Sebastià Alzamora i Martín

spanischer Verleger und Schriftsteller

Sebastià Alzamora i Martín (* 6. März 1972 in Llucmajor, Balearen) ist ein spanischer Schriftsteller, der in katalanischer Sprache schreibt.[1] Er studierte katalanische Philologie an der Universität der Balearen und zog 1995 nach dem Studienabschluss nach Barcelona, wo er seither wohnt und arbeitet.

Sebastià Alzamora i Martín (2014)

Neben seiner Arbeit als Schriftsteller arbeitet er für die Universität und andere kulturelle Institutionen. Er ist Mitglied des Institut d'Estudis Balearics. Er arbeitete im Verlag Destino und beim Verlag Moll.[2] Er schreibt zeitweilig Kolumnen in den Tageszeitungen Avui und Ara.

1989 debütierte er mit der Gedichtsammlung Rafel, die im selben Jahr mit dem Preis Salvador Espriu ausgezeichnet wurde.[3] Rafel ist eine lange Elegie in 775 Zehnsilblern mit Reflexionen über den frühen Tod eines jungen Freundes. Die Kritiker zeigten sich erstaunt, wie viel Reife ein so junger Autor an den Tag lege.[4] Im Jahr 1996 folgten drei neue Sammlungen: Formes del Cercle, Apoteosi, mit dem Preis Bartomeu Rosselló-Porcel ausgezeichnet und die zweisprachige Ausgabe El Llinatge mit Übersetzung in die spanische Sprache von Josep Jordana.

Als Romanautor debütierte er 1999 mit L'extinció, einem poetischen und experimentellen Roman, der mit dem Premi Documenta ausgezeichnet wurde. Dann folgte Mula morta und 2003 El Benestar, das erste Werk, das in Barcelona spielt und einer seiner bisher größten Erfolge.[2] Mit Crim de sang („Bluttat“) im Jahr 2011, gewann er im Folgejahr den Premi Sant Jordi. Dem Kritiker Melcior Comes nach umspannt Alzamoras Roman „Monster, Maschinen, Fanatiker, aber auch schöne Prinzessinnen und gelehrte engelhaften Wesen, die nicht von dieser Welt sind“, und weiter: „seine eigene gothische oder teologische Weltanschauung [...] und seine eigentümliche Mischung aus Lebensfreude und abscheulichen Geist macht sein Buch erst wirklich attraktiv; seine romantische Wette, das Groteske mit der Suche nach tiefer regender Schönheit zu kombinieren ist ohnehin gelungen.“[5]

Er schrieb auch Erzählungen wie Història vertadera del peix Nicolaus (2003 „Die wahre Geschichte des Fisches Nikolaus“)[6] oder in Sammelbänden mit anderen Schriftstellern.

Werke (Auswahl) Bearbeiten

Gedichte
  • Rafel (1989)
  • Formes del Cercle, Apoteosi, El Llinatge (1996)
  • Mula Morta (2003)
Romane
  • L'extinció (1999)
  • El benestar (2003)
  • Miracle a LLucmajor (2010)
  • Crim de Sang (2011)
  • Dos amics de vint anys (2013). (Roman über die Freundschaft zweier zwanzigjährigen Dichter: der frühgestorbene Bartomeu Rosselló-Porcell aus Mallorca und Salvador Espriu i Castelló.[7][8])
Erzählungen
  • Història vertadera del peix Nicolaus (2003)
  • Directe al gra (2006) im Sammelband mit erotischen Erzählungen von u. a. Carles Cortés, Julià de Jòdar und Isabel-Clara Simó.
Essay
  • Dogmàtica imparable: Abandoneu tota esperança (2005), mit Hèctor Bofill und Manual Forcano (Das programmatische Essay der Gruppe Els Imparables.)

Quelle:[9]

Seine Werke sind ins Englische, Spanische, Französische,[10] Italienische[9] und Dänische, jedoch bislang nicht ins Deutsche übersetzt worden.[11]

Preise Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. „Sebastià Alzamora i Martin“, Gran Enciclopèdia Catalana. Version vom 16. April 2015.
  2. a b Guillem Molla, “Biografia” , bio- und bibliografische Karteikarte auf der Webseite des Autorenvereins Associació d'Escriptors en Llengua Catalana
  3. “Alzamora Martín, Sebastià” , Qui és qui. Índex d'autors, Generalitat de Catalunya, Kulturministerium, 16. Mai 2014.
  4. Miquel Àngel Riera i Nadal, im „Vorrede“ zur Erstausgabe von Rafel, Edicions62, 1994.
  5. Melcior Comes, „Carn de desgràcia“, Kritik von Crim de Sang in der Zeitschrift Presència, Juni 2012, zitiert von: „Sebastià Alzamora“, Lletra, La literatura catalana a Internet, Universitat Oberta de Catalunya
  6. Nummer 3 in der Serie Salón naútico, Mobil Books, 2003, ISBN 978-849623700-1.
  7. David Castillo, „Història d'una amistat. Alzamora presenta una novel·la sobre Espriu amb Rosselló-Pòrcel“, El Punt Avui, 21. Juni 2013, S. 66
  8. Ana Macías, „Sebastià Alzamora narra la amistad entre Espriu y Rosselló-Pòrcel“, El País, 29. Juni 2013
  9. a b Für eine komplette und aktualisierte Bibliografie: „Obra“ (Memento des Originals vom 24. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.escriptors.cat, auf der Webseite escriptors.cat.
  10. „Sebastià Alzamora“ (Memento des Originals vom 18. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.actes-sud.fr, Verlag Actes Sud
  11. a b Sebastià Alzamora, Kurzbiografie auf der Webseite des Grup 62-Verlags
  12. „L'escriptor mallorquí Sebastià Alzamora ha guanyat el 52è Premi Sant Jordi de novel·la, dotat amb 60.000 euros, amb l'obra ‚Crim de sang‘, 324.cat, 21. Dezember 2011