Skandal in Baden-Baden

Film von Erich Waschneck (1929)

Skandal in Baden-Baden (alternative Titel: Der Skandal in Baden-Baden oder Die Geliebte Roswolskys) ist ein deutscher Stummfilm von Erich Waschneck mit Brigitte Helm in der Hauptrolle. Gedreht wurde der Film 1928; erschienen ist er 1929.[1] Die Geschichte basiert auf Georg Fröschels Roman “Die Geliebte Roswolskys”, der unter jenem Titel bereits 1921 verfilmt wurde, damals mit Asta Nielsen. In Österreich wurde auch die Filmfassung von 1929 als Die Geliebte Roswolskys ins Kino gebracht.

Film
Titel Skandal in Baden-Baden
Alternativtitel:
Die Geliebte Roswolskys
Der Skandal in Baden-Baden
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1929
Länge 74 Minuten
Stab
Regie Erich Waschneck
Drehbuch Hans Rameau
Produktion Alfred Zeisler für die UFA
Musik Artur Guttmann
Kamera Friedl Behn-Grund
Besetzung

Handlung Bearbeiten

Vera Kersten ist eine junge, begabte aber regelmäßig ausgehungerte Tänzerin und Chorsängerin, der es aber an einem wohlmeinenden Gönner fehlt. Eines Tages lernt sie in Baden-Baden den steinreichen Großindustriellen John Leeds kennen, der sie ihrer annimmt, ein Heim gibt und sie nach bestem Können fördert. Keiner vor Ort mag glauben, dass Leeds ihr diese Unterstützung aus reiner Menschenliebe zukommen lässt, zumal ein findiger Manager dieses Gerücht gezielt lanciert um seine Betrügereien durchführen zu können. Jeder geht davon aus, dass Leeds die junge Frau als seine Geliebte hält. Jedenfalls öffnen sich dank Johns Protektion sämtliche Türen Baden-Badens.

Veras Karriere nimmt Gestalt an, aber glücklich macht sie dies nicht. Denn die Allianz mit Millionär Leeds wächst sich zum titelgebenden Skandal in Baden-Baden aus, und selbst der junge Baron Egon von Halden, den die Tänzerin liebt, hält sie für die Geliebte ihres Wohltäters. Leeds macht ihr bald einen Heiratsantrag, und Vera, verschuldet und beeindruckt von dem ihn umgebenden Luxus, nimmt diesen an. Doch John Leeds, der ganz en passant den Betrügereien des Managers ein Ende bereiten kann, erkennt bald, dass er von Vera aus den falschen Gründen ausgewählt wurde und muss einsehen, dass er auf Vera verzichten sollte, um sie wirklich glücklich zu machen.

Produktionsnotizen Bearbeiten

Skandal in Baden-Baden entstand im Sommer 1928 in Baden-Baden (Außenaufnahmen) sowie im UFA-Filmatelier von Berlin-Tempelhof und passierte die Zensur am 30. November 1928. Am 28. Januar 1929 fand die Uraufführung in Berlins UFA-Theater Universum statt. Der Sechsakter mit einer Länge von 1848 Metern Länge erhielt Jugendverbot.

Alfred Zeisler übernahm die Produktionsleitung. Erich Czerwonski entwarf die Filmbauten.

Kritiken Bearbeiten

„Die Neubearbeitung eines von der UFA schon einmal mit der Nielsen verfilmten Vorwurfes … ohne unnötige Breiten interessant ansprechend, in allen Rollen gut dargestellt. Die Regieführung ist kontinuierlich und ebenso wie die Aufmachung und Photographie durchaus saubere Arbeit. — Gesamtqualifikation: Guter Mittelfilm.“

Paimann‘s Filmlisten 14 (1929) 667, 5-6

Jahrzehnte später arbeitete die Neue Zürcher Zeitung noch einmal Brigitte Helms tragische Festlegung durch die UFA auf den Rollentypus des „männermordenden“ Vamps heraus. Hier war zu lesen: „Im späten Stummfilm verkörpert sie zumeist den gefühllosen Vamp, dessen makelloses Gesicht die Faszination einer Marmorstatue ausstrahlt. Die in der Retorte alchemistisch gezeugte «Alraune» (1927; 1930) zeigt sie als seelenlose Verführerin, die eine gute Projektionsfläche männlicher Phantasien, aber nur selten einen weiblichen Charakter darbietet. «Die Yacht der sieben Sünden», «Skandal in Baden-Baden» und selbst Marcel L'Herbiers «L'argent» (alle 1928) zeugen von dieser Festlegung.“[2]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Der Skandal in Baden-Baden. Filmportal, abgerufen am 26. Dezember 2020.
  2. Vamp und Mädchenfrau in der NZZ