Der Große Stubber ist eine bei Niedrigwasser teilweise trockenfallende steinige Sandbank im östlichen Greifswalder Bodden. Im Mittelalter war der Stubber eine Insel, die den Boddenfischern als Stützpunkt diente. Durch das Zangen von Steinen wurde das Eiland ständig kleiner. Im 19. Jahrhundert wurde dort, u. a. für den Straßenbau in Greifswald, viel Kies abgebaut. Als Folge dessen wurde der Stubber erstmals in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts überspült.

Stubber
Historische Karte von Rügen (1608) Ehemalige Insel Stubber rot markiert.
Historische Karte von Rügen (1608)
Ehemalige Insel Stubber rot markiert.
Historische Karte von Rügen (1608)
Ehemalige Insel Stubber rot markiert.
Gewässer Greifswalder Bodden (Ostsee)
Geographische Lage 54° 13′ 53″ N, 13° 36′ 9″ OKoordinaten: 54° 13′ 53″ N, 13° 36′ 9″ O
Stubber (Mecklenburg-Vorpommern)
Stubber (Mecklenburg-Vorpommern)

Heute besteht das in Seekarten als Großstubber bezeichnete Gebiet aus zwei getrennten Untiefen. Der nördliche Teil hat eine Ost-West-Ausdehnung von rund 3000 m und zumeist eine Wassertiefe von über 3 m. Der andere Teil liegt in rund 2000 m Entfernung exakt südlich davon und ist etwas kleiner. Hier stellen eine Wassertiefe von teilweise nur 20 cm und große Findlinge eine Gefahr für Sportboote dar; dieser Teil ist daher in seinem Nord-Westen durch die Kardinaltonne Großstubber W. markiert. Beide Untiefenflächen bilden zusammen Großstubber und sind nicht mit der kleinen Untiefe Kleinstubber zu verwechseln, die ca. 1000 m östlich davon liegt.

Der Name Stubber leitet sich aus dem Slawischen ab: Stopin steht für Stufe. Im Jahre 1678 diente die Stubber Bank als Sammelpunkt der gesamten Kriegsflotte zur Invasion Rügens (1678), welche mit der erfolgreichen Einnahme der schwedisch beherrschten Insel Rügen durch die Alliierten Brandenburg-Preußen und Dänemark endete.

Kegelrobben am Großen Stubber

Seit 2004 wird der Große Stubber von der Ostsee-Kegelrobbe (H. g. balticus) als Aufenthaltsplatz genutzt, nachdem diese Art bis 1930 an der deutschen Ostseeküste vollständig ausgerottet worden war. Ab 2006 wurden zunehmend etwa 7 bis 25 Kegelrobben ganzjährig auf dem Großen Stubber gezählt.[1]

Literatur Bearbeiten

  • Lutz Mohr: Aufgebaute und zerstörte Eilande an der Ostseeküste der DDR. Eine historisch-geographische Betrachtung der Eilande Walfisch in der Wismar-Bucht und Groß-Stubber im Greifswalder Bodden als Beweis des positiven und negativen anthropogenen Einflusses in der Natur. In: Greifswald-Stralsunder Jahrbuch. Band 11. Böhlau-Verlag, Weimar 1977, S. 17–41.
  • Lutz Mohr: Zwischen Dänischer und Gristower Wiek. Der Greifswalder Vorort Wieck, der Große Stubber und der Greifswalder Bodden in Vergangenheit und Gegenwart. Neue Greifswalder Museumshefte, Nr. 4, Greifswald 1978.
  • Lutz Mohr: Zwischen Walfisch und Oie. Eilande an der Ostseeküste der DDR. In: Jahrbuch der Schiffahrt. Transpress Verlag, Berlin 1986, S. 109–117, 17 Kartenabbildungen.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Rückkehr der Kegelrobben (S. 16–18 im Jahresbericht 2007 des Amtes für das Biosphärenreservat Südost-Rügen) (PDF; 2,7 MB)