Tischtennis-Europameisterschaft 2009

Tischtennis-Europameisterschaft 2009

Die 28. Tischtennis-Europameisterschaft (offiziell: LIEBHERR European Table Tennis Championships 2009, auf Deutsch LIEBHERR Europameisterschaft 2009) wurde vom 13. bis 20. September 2009 in Stuttgart ausgetragen.[1] Als Austragungsorte wurden die Porsche-Arena und die Hanns-Martin-Schleyer-Halle ausgewählt. Die Porsche-Arena war mit einer Kapazität von etwa 6000 Zuschauerplätzen die Hauptaustragungsstätte.

Tischtennis-Europameisterschaft
RusslandRussland 2008 EM 2009 2010 Tschechien
Datum 13.09.–20.09.
Austragungsort Deutschland Stuttgart
Sieger
Einzel (♂) Danemark Michael Maze
Einzel (♀) Deutschland Wu Jiaduo
Doppel (♂) Deutschland Timo Boll
Deutschland Christian Süß
Doppel (♀) Rumänien Elizabeta Samara
Rumänien Daniela Dodean
Mannschaft (♂) Deutschland Deutschland
Mannschaft (♀) Niederlande Niederlande

Deutschland gewann drei Mal Gold: Im Dameneinzel holte Wu Jiaduo Gold, im Herrendoppel verteidigten Timo Boll/Christian Süß ihren Titel, zudem wurde die Herrenmannschaft Europameister.

Vergabe des Austragungsortes Bearbeiten

Am 20. Juli 2008 entschied das Präsidium des Deutschen Tischtennis-Bundes in einer Konferenz die Europameisterschaft nach Stuttgart zu vergeben.[1] Neben Stuttgart hatte sich auch Bremen mit der Stadthalle Bremen als Austragungsstätte beworben. Da in den vergangenen Jahren Veranstaltungen wie die EM 2000, WM 2006 und die German Open fast ausschließlich im Norden und Osten Deutschlands stattgefunden haben, entschied man sich gegen Bremen und für Stuttgart. Zuletzt war Stuttgart 1992 Austragungsort der Europameisterschaft.

Ergebnisse Damen Bearbeiten

Mannschaft Bearbeiten

Die deutschen Damen belegten bei den Europameisterschaften den fünften Platz. Das Team gewann im Platzierungsspiel gegen Weißrussland 3:1. Eingesetzt wurden Wu Jiaduo, Zhenqi Barthel, Kristin Silbereisen, Petrissa Solja und Laura Matzke.

Finale:
Niederlande  Niederlande0000Polen  Polen003:1

Spiel um Platz 5:
Belarus 1995  Belarus0000Deutschland  Deutschland001:3

Spiel um Platz 7:
Rumänien  Rumänien0000Frankreich  Frankreich003:1

Spiel um Platz 9:
Spanien  Spanien0000Ukraine  Ukraine002:3

Spiel um Platz 11:
Turkei  Türkei0000Ungarn  Ungarn003:1

Spiel um Platz 13:
Osterreich  Österreich0000Italien  Italien003:1

Spiel um Platz 15:
Litauen  Litauen0000Russland  Russland001:3

In den Gruppenspielen erreichte das Team durch Siege über Italien und die Türkei sowie einer Niederlage gegen die Niederlande Platz zwei. Somit war es für die Spiele um Platz 1 bis 8 berechtigt, die im KO-System ausgetragen wurden. Nach der 1:3-Niederlage gegen Polen gewann es in der Runde um die Plätze 5 bis 8 gegen Frankreich mit 3:1. Danach verlor es im Spiel um Platz 5 gegen Weißrussland mit 3:1.

