B., Yamabayashi, C., Buna, T.R., Coelho, J.D., Freedman, K.D., Morton, T.A., Palmer, S.A., Toy, M.A., Walsh, C., Sheel, A.W., Reid, W.D. (2013). Effects of respiratory muscle training on performance in athletes: a systematic review with meta-analyses. J Strength Cond Res 2013 Jun;27(6):1643-63.
  5. McKenzie, D. C. (2012). Respiratory physiology: adaptations to high-level exercise. British Journal of Sports Medicine.
  6. Porcari, J.P., Probst, L., Forrester, K., Doberstein, S., Foster, C., Cress, M.L., Schmidt, K. (2016). Effect of Wearing the Elevation Training Mask on Aerobic Capacity, Lung Function, and Hematological Variables. J Sports Sci Med 2016 May 23; 15(2): 379-86
  7. Inbar, O., Weiner, P., Azgad, Y., Rotstein, A., & Weinstein, Y. (2000). Specific inspiratory muscle training in well-trained endurance athletes. Medicine and Science in Sports and Exercise, 32(7), 1233–1237.
  8. Williams et al. (2002). Inspiratory muscle training fails to improve endurance capacity in athletes. Med Sci Sports Exerc 2002 Jul;34(7): 1194-8
  9. Gigliotti, F., Binazzi, B., Scano, G. (2006). Does training of respiratory muscles affect exercise performance in healthy subjects? Respiratory Medicine Jun 6; 100(6): 1117–1120