Skiflug-Weltmeisterschaft 2018

Sportveranstaltung 2018

Die Skiflug-Weltmeisterschaft 2018 fand vom 18. bis 21. Januar auf der Heini-Klopfer-Skiflugschanze in Oberstdorf statt. Die FIS vergab den Wettbewerb am 5. Juni 2014 auf ihrem Kongress in Barcelona, bei dem sich Oberstdorf auch für die Nordischen Skiweltmeisterschaften 2019 beworben hatte, an den einzigen Kandidaten.[1][2] Die Skiflug-Weltmeisterschaft wurde somit zum sechsten Mal in Oberstdorf ausgetragen.

25. Skiflug-Weltmeisterschaft 2018
Sieger
Einzel Norwegen Daniel-André Tande
Team Norwegen Norwegen
Robert Johansson
Andreas Stjernen
Johann André Forfang
Daniel-André Tande
Wettbewerbe
Austragungsorte Heini-Klopfer-Skiflugschanze
Einzelwettbewerbe 01
Teamwettbewerbe 01
Teilnehmer
Nationen 16
Kulm 2016 Planica 2020

Skiflug-Weltmeister im Einzel wurde Daniel-André Tande vor Kamil Stoch und Richard Freitag. Skiflug-Weltmeister im Team wurde Norwegen vor Slowenien und Polen.

Zeitplan Bearbeiten

 
Heini-Klopfer-Skiflugschanze
Datum Beginn (Ortszeit) Ereignis[3]
Mi., 17. Januar 18:00 Mannschaftsführersitzung
Do., 18. Januar 14:00 Offizielles Training – zwei Durchgänge
16:00 Qualifikation Einzel
17:00 Eröffnungs-Pressekonferenz
19:30 Eröffnungsfeier
Fr., 19. Januar 15:00 Probedurchgang Einzel
16:00 1. Wertungsdurchgang Einzel
anschließend 2. Wertungsdurchgang Einzel
20:00 WM-Gala
Sa., 20. Januar 15:00 Probedurchgang Einzel
16:00 3. Wertungsdurchgang Einzel
anschließend Finaldurchgang Einzel
anschließend Siegerpräsentation Einzel
anschließend Pressekonferenz
20:00 Siegerehrung Einzel
So., 21. Januar
10:00 Mannschaftsführersitzung
15:00 Probedurchgang Team
16:00 1. Wertungsdurchgang Team
anschließend Finaldurchgang Team
anschließend Siegerehrung Team und Schlussfeier
anschließend Pressekonferenz

Teilnehmer Bearbeiten

54 Athleten aus 16 Nationen waren für die Startliste gemeldet. Am Teamwettbewerb konnten nur Nationen mit mindestens vier Startern teilnehmen, am Einzelwettbewerb nur maximal vier Springer pro Nation. Von letzterer Regel ausgenommen war die slowenische Mannschaft, da sie mit Peter Prevc, dem Titelverteidiger im Einzel, einen zusätzlichen Springer in den Wettbewerb schicken durfte.

Die für die Qualifikation nicht berücksichtigten Springer sind kursiv, die für den Einzelwettbewerb qualifizierten Springer fett dargestellt.

Ergebnisse Bearbeiten

Einzel Bearbeiten

Training und Qualifikation Bearbeiten

Der Trainings- und Qualifikationstag der Skiflug-WM wurde durch die Ausläufer des Sturmtiefs Friederike beeinträchtigt. Der erste Trainingsdurchgang konnte mit einigen Verzögerungen durchgeführt werden, die Bestweite sprang Daniel-André Tande mit 223,5 Metern. Der zweite Trainingsdurchgang wurde nach nur drei Sprüngen abgebrochen. Nach mehreren Verschiebungen des Starts wurde schließlich auch die Qualifikation abgesagt und auf den nächsten Tag (14:30 Uhr) verlegt.

Die Qualifikation gewann Daniel-André Tande. Mit seiner Sprungweite von 238,5 m stellte er einen neuen Schanzenrekord auf. Jarkko Määttä und Martti Nõmme nahmen nicht an der Qualifikation teil.

Rang Name Weite Punkte
01. Norwegen  Daniel-André Tande 238,5 m 222,1
02. Polen  Kamil Stoch 232,0 m 210,7
03. Norwegen  Andreas Stjernen 217,0 m 210,1
04. Polen  Stefan Hula 217,0 m 208,2
05. Osterreich  Stefan Kraft 217,0 m 203,7
06. Deutschland  Richard Freitag 219,5 m 201,5
07. Schweiz  Simon Ammann 214,5 m 193,6
08. Slowenien  Anže Semenič 209,0 m 193,2
08. Polen  Dawid Kubacki 211,5 m 193,2
10. Norwegen  Robert Johansson 211,5 m 192,6

Erster Durchgang Bearbeiten

Für den ersten Durchgang qualifizierten sich die 40 besten Springer der Qualifikation.

