Stetigkeitssatz von Lévy

mathematischer Satz

Der Stetigkeitssatz von Lévy, teils auch nur kurz Stetigkeitssatz[1] genannt, ist ein mathematischer Lehrsatz aus der Wahrscheinlichkeitstheorie. Er stellt eine Verbindung zwischen der schwachen Konvergenz von Wahrscheinlichkeitsmaßen und der punktweisen Konvergenz der entsprechenden charakteristischen Funktionen her. Anwendung findet der Satz beispielsweise als Hilfsmittel bei dem Beweis des zentralen Grenzwertsatzes. Er ist nach Paul Lévy benannt.

Vorbemerkung Bearbeiten

Der Stetigkeitssatz existiert in mehreren Varianten:

  • Teils wird er nur für Wahrscheinlichkeitsmaße in   formuliert, teils für Wahrscheinlichkeitsmaße in  .
  • Teils wird der schwache Grenzwert der Folge von Wahrscheinlichkeitsmaßen und die entsprechende charakteristischen Funktionen als existent vorausgesetzt. Diese Formulierungen werden in diesem Artikel als spezielle Formulierung bezeichnet. Die allgemeinen Formulierungen zeigen dann die Existenz eines Grenzwertes und der charakteristischen Funktion.

Eindimensionaler Fall Bearbeiten

Gegeben seien Wahrscheinlichkeitsmaße   auf   und   die entsprechenden charakteristischen Funktionen.

Spezieller Fall Bearbeiten

Es ist äquivalent[2]:

  • Die Folge   konvergiert schwach gegen  
  • Die Folge   konvergiert punktweise gegen  .

Allgemeiner Fall Bearbeiten

Es ist äquivalent[3]:

  • Die Folge   konvergiert schwach
  • Die Folge   konvergiert punktweise gegen eine in 0 stetige Funktion  

Dann ist die Funktion   die charakteristische Funktion des schwachen Grenzwertes von  . Das heißt, es gilt

 

und  .

Höherdimensionaler Fall Bearbeiten

Gegeben seien Wahrscheinlichkeitsmaße   auf   und   die entsprechenden charakteristischen Funktionen.

Spezieller Fall Bearbeiten

Analog zum eindimensionalen Fall ist äquivalent[4]:

  • Die Folge   konvergiert schwach gegen  
  • Die Folge   konvergiert punktweise gegen  .

Allgemeiner Fall Bearbeiten

Eine Funktion

 

heißt partiell stetig in  , wenn für alle   die Funktionen

 

stetig in   sind.

Der Stetigkeitssatz lautet nun[5]:

  • Konvergieren die   punktweise gegen eine in 0 partiell stetige Funktion  , so ist diese Funktion die charakteristische Funktion   eines Wahrscheinlichkeitsmaßes   und es gilt
 .
  • Konvergiert umgekehrt   schwach gegen ein Wahrscheinlichkeitsmaß  , so konvergieren die charakteristischen Funktionen auf kompakten Mengen gleichmäßig gegen  .

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Schmidt: Maß und Wahrscheinlichkeit. 2011, S. 404.
  2. Schmidt: Maß und Wahrscheinlichkeit. 2011, S. 404.
  3. Kusolitsch: Maß und Wahrscheinlichkeitstheorie. 2014, S. 306.
  4. Meintrup Schäffler: Stochastik. 2005, S. 184.
  5. Klenke: Wahrscheinlichkeitstheorie 2013, S. 316.