Sosnowka (Kaliningrad, Bagrationowsk, Puschkino)

Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen))

Sosnowka (Сосновка, deutsch Groß Labehnen und Klein Labehnen) war ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Unter einem Namen waren die beiden ehemals ostpreußischen Ortschaften Groß- und Klein Labehnen vereint. Die Ortsstelle Sosnowkas gehört zum Munizipalkreis Rajon Bagrationowsk (Stadtkreis Preßisch Eylau).

Untergegangener Ort
Sosnowka
Groß Labehnen und Klein Labehnen

Сосновка
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Bagrationowsk
Gegründet 1394 bzw. um 1750
Frühere Namen Labayn,
Lepayn (nach 1414),

Gräflich Labehnen (um 1540),
Groß- und Klein Labehnen
(um 1750 bis 1947)

Zeitzone UTC+2
Geographische Lage
Koordinaten 54° 28′ N, 20° 23′ OKoordinaten: 54° 28′ 0″ N, 20° 23′ 0″ O
Sosnowka (Kaliningrad, Bagrationowsk, Puschkino) (Europäisches Russland)
Sosnowka (Kaliningrad, Bagrationowsk, Puschkino) (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Sosnowka (Kaliningrad, Bagrationowsk, Puschkino) (Oblast Kaliningrad)
Sosnowka (Kaliningrad, Bagrationowsk, Puschkino) (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage Bearbeiten

Die Ortsstelle von Sosnowka liegt im südlichen Westen der Oblast Kaliningrad, 19 Kilometer nordwestlich der einstigen Kreis- und heutigen Rajonshauptstadt Bagrationowsk (deutsch Preußisch Eylau).

Geschichte Bearbeiten

Groß Labehnen Bearbeiten

Das Gründungsjahr des Gutsorts Labayn ist das Jahr 1394.[1] Nach 1414 nannte man den kleinen Ort Lebayn, um 1540 Gräflich Labehnen, und nach 1750 bis 1947 Groß Labehnen. Als 1874 der Amtsbezirk Moritten (russisch Oktjabrskoje) im ostpreußischen Kreis Preußisch Eylau gebildet wurde, wurde der Gutsbezirk Groß Labehnen eingegliedert.[2] 105 Einwohner zählte Groß Labehnen im Jahre 1910.[3]

Am 30. September 1928 gab Groß Labehnen seine Eigenständigkeit auf und schloss sich mit den Nachbarorten Barslack (russisch Woinowo), Schmerkstein (Wolschskoje) und Döbnicken (Woinowo) zur neuen Landgemeinde Döbnicken zusammen.[2]

1945 kam Groß Labehnen in Kriegsfolge mit dem gesamten nördliche Ostpreußen zur Sowjetunion.

Klein Labehnen Bearbeiten

Um das Jahr 1750 wurde Klein Labehnen in Form eines kleinen Hofes gegründet.[4] Nur wenige hundert Meter entfernt war Klein Labehnen von Anfang an ein Wohnplatz des Gutsbezirks Groß Labehnen, bis beide im Jahre 1928 der Landgemeinde Döbnicken (Woinowo) zugeordnet wurden.[2] Seit 1945 ist diese der Sowjetunion zugehörig.

Sosnowka Bearbeiten

Bis 1947 behielten Groß und Klein Labehnen ihre deutsche Namensform. Erst dann wurden sie zusammen in „Sosnowka“ umbenannt und gleichzeitig dem Perwomaiski selski Sowet (Dorfsowjet Kavern) zugeordnet. Doch bereits Anfang der 1950er Jahre wurde Sosnowka in den Puschkinski selski Sowej (Dorfsowjet Posmahlen) umgegliedert. Wurde die Siedlung Sosnowka anfangs noch besiedelt, so sind Neubewohner aber nicht lange geblieben. Schon weit vor 1975 war der Ort verlassen und galt als untergegangen.

Die Ortsstelle liegt heute im Munizipalkreis Rajon Bagrationowsk (Stadtkreis Preußisch Eylau) in der Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) der Russischen Föderation.

Religion Bearbeiten

Bis 1945 waren Groß und Klein Labehnen in die evangelische Kirche Kreuzburg (Ostpreußen) (russisch Slawskoje) in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union,[5] außerdem in die römisch-katholische Kirche Preußisch Eylau im damaligen Bistum Ermland eingepfarrt.

Verkehr Bearbeiten

Die nur noch bedingt wahrnehmbare Ortsstelle Sosnowkas ist über Landwegverbindungen von Pobereschje (Schnakeinen) aus zu erreichen.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Dietrich Lange: Groß Labehnen, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  2. a b c Rolf Jehke: Amtsbezirk Moritten
  3. Uli Schubert: Gemeindeverzeichnis Landkreis Preußisch Eylau
  4. Dietrich Lange: Klein Labehnen, in: Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005)
  5. Walther Hubatsch: Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreußens, Band 3 Dokumente, Göttingen 1968, S. 469