Einzel Bearbeiten

Platz Land Spieler
1 Deutschland  Deutschland Wu Jiaduo
2 Ukraine  Ukraine Marharyta Pessozka
3 Belarus 1995  Belarus Wiktoryja Paulowitsch
Litauen  Litauen Rūta Paškauskienė
Viertelfinale Halbfinale Finale
                   
         
 Osterreich  Liu Jia 3
 
 Ukraine  Marharyta Pessozka 4  
 Ukraine  Marharyta Pessozka 4
 
   Litauen  Rūta Paškauskienė 2  
 Italien  Nikoleta Stefanova 2
 
 Litauen  Rūta Paškauskienė 4  
 Ukraine  Marharyta Pessozka 0
 
   Deutschland  Wu Jiaduo 4
 Ungarn  Krisztina Tóth 0
 
 Deutschland  Wu Jiaduo 4  
 Deutschland  Wu Jiaduo 4
 
   Belarus 1995  Wiktoryja Paulowitsch 3  
 Belarus 1995  Wiktoryja Paulowitsch 4
 Osterreich  Li Qiangbing 0  

Die deutschen Damen erzielten folgende Ergebnisse:

Doppel Bearbeiten

Viertelfinale Halbfinale Finale
                   
         
 Ungarn  Krisztina Tóth /
Georgina Póta
3
 
 Deutschland  Zhenqi Barthel /
Kristin Silbereisen
4  
 Deutschland  Zhenqi Barthel /
Kristin Silbereisen
3
 
   Italien  Nikoleta Stefanova /
Wenling Tan Monfardini
4  
 Tschechien  Renáta Štrbíková /
Iveta Vacenovská
1
 
 Italien  Nikoleta Stefanova /
Wenling Tan Monfardini
4  
 Italien  Nikoleta Stefanova /
Wenling Tan Monfardini
0
 
   Rumänien  Elizabeta Samara /
Daniela Dodean
4
 Polen  Natalia Partyka /
Xu Jie
1
 
 Litauen  Rūta Paškauskienė/
Russland  Oksana Fadejewa
4  
 Litauen  Rūta Paškauskienė/
Russland  Oksana Fadejewa
2
 
   Rumänien  Elizabeta Samara /
Daniela Dodean
4  
 Russland  Anna Tichomirowa /
Anastassija Woronowa
3
 Rumänien  Elizabeta Samara /
Daniela Dodean
4  

Die deutschen Doppel erzielten folgende Ergebnisse:

Ergebnisse Herren Bearbeiten

Mannschaft Bearbeiten

Die deutsche Herren-Nationalmannschaft hat zum dritten Mal nach 2007 und 2008 den Europameistertitel gewonnen. Eingesetzt wurden Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov, Christian Süß, Bastian Steger und Patrick Baum.

Finale:
Deutschland  Deutschland0000Danemark  Dänemark003:2

Spiel um Platz 5:
Kroatien  Kroatien0000Belarus 1995  Belarus003:2

Spiel um Platz 7:
Schweden  Schweden0000Tschechien  Tschechien001:3

Spiel um Platz 9:
Polen  Polen0000Russland  Russland001:3

Spiel um Platz 11:
Serbien  Serbien0000Spanien  Spanien002:3

Spiel um Platz 13:
Frankreich  Frankreich0000Slowenien  Slowenien003:2

Spiel um Platz 15:
Belgien  Belgien0000Ungarn  Ungarn003:1

Das deutsche Team setzte sich in den Gruppenspielen gegen Frankreich, Dänemark und Spanien durch. Somit war es qualifiziert für die Runde der letzten acht, die im KO-System ausgetragen wurde. Nach Siegen über Schweden (3:1), Rumänien (3:0) und Dänemark (3:2) wurde es Europameister.

