Thymelicus hyrax

Art der Gattung Thymelicus

Thymelicus hyrax ist ein zur Familie der Dickkopffalter gehörender Schmetterling.

Thymelicus hyrax

Thymelicus hyrax

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Dickkopffalter (Hesperiidae)
Unterfamilie: Hesperiinae
Gattung: Thymelicus
Art: Thymelicus hyrax
Wissenschaftlicher Name
Thymelicus hyrax
(Lederer, 1861)

Merkmale Bearbeiten

Thymelicus hyrax hat eine Flügelspannweite 26 bis 32 Millimetern.[1] Die Flügel haben auf der Oberseite eine staubig ockerbraune Färbung mit einem schmalen schwarzen Saum, der nach außen als Rippe zu einem blassen graugelben, gefransten Rand ausläuft. Die Vorderflügel haben eine breitere dunkle Spitze, die Hinterflügel haben am Vorderrand eine breitere schattenartige Dunkelfärbung. Ausschließlich beim Männchen zeigt sich zudem ein gerader, schräger Schuppenstrich von der ersten bis zur dritten Rippe, während sich das Weibchen ohne eine derartige Flügelzeichnung zeigt. Die Flügelunterseite des Vorderflügels ist bei beiden Geschlechtern in einem hellen Gelbbraunton mit grünlich gelber Spitze, während sie beim Hinterflügeleinfarbig grünlich gelb ist.[2]

Der Körper zeigt am Rücken und Hinterleib eine gelblich olivbraune Färbung, die Bauchseite und Beine sind heller. Bei den Fühlern zeigt sich eine schwarze Ober- und eine ockergelbe Unterseite; an den unteren Gliedern sind sie heller geringelt.[2]

Im Jahr 2014 wurden die Anzahl der Chromosomen verschiedener Dickkopffalter bestimmt, die Art Thymelicus hyrax hat 29 Chromosomenpaare.[3]

Lebensweise Bearbeiten

Im Frühjahr verpuppen sich die Raupen. Die Puppen sind netzartig gesponnene, lockere Gehäuse zwischen Grasblättern. Nach einer kurzen Puppenphase schlüpfen die Falter. Die Falter haben je nach Standort eine Flugzeit von April oder Mai bis in den Juni oder Juli.[4][5]

Lebensraum Bearbeiten

Bei einer Untersuchung in der Türkei wurde die Art in Gebieten mit halophilen Pflanzen und in Steppenregionen nachgewiesen.[6] Auf Samos wurden die Raupen ausschließlich auf Achnatherum bromoides beobachtet.[4] In Nordisrael legt die Art Eier auf Knollen-Gerste und anderen Süßgräsern in Strauch- und Heidelandschaften (Batha).[7] Außerdem wird die Art mit Trockenwiesen, trockenen Hängen und Hügeln bis zu einer Höhe von 2000 Metern assoziiert.[1][5]

Verbreitung und Gefährdung Bearbeiten

Die Art ist sowohl von der griechischen Ägäis entlang der Mittelmeerküste bis hin nach Israel verbreitet als auch entlang der südlichen Schwarzmeerküste bis zum Kaukasus und dem Nordwesten des Irans.[4][5][8]

Der Schmetterling wird von der IUCN als Least Concern („nicht gefährdet“) eingestuft.[9]

Systematik Bearbeiten

Bei der Erstbeschreibung ordnete Julius Lederer die Art der Gattung Hesperia zu, später wurde sie in die Gattung Thymelicus, die 1819 von Jacob Hübner eingeführt wurde, übertragen.[2][8]

Ähnliche Arten Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Thymelicus hyrax – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Thymelicus hyrax (Lederer, 1861). In: lepidoptera.eu. Abgerufen am 5. April 2024.
  2. a b c Julius Lederer: Ueber Alb. Kindermanns letzte lepidoterologische Ausbeute. In: Wiener Entomologische Monatsschrift. Band 5, 1861, S. 149–150.
  3. Vladimir A. Lukhtanov: Chromosome number evolution in skippers (Lepidoptera, Hesperiidae). In: Comparative Cytogenetics. Band 8, Nr. 4, 2014, S. 275–291, doi:10.3897/CompCytogen.v8i4.8789.
  4. a b c Thymelicus hyrax (Lederer, 1861). In: pyrgus.de. Wolfgang Wagner, abgerufen am 5. April 2024.
  5. a b c Thymelicus hyrax (LEDERER, 1861). In: euroleps.ch. Heiner Ziegler, abgerufen am 5. April 2024.
  6. Selma Seven: Comparative Analysis of Habitat Preferences of the Diurnal Lepidoptera of Tuz Lake, Turkey. In: Acta Zoologica Bulgarica. Band 69, Nr. 1, 2017, S. 49–54.
  7. Gad Ish-Am, Talia Oron: Grazing Effects on Butterflies in a Mediterranean Woodland Ecosystem in Northern Israel. In: Research and Reviews: Research Journal of Biology. Band 9, Nr. 6, 2021.
  8. a b Thymelicus hyrax (Lederer, 1861). In: gbif.org. Global Biodiversity Information Facility, abgerufen am 5. April 2024.
  9. Chris van Swaay, Annabelle Cuttelod, Sue Collins, Dirk Maes, Miguel López Munguira, Martina Šašić, Josef Settele, Rudi Verovnik, Theo Verstrael, Martin Warren, Martin Wiemers und Irma Wynhoff: European Red List of Butterflies. Butterfly Conservation Europe, IUCN Species Programme und IUCN Regional Office for Pan-Europe, 2010, abgerufen am 5. April 2024.