The Boys of Summer

Lied von Don Henley

The Boys of Summer ist ein Lied von Don Henley aus dem Jahr 1984.

The Boys of Summer
Don Henley
Veröffentlichung 29. Oktober 1984
Länge 4:48
Genre(s) Rock
Autor(en) Don Henley, Mike Campbell
Produzent(en) Don Henley, Danny Kortchmar, Greg Ladanyi, Mike Campbell
Label Geffen Records
Auszeichnung(en) Grammy Award
Album Building the Perfect Beast

Entstehung Bearbeiten

Das Lied wurde mit Synthesizern, einem Drumcomputer, Bass und Gitarren eingespielt. Den auffälligen Gitarrenpart steuerte dabei Mike Campbell bei, der auch für die Komposition verantwortlich war, während der Text von Henley stammt. Campbell hatte die musikalische Grundidee zunächst Tom Petty vorgeschlagen, doch dieser lehnte ab; als Don Henley den Song mit Lyrics und einer passenden Melodie versah, wechselte er überdies auch die Tonart, um sie seiner Gesangsstimme anzupassen.

Die Veröffentlichung fand am 29. Oktober 1984 statt; das Lied entwickelte sich rasch zu einem großen Erfolg. Campbell erklärte später, durch die Tantiemen habe er die Zwangsversteigerung seines Hauses verhindern können.

Inhalt Bearbeiten

Der Text handelt von der Erinnerung an eine verlorene Liebe („I never will forget those nights, I wonder if it was a dream. Remember how you made me crazy, remember how I made you scream. Well, I don't understand what happened to our love.“), die der Erzähler wider besseres Wissen („those days are gone forever“, „don't look back, you can never look back“) nicht vergessen kann („I still see you, your brown skin shining in the sun“). Er verspricht, er werde noch immer auf sie warten, wenn der Sommer vorbei ist („I can tell you, my love for you will still be strong after the boys of summer have gone“). Der „Sommer“ dürfte dabei als Metapher für vergängliches Glück und Jugend zu verstehen sein. Zudem werden als „boys of summer“ in der US-amerikanischen Kultur die Baseballspieler der Big League bezeichnet, da sie im Herbst und Winter nicht spielen.[1] Für den Erzähler bedeuten sie daher nur eine vorübergehende Konkurrenz bei seiner Angebeteten, sodass ihm letztlich die Hoffnung bleibt, sie zurückzugewinnen.

Im Jahr 1987 erläuterte Henley in einem Interview mit dem Rolling Stone, dass das Hauptthema des Liedes die verlorene Jugend sei, welches auch in den Liedern The End of the Innocence und Taking You Home wiederkehrt.[2]

Auszeichnung Bearbeiten

Henley gewann für das Lied einen Grammy in der Kategorie „Beste männliche Gesangsdarbietung - Rock“ im Jahr 1986.[3]

In der Rolling-Stone-Liste 500 beste Songs aller Zeiten erreicht dieser Song derzeit Platz 423.[4]

Musikvideo Bearbeiten

Die Regie des Musikvideos führte Jean-Baptiste Mondino. Das Video wurde mit Schwarzweißfotografie gedreht und zeigt Don Henley, einen kleinen Jungen und einen Jugendlichen. Während man die Zeile „a little voice inside my head said don't look back, you can never look back“ hört, sieht man drei Personen (zwei im Hintergrund und eine vorne), vorher waren nur zwei Personen im Hintergrund zu sehen. Der Junge im Video (gespielt von Josh Paul) ähnelt Henley in gewisser Weise, da Henley ebenfalls Linkshänder ist.[5] Die Szene, in der der Junge hochspringt, wurde durch eine Szene aus dem Film Olympia ersetzt. In einer Schlussblende wird die postmoderne Aufdeckung von Henleys eigener Arbeit als ironischer Ausdruck realisiert – sah man den Sänger zuvor auf einem fahrenden Auto, so sieht man diese Einstellung nun als Projektion auf einer Leinwand, von dem sich ein Auto entfernt, an dessen Steuer wiederum Henley sitzt.

Das Musikvideo wurde bei den MTV Video Music Awards 1985 in der Kategorie Video of the Year ausgezeichnet.[6] Seit der Wiedervereinigung der Band gehört es zum Liverepertoire der Eagles.

Coverversionen (Auswahl) Bearbeiten

Das Lied wurde von den unterschiedlichsten Interpreten gecovert, darunter:

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Parke Puterbaugh: Don Henley: Building The Perfect Beast. In: Rolling Stone. 31. Januar 1985, archiviert vom Original am 24. Juli 2009; abgerufen am 19. Februar 2021: „...a wistful look over the shoulder at a faded summer romance.“
  2. Mikal Gilmore: Henley Interview 1987. In: Rolling Stone. Band 512, 20th Anniversary Issue, 10. Dezember 1987 (Online): „Beyond that, I'm also not convinced we really accomplished all that much. Kennedy was president and everybody thought it was Camelot, but look at what we did. We raised all that hell in the Sixties, and then what did we come up with in the Seventies? Nixon and Reagan. The country reverted right back into the hands it was in before. I don't think we changed a damn thing, frankly. That's what the last verse of 'The Boys of Summer' was about. I think our intentions were good, but the way we went about it was ridiculous. We thought we could change things by protesting and making firebombs and growing our hair long and wearing funny clothes. But we didn't follow through. After all our marching and shouting and screaming didn't work, we withdrew and became yuppies and got into the 'Me' Decade.“
  3. Grammy Awards 1986. awardsandshows.com, 25. Februar 1986, abgerufen am 1. August 2013.
  4. Archiv der Rolling Stone-Site auf Web.Archive (Memento vom 22. Juni 2008 im Internet Archive)
  5. The Band. The Chris Daughtry Fanlisting, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. September 2008; abgerufen am 21. Oktober 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.daughtryfan.com
  6. Don Henley's stand-up performance takes top honor among MTV awards. In: The Dallas Morning News. Associated Press, 15. September 1985, abgerufen am 19. Februar 2021: „Don Henley, whose video Boys of Summer won the top honor at the MTV Video Music Awards, says he did little more during the making of the piece than stand in the rear of a pickup truck that was driven around Los Angeles.“
  7. Steffen Hung: DJ Sammy - Boys Of Summer. charts.org.nz, abgerufen am 19. Oktober 2012.
  8. SERIOUS BLACK - Vengeance Is Mine - Ltd. Boxset. Abgerufen am 23. Februar 2022.