St. Laurentius (Bernau am Chiemsee)

Saalbau mit Satteldach, Westturm mit Spitzhelm, unter Einbeziehung des spätgotischen Turms und Teilen der Westwand des Vorgängerbaus 1926 nach Plan von Franz Xaver Huf neu errichtet; mit Ausstattung

Koordinaten: 47° 48′ 43,8″ N, 12° 22′ 28,4″ O

St. Laurentius

Konfession: römisch-katholisch
Patrozinium: Hl. Laurentius
Rang: Pfarrkirche
Pfarrgemeinde: Pfarrverband Westliches

Chiemseeufer

Anschrift: Pfarrverband Westliches Chiemseeufer

Alte Rathausstraße 1a
83209 Prien am Chiemsee
Tel.: 08051-1010

Standort
Kirchplatz 1, Bernau am Chiemsee

Innenansicht gegen den Chor
Innenansicht zur Orgelempore

Die Pfarrkirche St. Laurentius in Bernau am Chiemsee gehört zum Pfarrverband Westliches Chiemseeufer der Erzdiözese München und Freising. Sie steht auf einer Anhöhe umgeben von einem Friedhof.

Geschichte Bearbeiten

Die Kirche wurde erstmals 1408 urkundlich erwähnt. Sie war eine Filialkirche von Prien am Chiemsee. 1806 wurde Bernau eine eigenständige Pfarrei. Die spätgotische ursprüngliche Kirche wurde 1926 wegen Platzmangel abgerissen und nach Plänen von Franz Xaver Huf neu erbaut und eingerichtet. Der Turm und Teile der Westwand wurden in den Neubau einbezogen.

Bauwerk Bearbeiten

Die Kirche ist ein Saalbau mit Satteldach. Der Westturm hat einen Spitzhelm. Die Fenstermalereien vom 19. Jahrhundert, sowie der spätgotische Turm sind von der Vorgängerkirche. Das Langhaus hat eine tonnengewölbte Holzdecke und ist durch einen rundbogigen Triumphbogen vom schmäleren Chor getrennt. Der Chor mit 3/8-Schluss hat ein Tonnengewölbe mit Stichkappen. Das Deckengemälde zeigt symbolisch im Jugendstil die Dreieinigkeit Gottes. Den Standort des Hochaltars markiert eine Gedenkplatte.

Einrichtung Bearbeiten

 
Pfarrkirche Bernau am Chiemsee, Kreuzigungsgruppe

Der Hauptaltar im Presbyterium ist ein freistehender, gemauerter Tischaltar. Dahinter und darüber ist an der Stirnseite der Apsis eine Kreuzigungsgruppe (Bildhauer Johann Nepomuk Petz) angebracht. Sie wurde aus der alten Kirche übernommen. Über dem linken Seitenaltar ist am Triumphbogen die Figur der thronenden Maria Königin mit Kind im Strahlenkranz zu sehen, über dem rechten Seitenaltar der hl. Josef mit Kind. Die Kanzel stammt aus der Zeit des Neubaus. Die Figuren des hl. Laurentius und das Gott-Vater-Relief am Triumphbogen sind ebenfalls von Petz geschaffen. Der Kreuzweg ist aus dem Jahre 1930. Zur weiteren Einrichtung gehören ein Taufstein von 1931 mit bronzenem Deckel und ein Taufkerzenständer aus Bronze.

Bildergalerie Bearbeiten

Orgel Bearbeiten

 
Die Orgel

Eine erste Orgel erbaute Josef Wagner aus Glonn im Jahr 1837. Ihr folgte ein durch Guido Nenninger 1953 erbautes Instrument mit elektrisch gesteuerten Kegelladen und 24 Registern auf 2 Manualen und Pedal.[1] Die derzeitige Orgel mit 27 Registern auf drei Manualen und Pedal wurde von Siegfried Schmid gebaut und am 30. Juni 2013 geweiht. Die Disposition lautet:[2]

I Rückpositiv C–a3
1. Gedeckt 8′
2. Quintade 8′
3. Principal 4′
4. Holzflöte 4′
5. Nasat 223
6. Terz 135
7. Waldflöte 2′
8. Cymbel III 1′
9. Krummhorn 8′
Tremulant
II Hauptwerk C–a3
10. Bourdon 16′
11. Principal 08′
12. Rohrflöte 08′
13. Salcional 08′
14. Octave 04′
15. Nachthorn 04′
16. Superoctave 02′
17. Mixtur IV 0113
18. Trompete 08′
III Schwellwerk C–a3
19. Doppelflöte 8′
20. Gamba 8′
21. Vox coelestis 8′
22. Fugara 4′
23. Oktave (VA Nr. 24) 2′
24. Mixtur III 2′
25. Oboe 8′
Tremulant
Pedal C–f1
26. Principalbass 16′
27. Subbass (= Nr. 10) 16′
28. Octavbass (Ext. Nr. 26) 08′
29. Gemshornbass 08′
30. Choralbass (= Nr. 14) 04′
31. Posaune 16′
32. Trompete (= Nr. 18) 08′

Glocken Bearbeiten

Im Turm läuten vier Glocken in einem Stahlglockenstuhl. Das Geläut erklingt in der Melodielinie eines Idealquartetts.[3]

GLOCKE 1 GLOCKE 2 GLOCKE 3 GLOCKE 4
GIESSER: Karl Czudnochowsky, Erding Karl Czudnochowsky, Erding Karl Czudnochowsky, Erding Karl Czudnochowsky, Erding
GUSSJAHR: 1950 1950 1950 1950
MATERIAL: Bronze Bronze Bronze Bronze
Ø MM: 1265 1030 910 730
GEWICHT KG: 1066 560 345 176
NOMINAL: e′ g′ a′ c″

Friedhof Bearbeiten

An der Apsis der Kirche ist das Friedhofskreuz mit der darunter stehenden Schmerzensmutter angebracht. Im Friedhof sind das Grabdenkmal für Maria Bonn mit bronzener Jugendstilbüste (Gestaltung um 1909 durch Clothilde Bauer) sowie einige schmiedeeiserne Grabkreuze des 18. und 19. Jahrhunderts sehenswert.

Weblinks Bearbeiten

Commons: St. Laurentius – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Orgelgeschichte. In: Orgeldatenbank Bayern online (v5). Bayerische Gesellschaft für Musikgeschichte, 2009, abgerufen am 23. Februar 2024.
  2. Klaus Breuer: Die neue Siegfried-Schmid-Orgel in Bernau am Chiemsee. In: Ars Organi. Band 61, 2013, ISSN 0004-2919, S. 174–175.
  3. Kath. Pfarrkirche St. Laurentius in Bernau. Abgerufen am 11. Mai 2021.