Daniel-André Tande bestätigte seine Leistungen aus Training und Qualifikation und ging mit einer Weite von 212 m in Führung, da er drei Luken weniger Anlauf hatte als der Zweitplatzierte Richard Freitag (228 m). Michael Hayböck stürzte bei der Landung und verzichtete daraufhin, trotz eines ausreichenden 28. Platz, auf den Start im zweiten Durchgang.

Rang Name Weite Punkte
01. Norwegen  Daniel-André Tande 212,0 m 207,2
02. Deutschland  Richard Freitag 228,0 m 205,9
03. Polen  Kamil Stoch 230,0 m 205,2
04. Slowenien  Peter Prevc 222,5 m 202,7
05. Osterreich  Stefan Kraft 218,0 m 200,2
06. Japan  Noriaki Kasai 218,5 m 193,2
07. Slowenien  Anže Semenič 214,5 m 192,1
08. Slowenien  Jernej Damjan 216,0 m 190,7
09. Schweiz  Simon Ammann 203,5 m 189,6
10. Norwegen  Andreas Stjernen 193,0 m 188,4

Zweiter Durchgang Bearbeiten

Für den zweiten Durchgang qualifizierten sich die besten 30 Springer des ersten Durchgangs. Nach dem Sturz Hayböcks rückte der auf dem 31. Platz liegende Michail Nasarow per Jury-Entscheidung in den zweiten Durchgang nach.

Bei wechselnden Windverhältnissen wurde die Anlauflänge mehrmals deutlich verändert. Daniel-André Tande gelang es, seine Führung zu verteidigen.

Rang Name Weite Punkte
01. Norwegen  Daniel-André Tande 227,0 m 449,6
02. Deutschland  Richard Freitag 225,0 m 438,7
03. Polen  Kamil Stoch 219,0 m 431,8
04. Osterreich  Stefan Kraft 208,5 m 412,3
05. Norwegen  Robert Johansson 213,5 m 408,0
06. Norwegen  Andreas Stjernen 203,0 m 404,7
07. Slowenien  Peter Prevc 199,0 m 399,3
08. Deutschland  Andreas Wellinger 207,0 m 398,3
09. Norwegen  Johann André Forfang 207,5 m 395,5
10. Polen  Dawid Kubacki 208,0 m 390,6

Dritter Durchgang Bearbeiten

Der dritte Durchgang begann aufgrund starken Windes eine halbe Stunde später als geplant (um 16:30 Uhr). Die letzte Phase, in der die bestplatzierten Athleten sprangen, war von schwierigen Rückenwind-Verhältnissen geprägt. Richard Freitag musste mit einem Sprung auf nur 190,5 m den zweiten Platz an Kamil Stoch (211,5 m) abgeben. Daniel-André Tande konnte mit einem Sprung auf 200 m die Führung halten.

Nachdem der Wind zum Start des Finaldurchgangs böig wurde und die Wetterprognose keine Verbesserung vorhersah, wurde der Durchgang nach wenigen Springern abgebrochen. Somit ergab der Stand nach dem dritten Durchgang die Endwertung im Einzel. Weltmeister wurde Daniel-André Tande vor Kamil Stoch und Richard Freitag.

Rang Name Weite Punkte
01. Norwegen  Daniel-André Tande 200,0 m 651,9
02. Polen  Kamil Stoch 211,5 m 638,6
03. Deutschland  Richard Freitag 190,5 m 627,6
04. Osterreich  Stefan Kraft 206,0 m 608,4
05. Norwegen  Andreas Stjernen 223,5 m 606,9
06. Slowenien  Peter Prevc 218,0 m 600,1
07. Deutschland  Andreas Wellinger 213,0 m 599,7
08. Norwegen  Johann André Forfang 225,5 m 599,2
09. Norwegen  Robert Johansson 201,0 m 599,0
10. Polen  Dawid Kubacki 215,5 m 589,8


