Ta Ching 21

Geisterschiff im Pazifik vor Kiribati

Das Langleinenfischereifahrzeug Ta Ching No. 21[1] (chinesisch: 大慶21號[2]), auch Ta Ching 21 oder Tai Ching 21 wurde ohne Besatzung im November 2008 im Pazifik vor Kiribati entdeckt und als Geisterschiff bekannt.

Schiff und Besatzung Bearbeiten

Die Ta Ching 21 wurde 1989 für den Fischfang mit Langleinen gebaut und hat eine Länge von 56,96 Metern, eine Breite von 8,8 Metern und eine Bruttoraumzahl von 723. Zudem fährt sie unter taiwanesischer Flagge[1]. Zum Zeitpunkt des Vorfalls befanden sich 29 Besatzungsmitglieder aus Taiwan, Indonesien, China und den Philippinen an Bord des Schiffs[3].

Geisterschiff-Vorfall Bearbeiten

Nachdem der letzte Kontakt mit der Außenwelt am 28. Oktober 2008 erfolgte[4], wurde die Ta Ching 21 am 9. November, vor den Phoenixinseln[5] treibend, von der Besatzung eines koreanischen Fischereifahrzeugs[6] verlassen aufgefunden. Teile der Deckaufbauten waren offensichtlich von einem Brand zerstört worden und es fehlte die Besatzung, wie auch drei Rettungsflöße und ein Rettungsboot[4]. Daraufhin suchte am 12. November eine C-130 Hercules der US Air Force das Gebiet erfolglos nach den Vermissten ab[7]. Die neuseeländische Luftwaffe wurde erst am 17. November ausführlich über das Verschwinden in Kenntnis gesetzt und startete am 20. November mit einer P-3K2 Orion eine Suchaktion,[8] die sich über 54.000 km2 und drei Tage erstreckte[9]. Zeitweilig beteiligte sich auch ein Hubschrauber der französischen Marine[10]. Auch Fidschi, das die Suche koordinierte, beteiligte sich mit Suchtrupps, welche dünn besiedelte Inseln nördlich von Kiribati nach den Seemännern absuchten[11]. Da alle Anstrengungen erfolglos waren, wurde die Suche eingestellt. Die ausgebrannte Ta Ching 21 wurde zurück nach Taiwan geschleppt[12].

Erklärungsversuch Bearbeiten

Da das Feuer bei der Entdeckung des Schiffs bereits erloschen war, wird vermutet, dass der Vorfall bereits einige Tage zuvor stattgefunden hatte[13]. Das Fehlen des Rettungsbootes und der Rettungsinseln weist darauf hin, dass die Besatzung das Schiff zwar sicher verlassen konnte[14][15], allerdings auf See umgekommen ist[12]. Dafür spricht auch, dass keine Notsignale empfangen wurden[16].

Quellen Bearbeiten

  1. a b Vessel Details. Abgerufen am 24. Dezember 2017.
  2. 大慶21號尋獲 船上無人 - 社會 - 自由時報電子報. (com.tw [abgerufen am 23. Dezember 2017]).
  3. Pacific Immigration Directors' Conference. Abgerufen am 24. Dezember 2017.
  4. a b NZ crew rest after search for missing fishermen. Abgerufen am 23. Dezember 2017.
  5. New Zealand abandons aerial search for 29 missing fishermen | TopNews. Abgerufen am 24. Dezember 2017 (englisch).
  6. Search for missing fishermen 'challenging'. In: Otago Daily Times Online News. 21. November 2008 (odt.co.nz [abgerufen am 24. Dezember 2017]).
  7. Huge search launched for S. Pacific fishermen. In: msnbc.com. 20. November 2008 (nbcnews.com [abgerufen am 23. Dezember 2017]).
  8. Search on for missing fishermen. Abgerufen am 23. Dezember 2017.
  9. South Pacific search fails to find 29 missing fishermen after abandoned boat found - Saipan News, Headlines, Events, Ads | Saipan Tribune. Abgerufen am 24. Dezember 2017 (amerikanisches Englisch).
  10. Pacific Islands News Association: Still no sign of missing Taiwanese fishermen. (com.fj [abgerufen am 24. Dezember 2017]).
  11. Search fails to find 29 fishermen. In: The Sydney Morning Herald. 23. November 2008 (com.au [abgerufen am 24. Dezember 2017]).
  12. a b Burnt-out boat to be towed back to Taiwan. Abgerufen am 24. Dezember 2017.
  13. Hopes dim for 29 Asian fishermen. 25. November 2008 (bbc.co.uk [abgerufen am 24. Dezember 2017]).
  14. New Zealand abandons aerial search for 29 missing fishermen. In: Trend.Az. 23. November 2008 (trend.az [abgerufen am 24. Dezember 2017]).
  15. NZ crew rest after search for missing fishermen. Abgerufen am 24. Dezember 2017.
  16. Still no sign of missing Taiwan fishermen. Abgerufen am 24. Dezember 2017.