Talsperre Santa Luzia

Talsperre im Distrikt Coimbra, Portugal

Die Talsperre Santa Luzia (portugiesisch Barragem de Santa Luzia) liegt in der Region Mitte Portugals im Distrikt Coimbra. Sie staut den Fluss Unhais, einen rechten (nördlichen) Nebenfluss des Zêzere zu einem Stausee (port. Albufeira da Barragem de Santa Luzia) auf. Ungefähr einen Kilometer westlich der Talsperre liegt die Gemeinde Cabril und einige Kilometer flussabwärts befindet sich die Kleinstadt Pampilhosa da Serra.

Talsperre Santa Luzia
Lage
Talsperre Santa Luzia (Portugal)
Talsperre Santa Luzia (Portugal)
Koordinaten 40° 5′ 23″ N, 7° 51′ 29″ WKoordinaten: 40° 5′ 23″ N, 7° 51′ 29″ W
Land Portugal Portugal
Ort Gemeinde Cabril, Distrikt Coimbra
Gewässer Unhais
Höhe Oberwasser 656 m
Kraftwerk
Eigentümer HIDROCENEL, Energia do Centro, SA
Betreiber Energias de Portugal (EDP)
Planungsbeginn 1930
Betriebsbeginn 1943
Technik
Engpassleistung 25,888 Megawatt
Durchschnittliche
Fallhöhe
326 m
Ausbaudurchfluss 10 m³/s
Regelarbeitsvermögen 54 Millionen kWh/Jahr
Turbinen Pelton-Turbinen: 4
Sonstiges

Mit dem Projekt zur Errichtung der Talsperre wurde im Jahre 1930 begonnen. Der Bau wurde 1942 fertiggestellt. Die Talsperre dient der Stromerzeugung. Sie ist im Besitz der HIDROCENEL, Energia do Centro, SA (HIDROCENEL).[1]

Absperrbauwerk Bearbeiten

Das Absperrbauwerk ist eine Kombination von Bogenstaumauer und Pfeilerstaumauer aus Beton (Mehrfachbogenstaumauer)[2] mit einer Höhe von 76 m über der Gründungssohle. Die Mauerkrone liegt auf einer Höhe von 655,6 m über dem Meeresspiegel. Die Länge der Mauerkrone beträgt 115 (bzw. 178)[2][3] m. Das Volumen des Bauwerks beträgt 80.000 m³.[1] Entworfen wurde die Staumauer von André Coyne.[2]

Die Staumauer verfügt sowohl über einen Grundablass als auch über eine Hochwasserentlastung mit zwei Toren.[1]

Stausee Bearbeiten

Beim normalen Stauziel von 656 m erstreckt sich der zugehörige Stausee über eine Fläche von rund 2,46 km² und fasst 53,7 Mio. m³ Wasser – davon können 51 (bzw. 50,5)[3] Mio. m³ genutzt werden. Das minimale Stauziel, bei dem die Maschinen noch betrieben werden können, liegt bei 615 m.[1] Mit den nutzbaren 50,5 Mio. m³ Wasser können 34,2 Mio. kWh erzeugt werden.[3]

Kraftwerk Bearbeiten

Das Kraftwerk Santa Luzia ist mit einer installierten Leistung von 32 (bzw. 23,2[4], 24,4[5] oder 25,888[3]) MW eines der kleineren Wasserkraftwerke in Portugal. Die durchschnittliche Jahreserzeugung liegt bei 55 (bzw. 54[3][5] oder 57[4]) Mio. kWh.

Das Kraftwerk befindet sich am rechten Ufer des Flusses Zêzere. Eine 3,44 m lange Druckrohrleitung verbindet den Stausee mit dem Kraftwerk.[5]

Die vier Pelton-Turbinen mit horizontaler Welle leisten jede maximal 6,472 (bzw. 6,1)[5] MW, während die Generatoren 8 MVA leisten. Die Nenndrehzahl der Turbinen liegt bei 500 Umdrehungen pro Minute. Die Generatoren haben eine Nennspannung von 6 kV. In der Schaltanlage wird die Generatorspannung von 6 kV mittels Leistungstransformatoren auf 60 kV hochgespannt.[3]

Die maximale Fallhöhe beträgt 326 m. Der maximale Durchfluss liegt bei 2,5 m³/s je Turbine.[3]

Das Kraftwerk ging 1943 in Betrieb und wurde 1998 renoviert.[3][5] Es ist im Besitz der HIDROCENEL,[1] wird aber von EDP betrieben.

Sonstiges Bearbeiten

Bei der Staumauer tritt das Problem des Aufquellens von Beton (englisch Concrete Swelling) infolge einer Alkali-Aggregat-Reaktion (z. B. Alkali-Kieselsäure-Reaktion) auf. Dies führt zu Spannungen und Rissbildung im Beton.[6][7]

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Talsperre Santa Luzia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e SANTA LUZIA DAM. APA Barragens de Portugal, abgerufen am 18. November 2014 (englisch).
  2. a b c Talsperre Santa Luzia. Structurae Internationale Datenbank für Bauwerke und Bauingenieure, abgerufen am 18. November 2014.
  3. a b c d e f g h Santa Luzia Informação Técnica. EDP, abgerufen am 18. November 2014 (portugiesisch).
  4. a b Hidroelectricidade em Portugal memória e desafio. (PDF 226 KB S. 29 (27)) Rede Eléctrica Nacional, S.A. (REN), archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Juni 2021; abgerufen am 18. November 2014 (portugiesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.centrodeinformacao.ren.pt
  5. a b c d e DECLARAÇÃO AMBIENTAL 2012. (PDF 16,1 MB S. 49 (47)) EDP, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 3. November 2014; abgerufen am 18. November 2014 (portugiesisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.a-nossa-energia.edp.pt
  6. RELIABILITY OF ARCH DAMS SUBJECT TO CONCRETE SWELLING. (PDF 1,3 MB S. 10–11) www.xitizap.com, abgerufen am 18. November 2014 (englisch).
  7. Dan D. Curtis: A REVIEW AND ANALYSIS OF AAR-EFFECTS IN ARCH DAMS. (PDF 532 KB S. 4) www.xitizap.com, abgerufen am 18. November 2014 (englisch).