Stefan Niesiołowski

polnischer Wissenschaftler und Politiker, Mitglied des Sejm

Stefan Konstanty Myszkiewicz-Niesiołowski[1] ([ˈstɛfan ɲeɕɔˈwɔfskʲi]/?, * 4. Februar 1944 in Kałęczew) ist ein polnischer Wissenschaftler und Politiker. Er war Mitglied der Solidarność und von 2007 bis 2011 Vize-Marschall des Sejm.[2]

Stefan Niesiołowski (2016)

Leben Bearbeiten

Niesiołowski studierte an der Universität Łódź Biologie und Geowissenschaften. Sein Studium schloss er 1966 ab und wurde als Dozent an der Universität tätig.[3] 1979 promovierte er und 1990 folgte die Habilitation.[3] Seit 1995 ist Stefan Niesiołowski Inhaber des Lehrstuhls für Wirbellose und Hydrobiologie der Universität Łódź.[3]

Stefan Niesiołowski ist verheiratet und hat ein Kind.[4]

Politische Aktivitäten Bearbeiten

1965 war er Mitgründer der geheimen Organisation Ruch. Diese setzte sich für die Unabhängigkeit Polens von der Sowjetunion ein und akzeptierte die Volksrepublik Polen nicht als legalen Vertreter der Polen. Am 20. Juni 1970 wurde er verhaftet und am 20. April 1971 vom Woiwodschaftsgericht Warschau zu 7 Jahren Gefängnis wegen Vorbereitung der gewaltsamen Abschaffung des sozialistischen Systems verurteilt. Am 24. September 1974 wurde er auf Grund einer Amnestie vorzeitig aus der Haft entlassen. 1975 gehörte er zu den Unterzeichnern eines Briefes an den Sejm, der sich gegen die Verfassungsänderung wandte, die u. a. den Sozialismus, die führende Rolle der Partei und die Freundschaft mit der UdSSR verfassungsrechtlich festschreiben sollte. 1977 trat er dem Ruch Obrony Praw Człowieka i Obywatela (Bewegung zum Schutz der Menschen- und Bürgerrechte) bei und wurde Autor der unabhängigen Zeitschrift Opinia (Meinung). 1980 wurde er Mitglied der Solidarność und war Gründungsmitglied des Betriebsausschusses der Gewerkschaft an der Universität Łódź. Am 13. Dezember 1981, dem Tag der Verhängung des Kriegsrechts, wurde er verhaftet und in einem Lager in Jaworze bei Kalisz Pomorski interniert. Am 1. Dezember 1982 endete seine Haft.[3]

Nach der politischen Wende in Polen war er 1989 bis 1991 von der Liste der Solidarność Vertreter im Sejm. 1989 war er zudem Gründungsmitglied des Zjednoczenie Chrześcijańsko-Narodowe (Christliche Nationalunion). Für diese war er dann 1991 bis 1993 und von 1997 bis 2001 für die Akcja Wyborcza Solidarność im polnischen Parlament. 2005 wurde er Mitglied der neu gegründeten Platforma Obywatelska (Bürgerplattform) und von 2005 bis 2007 Mitglied des Senats. Bei den vorgezogenen Parlamentswahlen 2007 und den Parlamentswahlen 2011 trat er für die Bürgerplattform an im Wahlkreis 8 Zielona Góra an und konnte jeweils ein Mandat erringen.[3][5]

Auszeichnungen Bearbeiten

Die Polnische Exilregierung verlieh Niesiołowski die Auszeichnung Ritter des Orden Polonia Restituta.[6]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Website des Archivs des Sejm, Posłowie X kadencji 1989–1991 - Stefan Konstanty Myszkiewicz-Niesiołowski, abgerufen am 5. Juni 2011.
  2. Website des Sejm, Posłowie VI kadencji - Stefan Niesiołowski, abgerufen am 5. Juli 2011.
  3. a b c d e Encyklopedia Solidarności, Stefan Niesiołowski, abgerufen am 5. Juli 2011.
  4. Website des Polnischen Senats, Stefan Niesiołowski (Memento des Originals vom 17. Mai 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.senat.gov.pl, abgerufen am 5. Juli 2011.
  5. Serwis PKW – Wybory 2011 abgerufen am 22. Juni 2013
  6. Gazeta Podatnika, Stan majątkowy posłów PO za 2007 r. (część 8), 4. September 2008

Weblinks Bearbeiten