Schlickermilch (auch Schloppermilch oder Schlippermilch[1]) bezeichnet in der Landwirtschaft die nach abgenommenem Rahm oder Sahne übrig bleibende lautere Milch, welche zu Quarkkäsen gebraucht oder dem Gesinde mit eingebrocktem Brot zum Verspeisen gegeben wurde.[2] Außerdem wurde sie in der Schweinemast verwendet.[3]

Im schlesischen Dialekt ist Schlickermilch eine Bezeichnung für sauer gewordene Milch, die entsprechend weiterverwendet werden kann.[4] Sie entsteht, wenn der Milchzucker in frischer, unbehandelter Milch durch Milchsäurebakterien in Milchsäure umgewandelt wird (Milchsäuregärung) und das in der Milch enthaltenen Protein durch Absenkung des pH-Wertes aggregiert und präzipitiert.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Grimm Deutsches Wörterbuch: schlippermilch, f. geronnene, saure, dicke milch; schlippern, verb. weiterbildung zu schlippen (vgl. auch schlipfern), schles. gleiten, schwanken, in Ost- und Westpreuszen von der schaukelnden bewegung der dicken milch; auch gerinnen, von der milch, wenn sich das ölichte vom käsigen gesondert hat, so in Posen.
  2. Krünitz Oekonomische Encyklopädie 1773-1858
  3. Journal für Landwirtschaft, Band 6, Paul Parey. (1858), S. 57 ff. und S. 159 ff.
  4. Paul Drechsler Wencel Scherffer und die Sprache der Schlesier: Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Sprache, Georg Olms Verlag (1977), S. 228