Die Stalin-Klasse war eine sowjetische Klasse von Eisbrechern. Sie waren die größten jemals gebauten dampfgetriebenen Eisbrecher.

Stalin-Klasse
Eisbrecher Sibir auf einer Briefmarke
Eisbrecher Sibir auf einer Briefmarke
Schiffsdaten
Schiffsart Eisbrecher
Bauwerft Baltisches Werk (Leningrad), Werft in Nikolaew
Bauzeitraum 1935/1939 bis 1941
Stapellauf des Typschiffes 14. August 1937
Gebaute Einheiten 4
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 106,67 m (Lüa)
Breite 23,12 m
Seitenhöhe 17,20 m
Tiefgang (max.) 8,0 m
Verdrängung 11,000 t
 
Besatzung 142
Maschinenanlage
Maschine Dreifachexpansionsdampfmaschinen mit 9 Kesseln
Maschinen­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 7.378 kW (10.031 PS)
Höchst­geschwindigkeit 15,5 kn (29 km/h)
Energie­versorgung 2 Turbogeneratoren
Generator­leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat 200 kW (272 PS)
Propeller 3

Aufbau Bearbeiten

Der Bunker konnte 3000 t Kohle fassen. Die Trimmtanks fassten 1791 t Wasser. Es gab zwei Ladebäume mit einer Tragfähigkeit von 15 t, zwei elektrische Kräne mit 25 t Tragfähigkeit und vier Kräne mit 3 t für die Kohleübernahme.

Die Eisbrecher waren mit vier Rettungsbooten und mehreren Beibooten, einer großen Motorbarkasse, zwei Motorbooten, zwei Arbeitsbooten und zwei Eisbooten, ausgerüstet. Ursprünglich verfügten die beiden ersten Einheiten über drei Bordflugzeuge.

An Bord standen 126 Kajüten für je zwei bis vier Personen und mehrere Labors für die Wissenschaftler zur Verfügung.

J. Stalin Bearbeiten

Die J. Stalin wurde beschleunigt fertiggestellt, um den Frachteisbrecher Georgi Sedow aus dem Eis zu befreien. Sie lief am 13. September 1939 aus und konnte ihn nach zwei Anläufen im Januar 1940 aus dem Eis befreien.

Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion wurde die J. Stalin bei der Nordflotte als Hilfskreuzer mit zwei 130-mm-Geschützen, vier 76,2-mm-Flak und zwei Fla-MG eingesetzt. 1953 wurde sie in Admiral Lasarew (I) umbenannt und eine Hubschrauberplattform eingebaut. 1960 wurde sie in Sibir (I) umbenannt und auf Dieselantrieb umgerüstet. Im November 1973 ging sie zum Abbruch nach Hongkong.

Admiral Lasarew (II) Bearbeiten

Die Lasar Kaganowitsch lief am 29. April 1937 in Nikolaew vom Stapel. 1940 brachte sie den deutschen Hilfskreuzer Komet durch das arktische Eis zum Pazifik. Sie diente im Krieg auf dem nördlichen Seeweg und wurde durch einen Bombentreffer am 17. Januar 1942 schwer beschädigt. In den 1950er-Jahren erhielt sie eine Hubschrauberplattform. 1960 wurde sie in Admiral Lasarew (II) umbenannt.

Admiral Makarow (I) Bearbeiten

Die Wjatscheslaw Molotow lief am 8. August 1939 auf der Baltischen Werft »Sergej Ordjornokidse« vom Stapel, konnte jedoch bis Kriegsbeginn nicht fertiggestellt werden und wurde als schwimmende Bunkerstation verwendet. Nach dem Krieg fertigstellt, erhielt sie 1953 den Namen Admiral Makarow (I). 1967 wurde sie in Spanien abgewrackt.

Anastas Mikojan Bearbeiten

Die Anastas Mikojan wurde im September 1941 als Hilfskreuzer mit fünf 130-mm-Geschützen fertiggestellt und kämpfte zunächst im Schwarzen Meer.

Am 25. November 1941 begann sie ihre Reise durch den Bosporus über Zypern, den Suezkanal, das Kap der Guten Hoffnung, Seattle, die Beringstraße zum nördlichen Seeweg, wo sie Geleitzüge durchbrachte. Sie blieb nach Kriegsende in der Arktis eingesetzt. 1966 wurde sie außer Dienst gestellt und zum Bunkerfahrzeug umgebaut.

Literatur Bearbeiten

  • Bernd Oesterle: Eisbrecher aus aller Welt. Berlin 1988, S. 130–135.