Stöckach (Igensdorf)

Ortsteil von Igensdorf

Stöckach ist ein im Erlanger Albvorland gelegenes fränkisches Dorf.

Stöckach
Markt Igensdorf
Koordinaten: 49° 37′ N, 11° 13′ OKoordinaten: 49° 36′ 49″ N, 11° 13′ 27″ O
Höhe: 358 m ü. NHN
Einwohner: 783 (2016)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Postleitzahl: 91338
Vorwahl: 09126
Der Igensdorfer Gemeindeteil Stöckach
Der Igensdorfer Gemeindeteil Stöckach
Ein Panorama von Stöckach aus dem Westen

Geografie Bearbeiten

Die Ortschaft ist ein Gemeindeteil des im südwestlichen Teil Oberfrankens gelegenen Marktes Igensdorf.[2] Das Ortszentrum von Stöckach befindet sich etwa einen Kilometer südsüdwestlich von Igensdorf und liegt auf einer Höhe von 358 m ü. NHN.[3]

Geschichte Bearbeiten

 
Das Landgebiet der Reichsstadt Nürnberg

Die erste urkundliche Erwähnung von Stöckach fand 1062 unter dem Namen „Stockaha“ statt, weitere Nennungen folgten 1360 als „Stockach“ und später als „Stöckich“, was als Ort eines abgeholzten Waldes zu deuten ist.[4]

Während des Spätmittelalters gelangte Stöckach in den Besitz der Reichsstadt Nürnberg und gehörte damit zur sogenannten Alten Landschaft des nürnbergischen Landgebietes.[5][6] Die Hochgerichtsbarkeit wurde bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts vom Pflegamt Hiltpoltstein ausgeübt, ebenso auch die Dorf- und Gemeindeherrschaft, die in Franken ausschlaggebend für die Landeshoheit war.[7] Eine tiefgreifende Veränderung für Stöckach ergab sich im Jahr 1806, als die Reichsstadt Nürnberg unter Bruch der Reichsverfassung vom Königreich Bayern annektiert wurde.[8][9] Zusammen mit dem verbliebenen reichsstädtischen Landgebiet wurde damit auch Stöckach bayerisch.

Durch die Verwaltungsreformen zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Königreich Bayern wurde Stöckach mit dem Zweiten Gemeindeedikt im Jahr 1818 zu einer Ruralgemeinde, zu der die beiden Dörfer Oberlindelbach und Unterlindelbach gehörten.[10] Im Zuge der kommunalen Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Stöckach am 1. Januar 1972 nach Igensdorf eingemeindet.[11]

Verkehr Bearbeiten

Die Anbindung an das öffentliche Straßennetz wird hauptsächlich durch die Kreisstraße FO 31 hergestellt, die den Ort direkt mit der etwa einen halben Kilometer östlich von Igensdorf verlaufenden Bundesstraße 2 verbindet. Die Kreisstraße FO 18 führt aus dem Nordosten von Igensdorf nach Stöckach und verläuft in westnordwestlicher Richtung weiter nach Unterlindelbach. Eine Gemeindeverbindungsstraße verbindet den Ort mit dem südwestlich gelegenen Nachbarort Affalterbach.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

 
Das Pfarrhaus von Stöckach

In Stöckach befinden sich drei denkmalgeschützte Bauwerke, nämlich die Pfarrkirche St. Ägidius, das zugehörige Pfarrhaus und ein Bauernhaus.

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Stöckach (Igensdorf) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Nahverkehrsplan nach der Leitlinie zur Nahverkehrsplanung Landkreis Forchheim 2016. (PDF; 3,3 MB) S. 54, abgerufen am 21. Oktober 2022.
  2. Stöckach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 4. Juni 2019.
  3. Geografische Lage von Stöckach im BayernAtlas, abgerufen am 4. Juni 2019
  4. Fritz Fink: Wanderung durch die Vergangenheit des Schwabachtales  – Die Landschaft zwischen Erlangen und Gräfenberg. Selbstverlag, Eschenau 1999, ISBN 3-00-004988-6, S. 148.
  5. Gertrud Diepolder: Bayerischer Geschichtsatlas. Hrsg.: Max Spindler. Bayerischer Schulbuch Verlag, München 1969, ISBN 3-7627-0723-5, S. 25.
  6. Walter Bauernfeind: Alte Landschaft. In: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres (Hrsg.): Stadtlexikon Nürnberg. 2., verbesserte Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 62 f. (online).
  7. Ingomar Bog: Forchheim. S. 85.
  8. Eckhardt Pfeiffer (Hrsg.): Nürnberger Land. 3. Auflage. Karl Pfeiffer’s Buchdruckerei und Verlag, Hersbruck 1993, ISBN 3-9800386-5-3, S. 118.
  9. Max Spindler, Andreas Kraus (Hrsg.): Geschichte Frankens bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts (= Handbuch der bayerischen Geschichte. III, 1). 3. Auflage. C. H. Beck, München 1997, ISBN 3-406-39451-5, S. 528.
  10. Ingomar Bog: Forchheim. S. 124.
  11. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 682.