Schneeball-Glasflügler

Art der Gattung Synanthedon

Der Schneeball-Glasflügler (Synanthedon andrenaeformis) ist ein Schmetterling aus der Familie der Glasflügler (Sesiidae).

Schneeball-Glasflügler

Schneeball-Glasflügler (Synanthedon andrenaeformis)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Glasflügler (Sesiidae)
Unterfamilie: Sesiinae
Gattung: Synanthedon
Art: Schneeball-Glasflügler
Wissenschaftlicher Name
Synanthedon andrenaeformis
(Laspeyres, 1801)

Merkmale Bearbeiten

Falter Bearbeiten

Die Falter haben durchsichtigen Flügel, die nur an den Flügeladern, dem Diskalfleck und den Flügelrändern beschuppt sind. Sie erreichen eine Flügelspannweite von 18 bis 28 Millimetern.[1] Der Saum ist relativ breit und zuweilen leicht rötlich überstäubt. In der Mitte ist ein länglicher schwarzbrauner Diskalfleck zu erkennen, der vom Vorder- bis zum Hinterrand reicht. Die Hinterflügel haben eine schmale dunkle Saumbinde sowie einen kleinen schwarzbraunen Diskalfleck. Fühler, Thorax und Abdomen glänzen blauschwarz. Auf den Segmenten zwei und vier befinden sich weißliche oder gelbliche Ringe, wobei der Ring auf dem vierten Segment stets breiter ist. Einige männliche Exemplare zeigen auch auf den Segmenten fünf und sechs schwach angedeutete weißliche Ringe. Der Afterbusch ist fächerförmig ausgebildet und am Ende mit sehr vielen gelben Haaren versehen.

Ähnliche Arten Bearbeiten

Es besteht eine gewisse Ähnlichkeit zum Heckenkirschen-Glasflügler (Synanthedon soffneri). Dieser zeigt jedoch einen breiteren, kräftig dottergelb gefärbten Ring nur auf dem vierten Segment. Außerdem wird der Afterbusch nur aus schwarzen Haaren gebildet.

Geographische Verbreitung und Vorkommen Bearbeiten

Der Schneeball-Glasflügler ist in Europa lokal verbreitet. Richtung Osten erstreckt sich das Verbreitungsgebiet über Kleinasien und Russland bis nach Armenien, wo er durch die ssp. Synanthedon andrenaeformis tenuicingulata vertreten ist.[1] Hauptlebensraum der Art sind Auenlandschaften, Waldränder, buschige Heidegebiete sowie gelegentlich auch Gärten und Parkanlagen.

Lebensweise Bearbeiten

Die tagaktiven Falter fliegen in den Monaten Mai bis Juli, zuweilen bis in den August. Besonders aktiv sind sie im Sonnenschein. Sie besuchen dann gerne die Blüten verschiedener Pflanzen und können auch mittels Pheromonfallen nachgewiesen werden.[1] Die madenförmigen Raupen leben ein- oder zweijährig unter der Rinde oder im Mark der Zweige von Wolligem Schneeball (Viburnum lantana) oder Gewöhnlichem Schneeball (Viburnum opulus). Sie überwintern und verpuppen sich im Frühjahr. Vor dem Schlüpfen der Falter schiebt sich die Puppe zu etwa einem Drittel aus dem Holz der Nahrungspflanze heraus.

Gefährdung Bearbeiten

In Deutschland kommt der Schneeball-Glasflügler in den südlichen, mittleren und westlichen Bundesländern vor und wird auf der Roten Liste gefährdeter Arten[2] als nicht gefährdet eingestuft.

Quellen Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Josef J. de Freina: Die Bombyces und Sphinges der Westpalaearktis. Band 4. Sesioidea: Sesiidae. EFW Edition Forschung & Wissenschaft Verlag GmbH, München, 1997, ISBN 3-926285-03-6
  2. Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.): Rote Liste gefährdeter Tiere Deutschlands. Landwirtschaftsverlag, Münster 1998, ISBN 3-89624-110-9

Literatur Bearbeiten

  • Josef J. de Freina: Die Bombyces und Sphinges der Westpalaearktis. Band 4. Sesioidea: Sesiidae. EFW Edition Forschung & Wissenschaft Verlag GmbH, München, 1997, ISBN 3-926285-03-6
  • Zdeněk Laštůvka, Aleš Laštůvka: The Sesiidae of Europe. Apollo Books, Stenstrup 2001, ISBN 87-88757-52-8
  • Walter Forster, Theodor A. Wohlfahrt: Die Schmetterlinge Mitteleuropas. Band 3: Spinner und Schwärmer. (Bombyces und Sphinges). Franckh’sche Verlagshandlung, Stuttgart 1960, DNB 456642196.
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs Band 5, Nachtfalter III (Sesiidae, Arctiidae, Noctuidae). Ulmer Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 3-8001-3481-0

Weblinks Bearbeiten

Commons: Schneeball-Glasflügler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien