Schlierbach LU

Gemeinde im Kanton Luzern, Schweiz
LU ist das Kürzel für den Kanton Luzern in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Schlierbachf zu vermeiden.

Schlierbach ist eine politische Gemeinde im Wahlkreis Sursee des Kantons Luzern in der Schweiz.

Schlierbach
Wappen von Schlierbach
Wappen von Schlierbach
Staat: Schweiz Schweiz
Kanton: Kanton Luzern Luzern (LU)
Wahlkreis: Sursee
BFS-Nr.: 1100i1f3f4
Postleitzahl: 6231
Koordinaten: 650974 / 230609Koordinaten: 47° 13′ 28″ N, 8° 6′ 42″ O; CH1903: 650974 / 230609
Höhe: 700 m ü. M.
Höhenbereich: 604–831 m ü. M.[1]
Fläche: 7,17 km²[2]
Einwohner: 986 (31. Dezember 2022)[3]
Einwohnerdichte: 138 Einw. pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne
Schweizer Bürgerrecht)
8,3 %
(31. Dezember 2022)[4]
Website: www.schlierbach.ch
Schlierbach
Schlierbach

Schlierbach

Lage der Gemeinde
Karte von SchlierbachBaldeggerseeHallwilerseeMauenseeRotseeSempacherseeSoppenseeTueteseeVierwaldstätterseeKanton AargauWahlkreis EntlebuchWahlkreis HochdorfWahlkreis Luzern-LandWahlkreis Luzern-StadtWahlkreis WillisauKanton NidwaldenBeromünsterBüronButtisholzEich LUGeuenseeGrosswangenHildisriedenKnutwilMauensee LUNeuenkirchNottwilOberkirch LURickenbach LURuswilSchenkonSchlierbach LUSempachSurseeTriengen
Karte von Schlierbach
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Geographie Bearbeiten

Das Dorf liegt auf einem Hügelzug östlich des Surentals im Nordosten von Büron. Der Ortsteil Wetzwil (728 m ü. M.) liegt 2,5 km südöstlich des Dorfs an der Strasse von Geuensee nach Rickenbach. Zu Schlierbach gehören auch die Weiler Weierbach 1,1 km östlich (709 m ü. M.) und Brämhus 2,2 km nordöstlich des Dorfs (774 m ü. M.). Der Ortsteil Etzelwil (742 m ü. M.) liegt zwischen dem Dorf und Brämhus.

Schlierbach grenzt an Büron, Geuensee, Rickenbach LU und Triengen im Kanton Luzern sowie an Schmiedrued im Kanton Aargau.

Bevölkerung Bearbeiten

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1850 653
1880 522
1910 405
1930 410
1941 478
1970 466
1980 521
1990 536
2000 567
2004 594

Da die Gemeinde im heutigen Umfang erst seit 1844 existiert, gibt es keine exakten Bevölkerungszahlen aus der Zeit vor 1850. Von 1850 bis 1910 führte eine massive Abwanderungswelle in die Industriezentren zu einem starken Bevölkerungsverlust (− 38,0 %). Danach stieg sie trotz zwei Zeitspannen des Bevölkerungsstillstands bis 1980 wieder deutlich an (1910–1980: + 28,3 %). Dieses Wachstum hat sich seither vergrössert – so dass die Zahl der Bewohner heute bei rund 1000 Personen liegt.

Sprachen Bearbeiten

Die Bevölkerung benutzt als Umgangssprache eine hochalemannische Mundart. Bei der letzten Volkszählung im Jahr 2000 gaben 95,24 % Deutsch, 3,00 % Albanisch und 0,53 % Französisch als Hauptsprache an.

Religionen – Konfessionen Bearbeiten

In früherer Zeit waren alle Bewohner Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Heute (Stand 2000) gibt es 85,89 % römisch-katholische und 4,41 % evangelisch-reformierte Christen. Daneben findet man 3,70 % Konfessionslose und 3,17 % Muslime (Albaner).

