Schleusenberg (Woltersdorf)

Ortslage in der Gemeinde Woltersdorf, im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg

Der Schleusenberg ist eine Ortslage in der Gemeinde Woltersdorf, im Landkreis Oder-Spree in Brandenburg. Er ist für seine zahlreichen Villen bekannt.

Geographie Bearbeiten

 
Der Weiße Strand am Südende vom Schleusenberg

Der Schleusenberg liegt südöstlich der Woltersdorfer Schleuse. Es handelt sich bei ihm weniger um einen Berg, als viel mehr um eine gut 5 Meter hohe Böschung am Ufer des Flakensees, ähnlich dem Springeberg auf der anderen Seite des Sees. Der besiedelte Schleusenberg bildet ein Dreieck, das von der Buchhorster Straße im Norden und der Fangschleusenstraße im Westen eingefasst wird.

Geschichte Bearbeiten

Ab 1550 bestand zwischen Kalksee und Flakensee eine Stauschleuse. Sowohl die 1., später Alte Schleuse genannt, als auch die um 1700 erbaute 2. Schleuse gehörten nicht zum Berliner Kämmereidorf Woltersdorf, sondern zur Königlichen Domäne Rüdersdorf. Die Schleuse bildete die Grenze zu Woltersdorf. Die benachbarte Mühle gehörte zu Woltersdorf.[1] Am 26. Februar 1767 wurde der Mühlmeister Christian Gottfried Erbkam auch Schleusenmeister. Dafür verpflichtete er sich Kolonisten an der Schleuse anzusiedeln. Am 13. Oktober 1774 erhielt Erbkam von Friedrich II. ein dreieckiges Stück Forstland von 25 Morgen südöstlich der Woltersdorfer Schleuse in Erbpacht, als Ackerland für die Kolonisten.[2] Ab 1852 wurde dieses Erbpachtland schrittweise parzelliert und mit Häusern bebaut. Es zog vor allem Berliner auf den Schleusenberg, die hier die Sommerfrische in Landhäusern verbrachten. Am 7. März 1884 wurde die Siedlung Woltersdorfer Schleuse vom I. Heidedistrikt der Rüdersdorfer Heide abgetrennt nach Woltersdorf eingemeindet. 1897 wurde zur besseren Erschließung des Schleusenberges die Friedenstraße angelegt. 1932 wird der Hang westlich der Fangschleusenstraße eingemeindet und mit Häusern bebaut.

Einwohner Bearbeiten

Bis zur Eingemeindung 1884 wurde die Siedlung an der Woltersdorfer Schleuse innerhalb des I. Rüdersdorfer Heidedistrikts separat gezählt. Die Einwohnerzahl umfasst nicht nur die Siedlung auf dem Schleusenberg selbst, sondern auch die Häuser auf der Ostseite der Schleuse und die Häuser in der Brunnenstraße.

Einwohnerzahlen der Siedlung „Woltersdorfer Schleuse“ und einzelner Straßen[3][4]
Jahr Woltersdorfer

Schleuse

An der Schleuse Brunnenstr. Buchhorster Str. Fangschleusenstr. Friedenstr. Strandpromenade
1791 038
1805 52
1817 043
1840 077
1858 097
1870 97
1926 381 25 43 77 171 65
1930 460 45 72 169 81 68

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Max Haselberger: Woltersdorf : Die 700jährige Geschichte eines märkischen Dorfes. 1931, S. 94.
  2. Urkunde vom 18. Oktober 1774.
  3. Lieselott Enders: Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil VI Barnim. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1980, S. 479.
  4. Haselberger, 1931, S. 96f.