Weitere Reihenfolge der Gesamtwertung nach drei Durchgängen
Rang Land Springer Punkte
11. Deutschland  Deutschland Markus Eisenbichler 560,1
12. Schweiz  Schweiz Simon Ammann 559,2
13. Polen  Polen Stefan Hula 550,0
14. Slowenien  Slowenien Anže Semenič 538,8
15. Slowenien  Slowenien Jernej Damjan 533,8
16. Japan  Japan Ryōyū Kobayashi 528,4
17. Polen  Polen Piotr Żyła 525,8
18. Osterreich  Österreich Clemens Aigner 524,5
19. Russland  Russland Denis Kornilow 509,6
20. Deutschland  Deutschland Stephan Leyhe 502,9
21. Slowenien  Slowenien Domen Prevc 501,1
22. Finnland  Finnland Janne Ahonen 500,0
23. Osterreich  Österreich Manuel Poppinger 498,0
24. Vereinigte Staaten  USA Kevin Bickner 494,3
25. Japan  Japan Noriaki Kasai 493,6
26. Russland  Russland Alexei Romaschow 455,5
27. Italien  Italien Alex Insam 443,4
28. Italien  Italien Sebastian Colloredo 439,0
29. Japan  Japan Junshirō Kobayashi 408,7
30. Russland  Russland Michail Nasarow 396,6
31. Osterreich  Österreich Michael Hayböck 126,0
32. Finnland  Finnland Antti Aalto 117,6
33. Russland  Russland Dmitri Wassiljew 113,5
34. Schweiz  Schweiz Gregor Deschwanden 111,8
35. Finnland  Finnland Eetu Nousiainen 111,4
36. Kanada  Kanada MacKenzie Boyd-Clowes 102,3
37. Schweiz  Schweiz Andreas Schuler 098,1
38. Vereinigte Staaten  USA Michael Glasder 095,9
39. Slowenien  Slowenien Tilen Bartol 095,3
40. Frankreich  Frankreich Vincent Descombes Sevoie 079,7

Die Springer ab Platz 31 absolvierten nur einen Durchgang.

Nach der Qualifikation ausgeschiedene Springer
Rang Land Springer Punkte
41. Schweiz  Schweiz Killian Peier 113,4
42. Vereinigte Staaten  USA William Rhoads 108,6
43. Tschechien  Tschechien Čestmír Kožíšek 088,7
44. Kasachstan  Kasachstan Marat Schaparow 081,3
45. Kasachstan  Kasachstan Konstantin Sokolenko 070,1
46. Italien  Italien Davide Bresadola 066,3
DNS Finnland  Finnland Jarkko Määttä
DNS Estland  Estland Martti Nõmme

Team Bearbeiten

Der Mannschaftswettbewerb wurde in zwei Durchgängen ausgetragen. Es nahmen nur acht Mannschaften teil, daher qualifizierten sich alle für den zweiten Durchgang. Das favorisierte Team aus Norwegen gewann vor Slowenien und Polen.

Rang Nation Punkte
1. Norwegen  Norwegen
Robert Johansson
Andreas Stjernen
Johann André Forfang
Daniel-André Tande
1662,2
2. Slowenien  Slowenien
Jernej Damjan
Anže Semenič
Domen Prevc
Peter Prevc
1615,8
3. Polen  Polen
Piotr Żyła
Stefan Hula
Dawid Kubacki
Kamil Stoch
1592,1
4. Deutschland  Deutschland
Andreas Wellinger
Stephan Leyhe
Markus Eisenbichler
Richard Freitag
1581,2
5. Osterreich  Österreich
Clemens Aigner
Manuel Poppinger
Michael Hayböck
Stefan Kraft
1488,8
6. Schweiz  Schweiz
Andreas Schuler
Killian Peier
Gregor Deschwanden
Simon Ammann
1350,6
7. Russland  Russland
Alexei Romaschow
Michail Nasarow
Denis Kornilow
Dmitri Wassiljew
1283,2
8. Finnland  Finnland
Antti Aalto
Jarkko Määttä
Eetu Nousiainen
Janne Ahonen
1262,2

Medaillenspiegel Bearbeiten

Platz Land Gold Silber Bronze Gesamt
1. Norwegen  Norwegen 2 0 0 2
2. Polen  Polen 0 1 1 2
3. Slowenien  Slowenien 0 1 0 1
4. Deutschland  Deutschland 0 0 1 1
Gesamt 2 2 2 6

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Oberstdorf unterliegt Seefeld im Rennen um Ski-WM 2019 (Memento vom 7. Juni 2014 im Internet Archive) – SID-Meldung auf handelsblatt.com
  2. Seefeld (AUT), Are (SWE), Oberstdorf (GER) and Park City (USA) win (Memento des Originals vom 20. November 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.fis-ski.com, auf fis-ski.com vom 5. Juni 2014, abgerufen am 5. Juni 2014 (englisch).
  3. FIS SKI FLYING WORLD CHAMPIONSHIPS. (PDF; 7,05 MB) Abgerufen am 20. Januar 2018 (en/de).