Rudi Pawelka

deutscher Politiker, ehemaliger Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien

Rudolf Pawelka (* 24. März 1940 in Breslau) ist ein deutscher Politiker (CDU). Er war von 2000 bis 2013 Nachfolger von Herbert Hupka als Bundesvorsitzender der Landsmannschaft Schlesien. Am 5. Oktober 2013 wurde er auf einer außerordentlichen Bundesdelegiertenversammlung in Düsseldorf als Bundesvorsitzender abgewählt.[1]

Er war Sprecher des Arbeitskreises Deutsche Zwangsarbeiter (AKDZ)[2] und war bis 2013 Mitglied im Stiftungsrat des Schlesischen Museums zu Görlitz.

Pawelka ist Leitender Polizeidirektor a. D. Er war Anfang der 1970er-Jahre Zweiter Bundesvorsitzender der damaligen CSU-Freundeskreise und ist seit 1971 Mitglied der CDU. Pawelka war von 1975 bis 1990 Vorsitzender der CDU-Ortsverbandes Leverkusen-Rheindorf. Von 1990 bis 1994 und von 2004 bis 2009 war er Ratsherr in Leverkusen. Pawelka kandidierte 2009 erfolglos für den Rat der Stadt.[3]

Von 2001 bis 2005 war Pawelka Vorstandsvorsitzender der Preußischen Treuhand.[4]

Pawelka hielt mehrmals Reden, die als „antipolnisch“ empfunden wurden.[5][6][7] Entwürfe einer von ihm auf dem Deutschlandtreffen des Vertriebenenverbandes 2013 gehaltenen Rede hatten bereits im Vorfeld für Unmut gesorgt, so dass der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) und der Landtagspräsident Bernd Busemann (CDU) bereits zwei Tage zuvor ihre Teilnahme abgesagt hatten. Sie begründeten dies mit Inhalten im Redemanuskript,[8] die sie allerdings nicht näher zitierten. Zudem trat der Präsident der Bundesdelegiertenversammlung Michael Pietsch (CDU) zurück. Pawelka selber äußerte, dass er nicht verstehen könne, was an seiner Rede zu beanstanden sei.[7] Er habe in der umstrittenen Rede eine Entschuldigung von Polen und Tschechien für die Vertreibung gefordert und eine „einseitig[e] Versöhnung“ kritisiert.[6] Außerdem habe er wiederholt von einem „Willen der Versöhnung“ gesprochen, bezeichnete es jedoch als „eine Lüge, Schlesien als wiedergewonnene Gebiete“ zu bezeichnen und zitierte dabei den früheren US-Präsident George W. Bush, der die Vertreibung der Deutschen „die größte kulturelle Ausrottung der Weltgeschichte“ genannt habe.[7]

Pawelka ist verwitwet und hat einen Sohn und zwei Töchter. Seit 1961 lebt er in Leverkusen.[3]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Umbruch bei Vertriebenenorganisation „Landsmannschaft Schlesien“ (Memento vom 12. März 2014 im Internet Archive), wdr.de, 5. Oktober 2013.
  2. Deutsche Zwangsarbeiter endlich entschädigen (Memento vom 21. März 2014 im Internet Archive), Presseinformationen der Landsmannschaft Schlesien - Nieder- und Oberschlesien e.V., 3. Mai 2006.
  3. a b leverkusen.com: Rudi Pawelka. Abgerufen am 22. September 2021.
  4. Thorsten Pifan: Anne Will beschwört Steinbachs Rückzug herauf, Welt Online, 2. März 2009.
  5. Rudi Pawelka – Anti-Polen-Rede des Schlesier-Chefs sorgt für Eklat, Welt Online, 21. Juni 2013.
  6. a b Rudi Pawelka: Schlesier-Chef fordert Entschuldigung für Vertreibung in: Der Spiegel, 23. Juni 2013.
  7. a b c Schlesier-Chef Pawelka kann Kritik an Rede nicht verstehen (Memento vom 27. Juni 2013 im Internet Archive) stern.de, 22. Juni 2013.
  8. Die Rede von Rudi Pawelka im Wortlaut (Memento vom 27. Juni 2013 im Internet Archive), Junge Freiheit, 24. Juni 2013.