Einzel Bearbeiten

Platz Land Spieler
1 Danemark  Dänemark Michael Maze
2 Osterreich  Österreich Werner Schlager
3 Deutschland  Deutschland Timo Boll
Russland  Russland Fjodor Kusmin
Viertelfinale Halbfinale Finale
                   
         
 Deutschland  Timo Boll 4
 
 Schweden  Pär Gerell 0  
 Deutschland  Timo Boll 3
 
   Danemark  Michael Maze 4  
 Frankreich  Christophe Legoût 2
 
 Danemark  Michael Maze 4  
 Danemark  Michael Maze 4
 
   Osterreich  Werner Schlager 1
 Deutschland  Ruwen Filus 2
 
 Russland  Fjodor Kusmin 4  
 Russland  Fjodor Kusmin 1
 
   Osterreich  Werner Schlager 4  
 Osterreich  Werner Schlager 4
 Belarus 1995  Wladimir Samsonow 3  

Die deutschen Herren erzielten folgende Ergebnisse:

Doppel Bearbeiten

Die Deutschen Timo Boll und Christian Süß konnten ihren Titel erfolgreich verteidigen. Sie gewannen mit 4:2 gegen das Duo Wang Zeng Yi und Lucjan Błaszczyk aus Polen.

Viertelfinale Halbfinale Finale
                   
         
 Deutschland  Timo Boll /
Christian Süß
4
 
 Kroatien  Zoran Primorac /
Roko Tošić
3  
 Deutschland  Timo Boll /
Christian Süß
4
 
   Slowenien  Bojan Tokič/
Serbien  Aleksandar Karakašević
1  
 Slowenien  Bojan Tokič /
Serbien  Aleksandar Karakašević
4
 
 Turkei  Bora Wang /
Cem Zeng
0  
 Deutschland  Timo Boll /
Christian Süß
4
 
   Polen  Wang Zeng Yi/
Lucjan Błaszczyk
2
 Polen  Wang Zeng Yi /
Lucjan Błaszczyk
4
 
 Serbien  Žolt Pete/
Marko Jevtović
2  
 Polen  Wang Zeng Yi/
Lucjan Błaszczyk
4
 
   Frankreich  Damien Éloi/
Emmanuel Lebesson
2  
 Frankreich  Damien Éloi /
Emmanuel Lebesson
4
 Kroatien  Andrej Gaćina/
Ivan Juzbašić
1  

Die deutschen Herrendoppel erzielten folgende Ergebnisse:

Mixed Bearbeiten

Erstmals wurden die Mixed-Europameisterschaften in einem separaten Turnier ausgetragen. Sie fanden vom 3. September bis 5. September in Subotica (Serbien) statt.

Es siegten Aleksandar Karakašević/Rūta Paškauskienė (Serbien/Litauen) vor Evgueni Shetinin/Wiktoryja Paulowitsch (Weißrussland). Deutsche nahmen nicht teil.

Deutsche Schiedsrichter Bearbeiten

Folgende Deutsche waren als Schiedsrichter im Einsatz (Aufzählung unvollständig):

  • Helmut Feldmann (Norden)
  • Corinna Haugwitz (Rotenburg/Wümme)
  • Lutz Helmboldt (Bad Lauterberg)
  • Günter Höhne (Hankensbüttel)
  • Jürgen Schödel (Singen)
  • Georg Schons (Beuren)
  • Gert Selig (Hannover)

Wissenswertes Bearbeiten

  • Es wurden 1.715 Spiele mit insgesamt 5.991 Sätzen durchgeführt.[2]
  • Alina Sandul aus Moldawien war mit elf Jahren (* 16. Oktober 1997) die jüngste Teilnehmerin.[3]
  • Mit 59 Jahren war Peter Frommelt aus Liechtenstein der älteste Teilnehmer. Da er eine Beinprothese trägt nahm er auch schon erfolgreich an Paralympics teil.[4]

Literatur Bearbeiten

  • Ausführlicher Bericht in Zeitschrift tischtennis, 2009/10 S. 8–44

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b SH: EM 2009 an Stuttgart vergeben, Meldung vom 20. Juli 2007 auf tischtennis.d (Memento vom 25. November 2015 im Internet Archive) (abgerufen am 31. Mai 2023)
  2. Zeitschrift tischtennis, 2010/1 S. 5
  3. Zeitschrift tischtennis, 2009/10 S. 35
  4. Zeitschrift tischtennis, 2009/10 S. 36

Weblinks Bearbeiten