Thymelicus (Versfuß)

antiker Versfuß

Der Thymelicus (altgriechisch Thymelikos) ist ein fünfgliedriger antiker Versfuß. Er steht für das Schema —◡◡◡— (eine lange, drei kurze und wieder eine lange Silbe bzw. Verselement).

Der Begriff kommt nur in der Verslehre des spätantiken Grammatikers Diomedes vor.[1]

Verwendung findet der Thymelicus etwa in den Liedern des römischen Komödiendichters Plautus. Dort wird er häufig an den kürzeren Versfuß Kretikus (—◡—) angebaut und „beherrscht ganze Lieder“.[2] Ein Beispiel bietet ein in dem Stück Mostellaria zu findendes Lied (canticum):[3]

nunc dormitum iubet me ire: minime.
non mihi forte visum ilico fuit,
melius quom prandium quam solet dedit:
voluit in cubiculum abducere me anus.
non bonust somnus de prandio. apage.

Literatur Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Diomedes, Ars Grammatica 3,479 (online).
  2. Gregor Maurach: Untersuchungen zum Aufbau plautinischer Lieder. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1964, S. 16.
  3. Plautus, Mostellaria 3,2, Vers 693–697. Vgl. dazu Titus Maccius Plautus: Mostellaria. Mit einer Einführung und Anmerkungen versehen von Edwin F. Fay. Allyn and Bacon, Boston 1902, S. xxv.