Săsciori (Alba)

Gemeinde in Rumänien

Săsciori (deutsch Schweis, ungarisch Szászcsór) ist eine rumänische Gemeinde im Kreis Alba in der Region Siebenbürgen.

Săsciori
Schweis
Szászcsór
Săsciori (Alba) führt kein Wappen
Săsciori (Alba) (Rumänien)
Săsciori (Alba) (Rumänien)
Basisdaten
Staat: Rumänien Rumänien
Historische Region: Siebenbürgen
Kreis: Alba
Koordinaten: 45° 53′ N, 23° 35′ OKoordinaten: 45° 52′ 41″ N, 23° 34′ 32″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 240 m
Fläche: 121,36 km²
Einwohner: 5.820 (1. Dezember 2021[1])
Bevölkerungsdichte: 48 Einwohner je km²
Postleitzahl: 517660
Telefonvorwahl: (+40) 02 58
Kfz-Kennzeichen: AB
Struktur und Verwaltung (Stand: 2020[2])
Gemeindeart: Gemeinde
Gliederung: Săsciori, Căpâlna, Dumbrava, Laz, Loman, Pleși, Răchita, Sebeșel, Tonea
Bürgermeister: Nicolae-Florin Morar (PNL)
Postanschrift: Str. Principală, nr. 363
loc. Săsciori, jud.Alba, RO–517660
Website:

Der Ort Săsciori ist auch unter den deutschen Bezeichnungen Sassenberg, Sessenberg (oder Schewis[3]) und der ungarischen Nagyfalu (oder Scáscsciór[3]) bekannt.[4]

Geographische Lage Bearbeiten

 
Lage der Gemeinde Săsciori im Kreis Alba

Die Gemeinde Săsciori liegt im Unterwald, im Südwesten des Siebenbürgischen Beckens, nördlich des Șureanu-Gebirges (Mühlbacher Gebirge) am Sebeș (Mühlbach) – einem linken Zufluss des Mureș (Mieresch) – im südlichen Teil des Kreises Alba. In einer kleinen Talerweiterung des Drum național 67C – die sog. Transalpina –, befindet sich der Ort Săsciori 8 Kilometer südlich von Sebeș (Mühlbach); die Kreishauptstadt Alba Iulia (Karlsburg) liegt etwa 24 Kilometer nördlich entfernt.

Geschichte Bearbeiten

Auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde, im eingemeindeten Dorf Răchita (Brunnendorf) – die Areale werden von den Einheimischen Vârful Gorunișului, Vârful Apărății genannt – und in den Höhlen Gaura Jidovului sowie Gaura Bătrânului wurden Funde gemacht, welche auf eine Besiedlung aus der Jungsteinzeit und der frühen Bronzezeit deuten.[5] Auf dem Gebiet des eingemeindeten Dorfes Sebeșel (Klein-Mühlbach) – Areal La Pârloage – wurden römische Goldmünzen und ein Kopf der Statue einer Göttin gefunden.[6]

Der Ort Săsciori wurde erstmals 1345 urkundlich erwähnt.[3]

Die Hauptbeschäftigung der Bevölkerung sind die Viehzucht, die Holzverarbeitung und die Töpferei.

Bevölkerung Bearbeiten

Die Bevölkerung der Gemeinde entwickelte sich wie folgt:

Volkszählung Ethnie
Jahr Bevölkerung Rumänen Ungarn Deutsche andere
1850 4.993 4.839 - 4 150
1910 6.531 6.479 12 26 14
1966 5.730 5.603 9 4 114
2002 5.954 5.937 9 1 7
2011 5.757 5.511 7 1 207
2021 5.820 4.912 5 2 901

Die höchste Einwohnerzahl (6559) der heutigen Gemeinde und die der Rumänen (6551) wurde 1920 ermittelt. Die höchste Bevölkerungszahl der Deutschen wurde 1910, der Ungarn (17) 1992 und die der Roma (701) 1977 registriert. Darüber hinaus bezeichneten sich 1890 zwei Einwohner als Slowaken, 1880 und 1992 je einer als Serbe und 1910 zwei, 1890, 1977 und 2002 je einer als Ukrainer.[7]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

  • Die Ruine einer mittelaltrigen Bauernburg mit ovalem Bering und zwei Wehrtürmen (südlich von Săsciori), steht unter Denkmalschutz.[8]
  • Im eingemeindeten Dorf Căpâlna (Kapellendorf) – von den Einheimischen La Cetate genannt –, sind Reste einer dakischen Burg vorhanden (45° 49′ N, 23° 36′ O, „La Cetate“). Von hier führt ein Weg zur 1743 Meter hoch gelegenen Șurean-Hütte.[3]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Săsciori – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Volkszählung 2021 in Rumänien, Populația rezidentă după etnie, 1. Dezember 2021 (rumänisch).
  2. Angaben bei Biroului Electoral Central, abgerufen am 5. November 2020 (rumänisch).
  3. a b c d Heinz Heltmann, Gustav Servatius (Hrsg.): Reisehandbuch Siebenbürgen. Kraft-Verlag, Würzburg 1993, ISBN 3-8083-2019-2
  4. Wörterbuch der Ortschaften in Siebenbürgen.
  5. Repertoriul Arheologic al României − Răchita, abgerufen am 30. Mai 2010 (rumänisch).
  6. Repertoriul Arheologic al României − Sebeșel, abgerufen am 30. Mai 2010 (rumänisch).
  7. Volkszählung, 1852–2011 (ungarisch).
  8. Liste historischer Denkmäler des rumänischen Kulturministeriums, 2010 aktualisiert (PDF; 7,10 MB).