Eine Schussrinne ist ein meist künstliches, steiles Gerinne, in dem Wasser mit freier Oberfläche schießend abfließt.[1] Schussrinnen sind oft Bestandteil einer Hochwasserentlastungsanlage bei Stauanlagen, kommen jedoch auch im Flussbau vereinzelt zum Einsatz. In Flüssen stellt das in Schussrinnen schnell fließende Wasser allerdings ein Hindernis für Fische und andere Lebewesen dar, weshalb weniger stark geneigte Sohlrampen und Sohlgleiten im naturnahen Wasserbau gebräuchlicher sind.[2]

Schussrinne der Hochwasserentlastung der Mosul-Talsperre
Schussrinne beim Hoover Damm
Schussrinne beim Hoover Dam

Bauformen für Hochwasserentlastungen Bearbeiten

Schussrinnen für Hochwasserentlastungsanlagen müssen in erster Linie Wasser schnell und sicher abführen können. Die Rinnen sind deshalb oft aus Beton oder Mauerwerk gebaut und haben einen rechteckigen oder trapezförmigen Querschnitt. Die Neigung von Schussrinnen ist im Vergleich zu üblichen Gerinnen groß und verleiht dem Wasser hohe Fließgeschwindigkeiten, die in einem angeschlossenen Tosbecken reduziert werden, bevor das Wasser in ein natürliches Gewässer strömt. Am Ende von Schussrinnen angeordnete Störkörper, in Form von Betonzähnen oder ähnlichem, sowie Sprungschanzen werden ebenfalls zur Energiedissipation eingesetzt.

Siehe auch Bearbeiten

  • Oroville-Staudamm, dessen beschädigte Schussrinne 2017 eine Evakuierung notwendig machte

Literatur Bearbeiten

  • H. Patt, P. Gonsowski, D. Vischer, A. Huber: Wasserbau: Grundlagen, Gestaltung von wasserbaulichen Bauwerken und Anlagen. 7. Auflage. Springer, 2011, ISBN 978-3-642-11963-7.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Schussrinne. Das Baulexikon, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 28. Februar 2016; abgerufen am 12. September 2013.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.das-baulexikon.de
  2. H. Patt, P. Gonsowski, D. Vischer, A. Huber: Wasserbau: Grundlagen, Gestaltung von wasserbaulichen Bauwerken und Anlagen. 7. Auflage. Springer, 2011, ISBN 978-3-642-11963-7, S. 94.