Tour Championship 2023

Snookerturnier

Die Duelbits Tour Championship 2023 war ein Snookerturnier der Saison 2022/23, das vom 27. März bis 2. April ausgetragen wurde. Qualifiziert waren die Top 8 der Einjahresrangliste von der Championship League im Sommer 2022 bis zum WST Classic Mitte März.[1] Erstmals war die Bonus Arena in Kingston upon Hull Austragungsort eines Snookerturniers.

Tour Championship 2023
Duelbits Tour Championship 2023

Turnierart: Weltranglistenturnier
Teilnehmer: 8
Austragungsort: Bonus Arena,
Hull, England
Eröffnung: 27. März 2023
Endspiel: 2. April 2023
Sieger: EnglandEngland Shaun Murphy
Finalist: EnglandEngland Kyren Wilson
Höchstes Break: 147 (Wales Ryan Day)
2022
 
2024

Zum fünften Mal schloss die Tour Championship die Players Series ab. Vorausgegangene Turniere dieser Serie waren der World Grand Prix mit 32 und die Players Championship mit 16 Teilnehmern, ebenfalls bestimmt aus der jeweils geltenden Einjahresrangliste. Der Wett- und Spieleanbieter Duelbits war zum ersten Mal Sponsor dieser Serie.[2]

Im Vorjahr hatte Neil Robertson das Turnier und die Gesamtserie gewonnen, er hatte sich in dieser Saison aber nicht wieder qualifiziert. Sieger wurde der Engländer Shaun Murphy, der seinen Landsmann Kyren Wilson im Finale mit 10:7 bezwang. Murphy war der dritte Spieler, der nacheinander die Players Championship und die Tour Championship gewonnen und sich damit auch den Sieg in der Duelbits Series gesichert hatte.

Preisgeld Bearbeiten

Die Preisgeldsumme blieb unverändert bei 380.000 £ und war damit bis auf die Breakprämie bei allen vorherigen Ausgaben gleich.

Preisgeld
Sieger 150.000 £
Finalist 60.000 £
Halbfinalist 40.000 £
Viertelfinalist 20.000 £
Höchstes Break 10.000 £
Insgesamt 380.000 £

Setzliste Bearbeiten

Die Setzliste wurde basierend auf der Einjahresrangliste vom Saisonstart bis unmittelbar vor diesem Turnier ermittelt. Nachdem das Turkish Masters endgültig abgesagt werden musste, wurde noch kurzfristig vom 16. bis 22. März das WST Classic als neues Turnier organisiert, bei dem abschließend über die 8 Teilnehmer entschieden wurde. Mark Selby verbesserte sich durch den Turniersieg auf Platz 3, allerdings konnte kein Spieler außerhalb der Top 8 die Chance nutzen, sich noch zu qualifizieren.[1]

Einjahresrangliste
Rang Spieler Gewinnsumme (£)
1 Nordirland  Mark Allen 530.500
2 England  Shaun Murphy 240.000
3 England  Mark Selby 215.500
4 England  Ali Carter 203.500
5 England  Kyren Wilson 179.000
6 Wales  Ryan Day 159.000
7 England  Robert Milkins 157.500
8 China Volksrepublik  Ding Junhui 140.500

Duelbits Series Bearbeiten

Die Tour Championship entschied auch darüber, wer die von Duelbits gesponserte Players Series gewann. Für den besten Spieler aus drei Turnieren gab es eine Siegprämie von 100.000 £. Mit 295.000 £ gewann Shaun Murphy die höchste Gewinnsumme und sicherte sich so diese Prämie.

Spieler Erzieltes Preisgeld in £ Gesamtsumme
World Grand Prix Players Championship Tour Championship
England  Shaun Murphy 20.000 125.000 150.000 295.000
Nordirland  Mark Allen 100.000 10.000 20.000 130.000
England  Kyren Wilson 7.500 30.000 60.000 97.500
England  Ali Carter 5.000 50.000 20.000 75.000
China Volksrepublik  Ding Junhui 7.500 10.000 40.000 57.500
England  Mark Selby 5.000 10.000 40.000 55.000
England  Judd Trump 40.000 10.000 50.000
Wales  Ryan Day 7.500 15.000 20.000 42.500
England  Robert Milkins 5.000 15.000 20.000 40.000
England  Joe O’Connor 7.500 30.000 37.500

Turnierplan Bearbeiten

Die acht Teilnehmer aus der Einjahresrangliste ermittelten in drei Runden mit jeweils zwei Sessions pro Match und einem Match pro Tag den Turniersieger:[3][4]

Mit dem Saisonbesten Mark Allen und Ali Carter schieden zwei Favoriten bereits in Runde 1 mit klaren Niederlagen aus. Im Duell der beiden Sieger setzte sich Kyren Wilson ebenfalls klar gegen Ding Junhui durch und zog ins Finale ein. Die anderen beiden Favoriten, Shaun Murphy und Mark Selby, waren zum Auftakt erfolgreich, auch wenn sie nicht so deutlich gewannen. Ihr direktes Aufeinandertreffen war dann das wechselafteste und knappste Match im Turnier. Eine 3:1-Führung von Selby wurde zu einem 6:4 für Murphy. Nach dem Ausgleich durch Selby zog Murphy sogar auf 9:6 davon, doch Selby erzwang mit 3 hohen Breaks den Entscheidungsframe. Das höchste Break im 19. Frame gelang dann Murphy, der so mit 10:9 gewann und das Finale komplettierte.

