Scherbenrundel

keramische Fundgattung in der Archäologie

Scherbenrundel sind eine keramische Fundgattung in der Archäologie.

Spätlatènezeitliche Scherbenrundel

In der Antike wurden Scherbenrundeln aus zerbrochenen Tongefäßen hergestellt.[1] Dabei wurden die Bruchkanten einer Scherbe so zugerichtet, dass sie eine kreisrunde Form erhielt. Die Fundstücke sind mal durchlocht und mal ohne Bohrung. Scherbenrundeln sind vermehrt aus latènezeitlichen archäologischen Fundstellen bekannt[2], kommen aber auch im römischen Kontext vor. Sie dienten als provisorisches Substitut für andere Gegenstände. Die Deutungen reichen von Spielsteinen über Spinnwirtel oder Ersatzdeckel[3] bis hin zur Verwendung als Amulett.

Literatur Bearbeiten

  • Holger Wendling: Zur Funktion latènezeitlicher Scherbenrundel. In: Jutta Leskovar, Raimund Karl (Hrsg.): Interpretierte Eisenzeiten. Fallstudien, Methoden, Theorie. Tagungsbericht 3. Linzer Gespräche zur interpretativen Eisenzeitarchäologie = Studien zur Kulturgeschichte von Oberösterreich. (Folge 22). Linz 2009, S. 277–294.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Wendling 2009, S. 277ff.
  2. Hans Georg Stehlin, Pierre Revilliod: Die praehistorische Ansiedelung bei der Gasfatrik in Basel. In: Anzeiger für schweizerische Altertumskunde. Neue Folge = Indicateur d’antiquités suisses. Nouvelle série. XVI. Band 1914, 1. Heft. S. 9. (Digitalisat)
  3. Mercedes Vegas: Die augustische Gebrauchskeramik von Neuss (= Novaesium VI, = Limesforschungen, Band 14). Berlin 1975, S. 47.