Tatort: Zartbitterschokolade

Fernsehfilm der Krimireihe Tatort

Zartbitterschokolade ist ein Fernsehfilm aus der Fernseh-Kriminalreihe Tatort der ARD und des ORF. Es ist der sechste gemeinsame Fall des Berliner Ermittlerduos Ritter und Stark. Der vom SFB produzierte Film unter der Regie von Erhard Riedlsperger wurde am 15. Dezember 2002 in Das Erste zum ersten Mal gesendet.

Episode 518 der Reihe Tatort
Titel Zartbitterschokolade
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Länge 88 Minuten
Produktions­unternehmen SFB
Regie Erhard Riedlsperger
Drehbuch Gerhard J. Rekel
Produktion Jürgen Haase
Musik
Kamera Frank Brühne
Schnitt Christine Boock
Premiere 15. Dez. 2002 auf Das Erste
Besetzung
Episodenliste

Handlung Bearbeiten

Kurz nachdem der bekannte Psychologe und Gerichtsgutachter Prof. Probst auf dem Grunewaldturm eine Konfrontationstherapie gegen Höhenangst durchführt, stürzt er selbst von dort oben herunter. Gustav, der Sohn einer Touristin, der den Aussichtsturm gerade besuchen will, bemerkt das Unglück als erster und sieht sich sofort im Turmaufgang um. Er begegnet einem flüchtenden Mann, der anschließend mit einem roten Auto davonfährt. Er berichtet der Polizei von seinen Beobachtungen und kann das Auto anhand von Fotos später als Volvo identifizieren.

Eine erste Spur führt die Kommissare Ritter und Stark zu Walter Meisner, einem gewalttätigen Klienten von Probst, der das Opfer vor Jahren ernsthaft bedroht hatte. Er kann jedoch ein Alibi für die Tatzeit vorweisen. Der nächste Weg geht zu dem Schokoladenfabrikanten Hofmann, auf den ein roter Volvo zugelassen ist. Sie überprüfen die Familie näher und müssen feststellen, dass gegen Thomas Hofmann-Brixel, den Stiefvater der beiden Töchter Ruth und Alice Hofmann, eine Anzeige wegen Missbrauchs vorliegt. Professor Probst hatte zwar ein Gutachten gegen Hofmann-Brixel verfasst, doch hatten die Töchter die Anzeige kurz vor dem Gerichtstermin zurückgezogen, was einen Mord aus Rache ausschließt. Allerdings scheint Hofmann-Brixel immer noch emotional aufgewühlt, wenn die Sprache auf Probst kommt, da dieser seiner Meinung nach voreingenommen war. Da jedoch die Staatsanwaltschaft bei jeglichen Verdachtsfällen von Missbrauch ermittelt, könnte das Gutachten entscheidend sein, ob Hofmann-Brixel verurteilt wird. Auffallend ist auch, dass der Stiefvater seine Firmenanteile an Ruth Hofmann unter der Bedingung übertragen hat, dass gegen ihn keine Anklage erhoben wird.

Für Ritter und Stark muss die Lösung des Falls in der Schokoladenfabrik und der Familie Hofmann zu finden sein. Stark befragt die sechzehnjährige Alice Hofmann und sie gibt zu, gegen ihren Stiefvater eine falsche Aussage gemacht zu haben. Ihre Schwester hätte ihr genau erklärt was sie sagen sollte. Ritter befasst sich mit der attraktiven Ruth Hofmann, die versucht ihn auf ihre Seite zu ziehen. Sie erklärt, dass ihre Firma am Rande des Konkurs stehen würde, wohin ihr Stiefvater sie gebracht hätte. Er bekommt den Eindruck, dass Ruth fähig wäre, Hofmann-Brixel einen Mord anzuhängen, nur um sich rächen zu können und die Firma für sich allein zu haben.

Als bei Probsts Witwe eingebrochen und der Computer mit allen Untersuchungsergebnissen und Gutachten gestohlen wird, kommen die Ermittler schnell auf Meisners Spur. Er gibt offen zu, die Unterlagen von Probst geholt zu haben, da er nun endlich beweisen kann, dass dessen Gutachten mit Textbausteinen gearbeitet waren und Probst keinerlei individuelle Arbeiten abgeliefert hatte. Plötzlich taucht auch Hofmann-Brixel bei Meisner auf und erklärt, Probst wollte ihn vernichten, die ganze Familie. Er habe Meisner beauftragt, die Unterlagen zu stehlen, damit er diesen Skandal beweisen kann.

Bei der ganzen Aufregung erleidet Hofmann-Brixel einen Herzinfarkt und stirbt, was die Hofmanns noch mehr aus der Bahn wirft. Ehefrau Margot Hofmann gibt schon lange der Staatsanwältin Ellinghaus die Schuld daran, dass die Anklage gegen ihren Mann noch nicht fallen gelassen wurde. In ihrer Wut schießt sie auf Ellinghaus und droht auch sich selber umzubringen. Im Gespräch mit Stark gibt sie zu, dass sie mit Probst hatte reden wollen, er ihr jedoch nicht zugehört und sie ihn über die Brüstung des Turms gestoßen habe.

Hintergrund Bearbeiten

Zartbitterschokolade wurde von ProVobis Film im Auftrag des Sender Freies Berlin (SFB) produziert, der 2003 mit dem ORB zum Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) fusionierte und seitdem einen Doppelsitz in Potsdam-Babelsberg und Berlin-Charlottenburg hat. Die Dreharbeiten erfolgten in Berlin.[1]

Rezeption Bearbeiten

Einschaltquoten Bearbeiten

Bei seiner Erstausstrahlung am 15. Dezember 2002 wurde die Folge Zartbitterschokolade in Deutschland von 7,98 Millionen Zuschauer gesehen, was einem Marktanteil von 21,80 Prozent entsprach.[2]

Kritik Bearbeiten

Die Kritiker der Fernsehzeitschrift TV Spielfilm finden, dieser Tatort sei: „Kein Trüffelpraliné, aber schmackhaft.“[3]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Drehort bei Internet Movie Database, abgerufen am 27. September 2014.
  2. Einschaltquote bei tatort-fundus.de, abgerufen am 27. September 2014.
  3. Tatort: Zartbitterschokolade. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 8. Januar 2022.