Schwarze Adler (2021)

deutscher Dokumentarfilm

Schwarze Adler ist ein Dokumentarfilm des deutschen Regisseurs Torsten Körner und des Produzenten Leopold Hoesch aus dem Jahr 2021. Der Film ist seit dem 15. April 2021 auf der Streamingplattform Prime Video zu sehen.[1] Die Erstausstrahlung im ZDF erfolgte am 18. Juni 2021.[2] Der Film ist eine Produktion von Broadview Pictures.

Film
Titel Schwarze Adler
Produktionsland Deutschland
Erscheinungsjahr 2021
Länge 100 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Torsten Körner
Drehbuch Torsten Körner
Produktion Leopold Hoesch
Musik Hannah von Hübbenet
Edward Mclean
Kamera Johannes Imdahl
Schnitt André Hammesfahr
Besetzung

Inhalt Bearbeiten

Der Film thematisiert die Erlebnisse schwarzer und afrodeutscher Spieler aus der deutschen Fußballnationalmannschaft und dem deutschen Profifußball. Guy Acolatse, Otto Addo, Gerald Asamoah, Anthony Baffoe, Cacau, Rigobert Gruber, Jimmy Hartwig, Steffi Jones, Erwin Kostedde, Jean-Manuel Mbom, Patrick Owomoyela, Beverly Ranger, Shary Reeves und Jordan Torunarigha werden dazu interviewt.

In Schwarze Adler sprechen sie über ihren Weg zum Profisport, ihre Karrieren und ihre Erfahrungen mit rassistischen Vorurteilen und Anfeindungen. Angefangen mit Erwin Kostedde, der 1974 als erster schwarzer Spieler in der deutschen Nationalmannschaft debütierte, erzählt der Film Erfahrungen mit Rassismus in der Gesellschaft und ganz speziell im Profifußball. Dabei wird auf Sprechertext und Kommentierung verzichtet. Die Protagonisten erzählen ihre Geschichten selbst, illustriert durch verschiedene Archivausschnitte von 1945 bis 2021.

Rezeption Bearbeiten

In der Süddeutschen Zeitung wird der Film als „sehenswerter Essay“ gelobt. Hervorgehoben wird auch der „Blick ins Detail“ des Filmautors Torsten Körner, der „seine Projekte gründlich an[geht]“ und für diesen Film „so gut wie alle People of Color befragt [hat], die im deutschen Fußball ihr Glück gesucht und nicht immer gefunden haben“.[3]

Die Kölnische Rundschau bescheinigt dem Film seine Stärke darin, „dass niemand einzuordnen versucht, was ohnehin nicht zu erklären ist.“ und findet „[d]ie Einsamkeit der Ausgegrenzten“ so eindrucksvoll geschildert, „dass es den Atem stocken lässt.“[4]

In diese Aussage reiht sich auch die FAZ mit ein: „kein Gejammer, keine Anklage und keine Polemik. Sondern vor allem Nachdenklichkeit […] Statt aufsehenerregende Thesen aufzustellen, schafft Körners Film in ruhigen, melancholischen Bildern […] einen Raum für Geschichten, die nebeneinander gesehen werden wollen.“[5]

Matthias Dell bedauert dagegen in der Zeit den unsicheren Umgang des Films mit seinen vielen formalen Mitteln. Er schreibt beispielsweise der Typografie zu, dass sie „auf Effekt machen“ will und „die vielen Zwischenüberschriften […] zwar Stilwillen erkennen [lassen], als Kapiteltrenner aber Ornament“ sind.[6]

Die Abendzeitung findet den Film interessant „auch als Spaziergang durch die Zeitgeschichte.“ Er gebe „[…] ein[en] entlarvende[n] Blick auf Gesellschaft, Medien und Zuschauer […].“

Auf Tag24 wird die Dokumentation als „genau zur richtigen Zeit“ in unserer aktuellen Gegenwart platziert: „[…] weil [sie] den Diskurs anstößt und dieses wichtige Thema verstärkt in die Öffentlichkeit bringt. Dabei ist sie zwar nicht perfekt, reißt aufgrund ihrer kraftvollen Geschichte, der exzellenten Recherche und vieler bewegender Aussagen aber von Anfang bis Ende mit.“[7]

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Markus Gärtner: Amazon Sport: Deutsche Fußball-Doku „Schwarze Adler“ startet auf Prime Video | Neue Gimmicks für Formel-1-Berichte. In: amazon-watchblog.de. Händlerbund Management AG, 15. April 2021, abgerufen am 23. April 2021.
  2. Claudio Armbruster: Doku "Schwarze Adler": Rassismus im Fußball. In: zdf.de. 14. April 2021, abgerufen am 23. April 2021.
  3. Holger Gertz: "Schwarze Adler": Eine großartige Doku über Rassismus im Fußball. In: sueddeutsche.de. 18. Juni 2021, abgerufen am 7. Mai 2021.
  4. Jens Meifert: Film „Schwarze Adler“: Wie Nationalspieler- und spielerinnen Rassismus erleben. In: Kölnische Rundschau – rundschau-online.de. M. DuMont Schauberg Expedition der Kölnischen Zeitung GmbH & Co. KG, 14. April 2021, abgerufen am 7. Mai 2021.
  5. Paul Ingendaay: Worauf genau sollen sie stolz sein? In: zeitung.faz.net. 15. April 2021, abgerufen am 7. Mai 2021.
  6. Matthias Dell: Diskriminierungen und Demütigungen. In: zeit.de. 15. April 2021, abgerufen am 7. Mai 2021.
  7. Stefan Bröhl: "Schwarze Adler" bei Amazon Prime zeigt widerlichen Rassismus gegen deutsche Nationalspieler: "N**erschwein". In: tag24.de. TAG24 News Deutschland, 18. Juni 2021, abgerufen am 7. Mai 2021.
  8. Der Deutsche Fernsehpreis: Preisträger und Nominierte 2021. In: Deutscher Fernsehpreis 2023. Abgerufen am 18. September 2023 (deutsch).
  9. Der Deutsche Fernsehpreis: Preisträger und Nominierte 2021. In: Deutscher Fernsehpreis 2023. Abgerufen am 18. September 2023 (deutsch).
  10. ROSE D’OR 60th anniversary nominations announced – Rose d'Or Awards. Abgerufen am 18. September 2023 (britisches Englisch).
  11. CIVIS Medienpreis 2022 | acht Programme ausgezeichnet und ein TOP AWARD vergeben. ots.at, 3. Juni 2022, abgerufen am 6. Juni 2022.
  12. geisendoerferpreis.de, 20. September 2022, abgerufen am 20. September 2022.
  13. Grimme-Preis 2022 | Verband Deutscher Sportjournalisten. Abgerufen am 18. September 2023.
  14. Gerald Asamoah and the Black Eagles. Abgerufen am 18. September 2023 (englisch).
  15. Deutsches Rotes Kreuz: DRK-Medienpreis 2022: Preisträger stehen fest. 18. Mai 2022, abgerufen am 18. September 2023.