Sonnenfinsternis vom 30. April 59

Die Sonnenfinsternis vom 30. April 59 war eine totale Sonnenfinsternis, die unter anderem im Mittelmeerraum zu sehen war.

Sonnenfinsternis vom 30. April 59[1]
Klassifikation
Typ Total
Gebiet nördliches Südamerika, Atlantik, Mittelmeerraum, vorderer Orient
Total: Venezuela, Marokko, Algerien, Tunesien, Griechenland, Türkei, Syrien, Irak, Iran
Saroszyklus 68 (39 von 72)
Gamma-Wert 0,2762
Größte Verfinsterung
Dauer 1 Minute 50 Sekunden
Ort Marokko
Lage 29° 48′ N, 10° 12′ WKoordinaten: 29° 48′ N, 10° 12′ W
Zeitpunkt 30. April 59 12:18:48  UT
Größe 1.0191

Beschreibung Bearbeiten

Der Kernschattenbereich begann im heutigen Venezuela, überquerte nach dem Atlantik Nordafrika in östlicher Richtung, streifte Griechenland, die Türkei, überquerte Syrien, den Irak, den Iran und endete schließlich in Pakistan. Der Höhepunkt der Sonnenfinsternis befand sich im heutigen Marokko. Die Sonnenfinsternis gehört zum Saroszyklus 68.[2]

Historische Erwähnung Bearbeiten

Die Sonnenfinsternis vom 30. April 59 wurde von Tacitus und Plinius dem Älteren erwähnt, sie wurde zu den Wunderzeichen im Zusammenhang mit der Ermordung Agrippinas durch ihren Sohn Nero gezählt.[3] Plinius berichtet im zweiten Buch seiner Naturalis Historia im Abschnitt LXXII:[4]

“solis defectum Vipstano et Fonteio cos., qui fuere ante paucos annos, factum pridie kalendas Maias Campania hora diei inter septimam et octavam sensit, Corbulo dux in Armenia inter horam diei decimam et undecimam prodidit visum, circuitu globi alia aliis detegente et occultante.”

„Vor einigen Jahren, unter den Konsuln Vipstanus und Fontejus sah man in Kampanien am 30. April zwischen der 7. und 8. Tagesstunde eine Sonnenfinsternis, welche Corbulo, der damalige Feldherr in Armenien, zwischen der 10. und 11. Tagesstunde bemerkt haben will. So zeigt und verdeckt die Erde durch ihre Kugelform dem Einen dieses, dem Anderen jenes.“

Plinius der Ältere: Naturalis historia Buch 2, ins Deutsche übersetzt nach Georg Christoph Wittstein[5]

Die erwähnten Konsuln und der Feldherr Gnaeus Domitius Corbulo in Armenien weisen in das Jahr 59, so dass durch diese Sonnenfinsternis eine absolute Datierung ermöglicht wird.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Sonnenfinsternisdaten der NASA (englisch).
  2. Sonnenfinsternisse des Saroszyklus 68, NASA (englisch).
  3. S. J. Johnson, Historical and Future Eclipses. James Parker and Co. 1896, Kapitel VI: Eclipses in the Christian Era. S. 25.
  4. Pliny the Elder. Naturalis Historia. Buch II, (Latein, penelope.uchicago.edu).
  5. G. C. Wittstein: Die Naturgeschichte des Cajus Plinius Secundus, ins Deutsche übersetzt und mit Anmerkungen versehen. Verlag Gressner & Schramm, Leipzig 1881, S. 187, (Textarchiv – Internet Archive).