Susanne Ayoub

österreichische Schriftstellerin

Susanne Ayoub (* 1956 in Bagdad) ist eine österreichisch-irakische Schriftstellerin, Journalistin und Filmemacherin.

Susanne Ayoub

Leben Bearbeiten

Sie flüchtete im Alter von sechs Jahren mit ihrer ungarisch-österreichischen Mutter nach Wien. Seit Abschluss der Studien der Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Wien arbeitet sie als Autorin und Regisseurin beim ORF bzw. als freischaffende Journalistin. Sie gründete die Theatergruppe Trio, für die sie Stücke schrieb und sie inszenierte.

Bagdad-Projekt Bearbeiten

2002 unternahm sie eine Reise in den Irak, ursprünglich wollte sie eine Filmdokumentation drehen. Das Projekt scheiterte an bürokratischen Hürden und schließlich veröffentlichte sie 2004 ein Hörbuch über diese Reise unter dem Titel Geboren in Bagdad. Ein 15-minütiges Fragment des geplanten Films wurde nur einmal, bei der Präsentation dieses Hörbuches gezeigt. Während einer zweiten Reise schrieb sie eine Kunstreportageserie für die Neue Zürcher Zeitung. 2002 wurde sie nach Alpbach zum Europäischen Forum als Autorin des Jahres zu einer Lesung und zur anschließenden Diskussion eingeladen. Das Thema ihres Vortrages waren auch ihre Erlebnisse im Irak. 2006 konnte sie ihre Filmdokumentation schließlich fertigstellen: Baghdad Fragment ein 42-minütiger Filmessay, wurde beim Österreichischen Filmfestival Diagonale uraufgeführt. 2008 erschien die DVD+CD Baghdad Fragments.

Literarisches Schaffen Bearbeiten

Außerdem schreibt sie Kriminalromane, ihr Buch Engelsgift, das 2004 im Verlag Hoffmann+Campe Hamburg erschien und in dem sie einen historischen Kriminalfall aufgreift, wurde ein internationaler Erfolg. Der Stoff ihrer Werke schöpft sie oft aus realen Frauenlebensläufen der Vergangenheit, die sie dann als Fiktion verarbeitet. Im Hörspiel Schwester Kafka verarbeitete sie z. B. das Leben und die Hinrichtung der Ordensschwester Maria Restituta.

Bücher Bearbeiten

Drehbücher Bearbeiten

  • Hannah 1996
  • Heimat ohne Sterne 1990
  • Damals im Park 1988

Filme Bearbeiten

Hörspiele/ Hörbilder Bearbeiten

  • Johanna: Schülerin ORF – Radio Wien 1986
  • Die Jungfer Paradis ORF – Radio Wien 1992
  • Der Fall Flora S. ORF – Radio Ö1 2001
  • Schlaf. Ein Monolog ORF – Radio Ö1 2003
  • Schwester Kafka ORF – Radio Ö1 2004
  • Geboren in Bagdad ORF Radio Ö1 und Deutschlandradio Berlin 2004
  • Schwester Kafka. Szenen aus dem Leben der Helene Kafka Hörspiel. Produktion ORF – Radio Ö1. Erstsendung 2004
  • Prolet ist kein Schimpfwort Hörbild über Alfred Hrdlicka. Produktion ORF – Radio Ö1. Erstsendung 2003
  • Marie. Ein Fall Produktion ORF – Radio Ö1. Erstsendung 2011
  • Almas kleiner Fotograf ORF Wien und Deutschlandfunk Köln Erstsendung 2012[4]
  • Prinzessin Vukobrankovics ORF Wien und Deutschlandfunk Köln Erstsendung 2014[5]
  • Hinkel, Kriminalhörspiel Deutschlandradio Kultur Berlin, Erstsendung am 5. Mai 2014, Regie: Andrea Getto, Länge: 54‘07.[6]
  • Ein Mann mit Eigenschaften: Werner Vogt ORF – Radio Ö1. Erstsendung 2014[7]
  • Gemischtes Doppel Kriminalhörspiel SWR Stuttgart Erstsendung 2015
  • Kochherd Waschtrog Heimarbeit. Die bessere Welt der Käthe Leichter ORF–Radio Ö1 Erstsendung 2015[8]
  • Brot und Rosen. Der lange Weg zum Frauenwahlrecht ORF–Radio Ö1 Erstsendung 2019[9]
  • Der Caravaggio-Krimi. Der berühmteste Kunstraub der Welt. ORF - Radio Ö1 Erstsendung 2019[10]
  • Die Verbrennung. Zum Tod von Ingeborg Bachmann in Rom. ORF - Radio Ö1 Erstsendung 2022[11] Langfassung Hörspiel im Bayerischen Rundfunk[12]
  • Lotte und ihr Maître. Das Künstlerpaar Lotte Profohs und Leherb. ORF - Radio Ö1 Erstsendung 2022[13]

