Theodoricus Block

deutscher Mediziner, katholischer Theologe und Humanist

Theodoricus Block, auch: Dietrich Bloch, Truncus; (* um 1460 in Hildesheim; † 1524 in Magdeburg) war ein deutscher Mediziner, katholischer Theologe und Humanist.

Bücherzeichen Blochs von Cranach

Leben Bearbeiten

Block erblickte in Hildesheim das Licht der Welt, seine Eltern stammten aus Braunschweig und konnten ihm 1478 ein Studium an der Universität Erfurt ermöglichen. Hier schloss er mit dem Poeten Hinrich Boger Freundschaft, der ihn Truncus nannte. Block absolvierte in Erfurt 1480 das Baccalaurat und erwarb sich bereits 1482 den akademischen Grad eines Magisters der Sieben Freien Künste.

Später wandte er sich medizinischen Studien zu. Dazu begab er sich nach Italien, wo er an der Universität Bologna bei Christoph von Scheurl und Giovanni Garzoni Vorlesungen besuchte: Seine Studien schloss er um 1500 mit der Promotion zum Doktor der Medizin ab. Anschließend begab er sich auf eine Reise nach Rom und gelangte am 23. Mai 1502 als Hochschullehrer an die Universität Rostock. Von Rostock aus verkehrte er wieder mit Boger. Auf Betreiben von Scheurl gelangt er im Sommersemester 1507 an die Universität Wittenberg, wo er die Professur für Medizin übernahm. In Wittenberg pflegte er vor allem Umgang mit den dortigen Poeten Richard Sbrulius, Otto Beckmann, Kilian Reuter und anderen.

Dabei ist vor allem eine humanistische Gesinnung zu erkennen, wie seine Promotionsreden es nachweisen. Hier wurde er auch im Sommersemester 1508 Rektor der Hochschule, musste diese aber im Sommersemester 1511 aus bisher ungeklärten Gründen verlassen. Nachdem sein Nachfolger Ulrich Erbar von einem Studenten aus Rache getötet wurde, bemühte man sich in Wittenberg 1512, sowie 1517 wieder um ihn. Er selbst blieb jedoch in Magdeburg, wo er starb und bei den Prämonstratensern begraben wurde.

Lucas Cranach der Ältere schuf für Bloch um 1510 ein Exlibris. Außerdem porträtierte er die Lebensgefährtin Blochs namens Gesa (das Bild ist nicht erhalten).[1]

Bloch wird in der Forschung mit in Halberstadt tätigen älteren Namensträgern verwechselt.[2]

Literatur Bearbeiten

  • Walter Friedensburg: Geschichte der Universität Wittenberg. Max Niemeyer, Halle (Saale) 1917, S. 63f. ULB Düsseldorf.
  • Hans Theodor Koch: Die Wittenberger Medizinische Fakultät (1502-1652). Ein biobibliographischer Überblick. In: Stefan Oehmig (Hrsg.): Medizin und Sozialwesen in Mitteldeutschland zur Reformationszeit. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig, 2007, ISBN 9783374024377, S. 303
  • Gustav Bauch: Die Universität Erfurt im Zeitalter des Frühhumanismus. M. & H. Marcus, Breslau, 1904, S. 113–115 Internet Archive
  • August Blanck: Die mecklenburgischen Ärzte von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Eduard Hersberger Verlag, Schwerin, 1901, S. 5 Internet Archive.
  • Stefan Petersen: Benefizientaxierungen an der Peripherie: Pfarrorganisation – Pfründeeinkommen – Klerikerbildung im Bistum Ratzeburg. Vandenhoeck & Ruprecht, 2001, ISBN 352535312X, ISBN 978-3525353127, S. 339 (mit Belegen anderer Namensträger)

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/schuchardt1871bd3/0097
  2. https://archivalia.hypotheses.org/57391

Weblinks Bearbeiten