Herkunft – Nationalität Bearbeiten

Ende 2022 waren von den 986 Einwohnern 904 Schweizer und 82 (= 8,3 %) Ausländer.[6] Die Einwohnerschaft bestand aus 91,7 % Schweizer Staatsbürgern. Ende 2022 stammten die ausländischen Einwohner aus Deutschland (31 Personen), dem Kosovo (11), Italien (4), der Ukraine (2), Kroatien, Portugal und Serbien (je 1). 28 Personen stammten aus dem übrigen Europa, und 3 waren aussereuropäischer Herkunft.[7]

Geschichte Bearbeiten

Schon zur Römerzeit war der Ort besiedelt, wie Überreste eines römischen Gebäudes beweisen. Erste Erwähnung der Gemeinde als Slierbach im Jahr 1178. Der Ort gehörte zur Herrschaft Büron. Diese wiederum gehörte zur Grafschaft Willisau und somit bis 1407 zum Einflussbereich der Habsburger. In diesem Jahr erwarb die Stadt Luzern die Grafschaft Willisau. Nachdem Luzern 1455 von Hemmann von Rüsseegg auch die niedere Gerichtsbarkeit erworben hatte, war Schlierbach bis 1798 Teil der Landvogtei Büron-Triengen. Von 1798 bis 1803 gehörten die Ortsteile Schlierbach und Etzelwil zum Distrikt Sursee, während der Ortsteil Wetzwil dem Distrikt Beromünster zugeteilt war. Seither sind alle Ortsteile im damals neu geschaffenen Amt Sursee. Die Gemeinde entstand im heutigen Umfang erst im Jahr 1844 durch Zusammenlegung der Orte Schlierbach, Etzelwil und Wetzwil.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Politik Bearbeiten

Gemeinderat Bearbeiten

Der Gemeinderat Schlierbach besteht aus drei Mitgliedern und ist wie folgt aufgestellt (Legislaturperiode 2020–2024):[8]

  • Marina Graber (parteilos): Gemeindepräsidentin
  • Frank Hürzeler (SVP): Gemeindeammann, seit 1. Januar 2022
  • Marianne Steiger (CVP): Sozialvorsteherin

Kantonsratswahlen Bearbeiten

Bei den Kantonsratswahlen 2023 des Kantons Luzern betrugen die Wähleranteile in Schlierbach: SVP 29,36 %, Mitte (mit GenMitte) 28,02 %, FDP 27,15 %, Grüne (mit JG und GrüneKuG) 5,85 %, SP (mit JUSO) 5,70 % und glp 3,92 %.[9]

Nationalratswahlen Bearbeiten

Bei den Schweizer Parlamentswahlen 2023 betrugen die Wähleranteile in Schlierbach: Mitte 30,0 %, FDP 29,6 %, SVP 24,9 %, SP 5,9 %, Grüne 4,3 %, glp 3,0 %, übrige 2,3 %.[10]

Verkehr Bearbeiten

Die Gemeinde ist durch die Postautolinie 83 Sursee-Schlierbach-Etzelwil erschlossen. Die Gemeinde liegt an der Nebenstrasse Sursee-Schlierbach-Schmiedrued-Schöftland. Der nächstgelegene Autobahnanschluss ist Sursee an der A2 in 7 km Entfernung.

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Adolf Reinle: Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern, Band IV: Das Amt Sursee. (= Kunstdenkmäler der Schweiz. Band 35). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1956, ISBN 978-3-906131-23-8.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Schlierbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  2. Generalisierte Grenzen 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 7. September 2023.
  3. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  4. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2022. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2022 zusammengefasst. Abruf am 5. September 2023
  5. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde (Memento des Originals vom 1. Januar 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bfs.admin.ch (Ständige Wohnbevölkerung)
  6. Altersstruktur der ständigen Wohnbevölkerung. LUSTAT Statistik Luzern, 10. August 2023, abgerufen am 25. März 2024.
  7. Ausländische Wohnbevölkerung nach Nationalität. LUSTAT Statistik Luzern, 21. August 2023, abgerufen am 25. März 2024.
  8. Gemeinderat. Gemeinde Schlierbach, abgerufen am 25. März 2024.
  9. Kantonsratswahlen: Stärke der Parteien 2023 (LUSTAT Statistik Luzern)
  10. Nationalratswahlen. LUSTAT Statistik Luzern, 3. Januar 2024, abgerufen am 25. März 2024.