Theaterstücke Bearbeiten

  • Damals im Park 1990
  • Die Kauffmannin 1991
  • Monde der Enttäuschung 1992
  • Monolog für 2 2000
  • Mittagsengel 2009[14]
  • Salam Aleikum, Medea 2013[15]

Veröffentlichungen Bearbeiten

Auszeichnungen Bearbeiten

  • 1989 ORF-Nominierung für den internationalen EBU-Fernsehfilmwettbewerb
  • 1989 Theodor-Körner-Literaturförderungspreis
  • 2001 Lyrikpreis für Schmerz.Männlich.Weiblich des dt.-Schweiz. PEN-Clubs
  • 2002 Ihr Hörbild Der Fall Flora S. wurde für den „Prix Europa“ nominiert.
  • 2002 Hans-Nerth-Preis für das Hörspiel Geboren in Bagdad
  • 2005 Ihr Roman Engelsgift wurde für den „Friedrich-Glauser-Preis“ (Debüt-Roman) nominiert[16].
  • EXIL-Preis für Dramatik, verliehen von den Wiener Wortstätten[17]
  • Radiopreis der Erwachsenenbildung 2013 für das Hörbild Almas kleiner Fotograf[18]
  • 2013 Nominierung ORF Wettbewerb Lyrik Hautnah[19][20]
  • Dr. Karl Renner Publizistikpreis 2014 für das Hörbild "Prinzessin Vukobrankovics. Die drei Leben der Elisabeth Thury"[5][21][22]
  • 2014 3. Platz bei den Zonser Hörspieltagen für das Hörspiel Hinkel
  • 2022 Münchner Fernsehpreis LiteraVision für den Film ANTSCHEL über Paul Celan[23][24]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Susanne Ayoub: Der Edelsteingarten. 1. Auflage. LangenMüller, München 2016, ISBN 978-3-7844-3391-2.
  2. Film mit Einführung: Almas kleiner Fotograf. In: Israelitische Kultusgemeinde Wien. Abgerufen am 11. Mai 2019 (deutsch).
  3. ORF at/Agenturen red: Münchner Fernsehpreis geht an „Antschel“. 24. November 2022, abgerufen am 13. Januar 2023.
  4. http://oe1.orf.at/programm/317790
  5. a b http://oe1.orf.at/programm/396378
  6. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 5. Mai 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/funkkorrespondenz.kim-info.de
  7. oe1.orf.at: Hörbilder | SA | 13 09 2014 | 9:05. Abgerufen am 11. Mai 2019.
  8. oe1.orf.at: Hörbilder | SA | 27 06 2015 | 9:05. Abgerufen am 11. Mai 2019.
  9. oe1.orf.at: Brot und Rosen - Kampf um das Wahlrecht. Abgerufen am 11. Mai 2019.
  10. oe1.orf.at: SA | 12 10 2019. Abgerufen am 20. Oktober 2019.
  11. oe1.orf.at: Mutmaßungen zu Bachmanns Tod | DI | 19 04 2022 | 16:05. Abgerufen am 13. Januar 2023.
  12. Bayerischer Rundfunk: Hörspiel. 22. August 2022, abgerufen am 13. Januar 2023.
  13. oe1.orf.at: Lotte und ihr Maître. Abgerufen am 13. Januar 2023.
  14. http://www.theatre-contemporain.net/dossiers_de_presse/semaines_du_ta19.pdf
  15. Christian Rakow: exil-DramatikerInnenpreis der Wiener Wortstaetten für Susanne Ayoub. Abgerufen am 13. Januar 2023 (deutsch).
  16. http://das-syndikat.com/?page_id=2434
  17. http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&id=8759&Itemid=1
  18. Anton Silhan: Radiopreis - Almas Fotograf und Kindernachrichten - Wiener Zeitung Online. In: tagblatt-wienerzeitung.at. 14. Januar 2014, abgerufen am 7. März 2024.
  19. http://oe1.orf.at/artikel/350211
  20. http://no-na.net/theremin/videos.php
  21. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/oe1.orf.at
  22. @1@2Vorlage:Toter Link/www.youtube.com (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Februar 2024. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
  23. ORF at/Agenturen red: Münchner Fernsehpreis geht an „Antschel“. 24. November 2022, abgerufen am 13. Januar 2023.
  24. muenchen.de: Fernsehpreise LiteraVision für Laura Beck und Susanne Ayoub. Abgerufen am 13. Januar 2023.

Weblinks Bearbeiten

  1. Susanne Ayoub – Schriftstellerin und Regisseurin. Abgerufen am 11. Mai 2019 (deutsch).