Schloss Katzenzungen

Burg in Prissian in der Gemeinde Tisens in Südtirol

Schloss Katzenzungen ist eine Burg bei Prissian (Gemeinde Tisens) in Südtirol.

Schloss Katzenzungen
Staat Italien
Ort Tisens
Entstehungszeit 12. Jahrhundert
Burgentyp Höhenburg
Geographische Lage 46° 33′ N, 11° 11′ OKoordinaten: 46° 33′ 13,7″ N, 11° 11′ 4,5″ O
Schloss Katzenzungen (Südtirol)
Schloss Katzenzungen (Südtirol)
Holzvertäfelte Stube

Geschichte Bearbeiten

Die ältesten Teile der Anlage reichen ins 12. Jahrhundert zurück.[1] Gesichert indes ist eine Erwähnung von „Henricus de Cazenzunge“ im Jahre 1244.[2] 1350 gelobte Josephus Fink „miles de Katzenzungen“ dem Markgrafen Ludwig V. von Brandenburg, die ewige Öffnungen seines Schlosses. Heinrich Fink veräußerte die Burg 1379 an seinen Vetter Hans von Schlandersberg. 1496 wurde Anton von Thun mit Katzenzungen belehnt. 1517 erwarb Jakob Fuchs von Fuchsberg das Schloss, darauf folgte als Besitzer Franz Ritter von Breisach. Im 16. Jahrhundert wurde die Anlage von den Herren von Breisach massiv umgebaut, wodurch sich heute alle Bauteile unter einem Dach befinden.

Nachdem die Familie mit Gregor von Breisach 1706 ausstarb, erbte Katzenzungen Jakob Lidl von Mayenburg, dessen Mutter Magdalena eine geb. von Breisach war. Der letzte Angehörige Franz Anton von Lidl starb 1791 kinderlos. Auf ihn folgte als neuer Eigentümer Alois Graf von Sarnthein, der Katzenzungen als Mannlehen erhielt.[3] 1795 wurde das Schloss versteigert. Der Erlös von 5000 Gulden diente als Lehenskapital. 1812 erfolgte die Umwandlung in ein Eigengut, das sich im 19. Jahrhundert zeitweise drei bäuerliche Familien aus Prissian teilten.[4] Die Eigentümerfamilie Pobitzer ließ das Anwesen in jüngerer Zeit aufwendig in Stand setzen. Schloss Katzenzungen wird heute für Veranstaltungen und Events genutzt.

Beschreibung Bearbeiten

Ein Kranz von Pechnasen umgibt die Anlage. Über dem Rundbogentor ein Wappen der Breisach von 1548.[5] Gleich neben Schloss Katzenzungen befindet sich der Versoaln-Rebstock, einer der ältesten der Welt.

Literatur Bearbeiten

  • Oswald Trapp: Tiroler Burgenbuch. II. Band: Burggrafenamt. Verlagsanstalt Athesia, Bozen 1980, S. 286–292.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Katzenzungen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag im Monumentbrowser auf der Website des Südtiroler Landesdenkmalamts

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Daniele Lorenzi: Burgen und Schlösser im Trentino und in Südtirol. Mailand o.A, S. 124
  2. Schloss Katzenzungen auf sentres.com
  3. Burgenwelt - Katzenzungen - Italien. Abgerufen am 25. April 2022.
  4. Phillipp Neeb: “Der” deutsche Antheil des Bisthumes Trient: topographisch-historisch-statistisch und archäologisch beschrieben. “Das” Bistum Trient im Allgemeinen und die vier obern Dekanate des deutschen Antheiles: Schlanders, Meran, Passeyer und Lana nebst den Seelsorgstationen der deutschen Gemeinden am Nonsberg insbesondere. Weger, 1866 (google.com [abgerufen am 25. April 2022]).
  5. Thomas Bitterli-Waldvogel: Südtiroler Burgenkarte. Bozen 1995, S. 72