Schwallbrett

Teil am schwimmfähigen Fahrzeug

Ein Schwallbrett (auch Wellenabweiser[1] oder Schwallschild[2]) verleiht schwimmfähigen Fahrzeugen zusätzliche Stabilität bei der Überquerung von Gewässern.[3]

Aufgeklapptes Schwallbrett (BTR-50)
Abgeklapptes Schwallbrett (BTR-50)
Ein BTR-80 mit hochgeklapptem Schwallbrett bei der Wasserfahrt
Ein M113 mit hochgeklapptem Schwallbrett beim Einfahren in ein Gewässer

Es verhindert das Unterschneiden, d. h., es verhindert, dass sich das Fahrzeug mit dem „Bug“ in einen Wellenberg bohrt und von diesem unter Wasser gedrückt wird[4] und/oder dass Wasser in die Luken hineinfließt.[5] Es kann in die Panzerung integriert werden, um deren Schutzwert zu steigern.[4] Das Schwallbrett ist in der Regel an Scharnieren am Fahrzeugrumpf befestigt und muss vor der Wasserfahrt aufgebaut werden.[6]

Die technische Ausführung unterscheidet sich je nach Fahrzeug. So kann das Schwallbrett einteilig oder zweiteilig gefaltet sein. Die Rumpfform bestimmt die Scharnierpunkte und die Position, wie das Schwallbrett während der Fahrt auf dem Land verstaut wird.

Bei manchen Fahrzeugen kann das Schwallbrett in unterschiedlichen Winkeln arretiert werden, damit man es in der waagrechten Position auch als Arbeitsplattform verwenden kann.[7]

Unterschiede gibt es auch in der Methode, wie das Schwallbrett auf- und wieder abgebaut wird. Die einfachste Methode ist der manuelle Auf- und Abbau außerhalb des Fahrzeugs.[6] Bei manchen Fahrzeugen ist ein manueller Aufbau vorgesehen, das Einklappen kann hingegen vom Fahrer durchgeführt werden.[8] Schließlich gibt es hydraulisch bedienbare Schwallbretter.[2]

Bei manchen Fahrzeugen kann das Schwallbrett die Sicht des Fahrers einschränken. In diesen Fällen muss der Fahrer den Anweisungen des Kommandanten folgen.[9] Daher ist es besonders bei Fahrzeugen mit Kampfauftrag von Vorteil, wenn das Schwallbrett nach der Wasserfahrt sofort wieder aus dem Fahrzeuginneren abgebaut oder angeklappt werden kann.[5]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Motor Kalender der DDR., Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, 1988, S. 16 [1]
  2. a b Lutz-Reiner Gau, Jürgen Plate, Jörg Siegert: Deutsche Militärfahrzeuge: Bundeswehr und NVA, Motorbuch-Verlag, 2001 ISBN 9783613021525 [2]
  3. Operator’s manual for combat vehicle, anti-tank, improved tow vehicle, M901 United States Department of the Army, 11. Februar 1991, S. 1–9 [3]
  4. a b Wehrtechnik, Wehr und Wissen Verlagsgesellschaft, 1979, S. 61 [4]
  5. a b Department of Defense appropriations for 1988, Teil 4, United States Congress, 1987, S. 162 [5]
  6. a b Operator’s Manual: Carrier, Personnel, Full Tracked, Armored M113A1, United States Department of the Army, 1992, S. 2–91 [6]
  7. Operator’s Manual: Fighting Vehicle, Infantry, M2 and Fighting Vehicle, Cavalry, M3, United States Department of the Army, 1982 S. 1–14 [7]
  8. Michael Green: American Wheeled Armoured Fighting Vehicles, Verlag Pen and Sword, 2016, ISBN 9781473854369 S. 90 [8]
  9. Capability of the Bradley fighting vehicle, United States Congress, 24. April 1987, S. E-7 [9]