Viertelfinale (Best of 19 Frames)
27.–30. März
Halbfinale (Best of 19 Frames)
31. März / 1. April
Finale (Best of 19 Frames)
2. April
                         
1 Nordirland  Mark Allen 5        
8 China Volksrepublik  Ding Junhui 10  
8 China Volksrepublik  Ding Junhui 5
  5 England  Kyren Wilson 10  
4 England  Ali Carter 4
5 England  Kyren Wilson 10  
5 England  Kyren Wilson 7
  2 England  Shaun Murphy 10
3 England  Mark Selby 10    
6 Wales  Ryan Day 7  
3 England  Mark Selby 9
  2 England  Shaun Murphy 10  
2 England  Shaun Murphy 10
7 England  Robert Milkins 8  

Finale Bearbeiten

Shaun Murphy kämpfte zuletzt mit gesundheitlichen Einschränkungen und war in den letzten Spielzeiten öfter aus den Top 8 herausgefallen. Zuletzt war er aber mit seinem Sieg bei der Players Championship zum zweitbesten Spieler der Saison geworden. Kyren Wilson war dagegen eine feste Größe in den Top 8, er hatte zu Saisonbeginn das European Masters gewonnen, ein großer Titel fehlte ihm allerdings noch in seiner Karriere.

Wilson, der im Halbfinale bereits mit 6 Centurys in einem Match für Aufsehen gesorgt hatte,[5] startete mit 2 Centurys und 2 weiteren spielentscheidenden Breaks furios ins Finale. Doch nach der Zwischenpause kam auch Murphy zu hohen Breaks, er verkürzte schnell auf 3:4 und in einem umkämpften 8. Frame gelang ihm zum Sessionende der Gleichstand. Die Abendsession begann wechselhaft und der zweimaligen Führung von Wilson folgte unmittelbar der Ausgleich. Beim 6:6 hatte Wilson aber schon deutlich vorne gelegen und Murphy hatte den Frame noch gestohlen. Den Schwung nahm er in die nächsten beiden Frames mit und er konnte erstmals im Match selbst in Führung gehen. Wilson verkürzte zwar noch einmal auf 7:8, aber nach einem Beinahe-Century in Frame 16 stand Murphy nur noch einen Schritt vor dem Sieg. Den machte er mit zwei kleineren Breaks im nächsten Frame und vollendete damit zum 10:7. Es war der 11. Ranglistentitel in seiner Karriere.[6]

Finale: Best of 19 Frames
Schiedsrichter/in: Polen  Małgorzata Kanieska
Bonus Arena, Hull, England, 2. April 2023
Kyren Wilson England  7:10 England  Shaun Murphy
Nachmittagssession: 108:20 (108), 121:0 (84), 90:31 (62), 111:0 (111), 0:82 (75), 31:73 (70), 11:100 (75), 63:67
Abendsession: 74:14 (59), 0:131 (131), 67:15 (52), 56:64 (Wilson 56), 35:64, 0:115 (115), 65:32 (60), 0:109 (95), 13:76
111 Höchstes Break 131
2 Century-Breaks 2
8 50+-Breaks 6

Century-Breaks Bearbeiten

Sechs Spieler erzielten zusammen 22 Century-Breaks. Der Finalist Kyren Wilson spielte neun Breaks von 100 oder mehr Punkten und damit die größte Anzahl. Mit einem Maximum Break gelang Ryan Day das höchste Break.[7]

Wales  Ryan Day 147, 139
England  Kyren Wilson 137, 130, 118, 115, 111, 108, 107, 103, 100
England  Mark Selby 132, 131, 106
England  Shaun Murphy 131, 128, 115, 106, 100
England  Ali Carter 131
China Volksrepublik  Ding Junhui 116, 113

Quellen Bearbeiten

  1. a b 1 Year List 2022/2023. World Snooker Tour, archiviert vom Original am 23. März 2023; abgerufen am 23. März 2023 (englisch).
  2. Cazoo Tour Championship. In: wst.tv. World Snooker Tour, archiviert vom Original am 23. März 2023; abgerufen am 23. März 2023 (englisch).
  3. Duelbits Tour Championship Draw and Schedule Confirmed. In: wst.tv. World Snooker Tour, 22. März 2023, abgerufen am 23. März 2023 (englisch).
  4. Duelbits Tour Championship (2023). In: snooker.org. Abgerufen am 2. April 2023 (englisch).
  5. Wilson Narrowly Misses Record. In: wst.tv. World Snooker Tour, 31. März 2023, abgerufen am 3. April 2023 (englisch).
  6. Tour Triumph for Magnificent Murphy. In: wst.tv. World Snooker Tour, 2. April 2023, abgerufen am 3. April 2023 (englisch).
  7. Duelbits Tour Championship 2023 – Centuries. In: worldsnookerdata.com. Archiviert vom Original am 23. Mai 2023; abgerufen am 2. April 2023 (englisch).

Weblinks Bearbeiten