Robert Leukauf

österreichischer Komponist und Musikwissenschaftler

Robert Leukauf (* 5. April 1902 in Wien; † 6. September 1976 ebenda) war ein österreichischer Kapellmeister, Musikschriftsteller und Komponist.[1]

Leben und Wirken Bearbeiten

Leukauf war Sohn des komponierenden Beamten Gustav Leukauf und der Sängerin Eugenie Schilhanek.[1] Er studierte von 1920 bis 1926 an der Wiener Musikakademie, der heutigen Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Komposition bei Joseph Marx und Musiktheorie bei Eusebius Mandyczewski. Nach zahlreichen Engagements als Kapellmeister im Ausland, wurde Leukauf 1951 musikalischer Leiter des Wiener Volkstheaters. Diese Stelle hatte er bis 1969 inne.

Robert Leukauf war Mitglied bei der Österreichischen Gesellschaft für zeitgenössische Musik.[1]

Kampf gegen die Avantgarde Bearbeiten

Robert Leukauf war ein profilierter Gegner der Avantgarde und der Zwölftontechnik. Er sah sich 1973 nach seinen eigenen Worten in einer Zeit, in der „dämonisch dilettierender, musikfremder Intellektualismus ein völlig enthemmtes Unwesen von dümmster Geräuschhaftigkeit bis zu qualvoller Lärmorgiastik treibt. Legalisiert durch die ‚Aberkennung’ des prinzipiellen Gegensatzes zwischen Konsonanz und Dissonanz.“[2]

Hartmut Krones stellte fest: „Nachdem Leukaufs Pamphlet erschienen war, ging ein Aufstöhnen durch Wiens Musikszene. Es war wieder einmal jener unversöhnliche Gegensatz zwischen Tradition und Fortschritt angesprochen, ja ausgeschaukelt worden, der schon in der Zwischenkriegszeit zu erbitterten Gegnerschaften geführt hatte.“[3]

Werke Bearbeiten

Musiktheorie Bearbeiten

  • Der Terror der Lüge oder Musik als Denksport. In: Der Komponist. Fachblatt des Ö.K.B., Arbeitskreis E-Musik, November 1973, Nr. 3, S. 3–9

Kompositionen Bearbeiten

  • Altspanische Suite. Op. 49. Heinrichshofen 1962
  • Sinn der Kunst: Wer die Kunst will. Op. 28 (Text: Fritz Worff). Wien, München: Doblinger 1964
  • Bläserquintett: Op. 25. Wien, München: Doblinger 1965
  • Fugensonate Nr. 1 op. 11 für Klavier, Wien: Doblinger 1960

Literatur Bearbeiten

  • Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-ROM-Lexikon, Kiel 2009, 2. Auflage, S. 4502. online

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Alexander Rausch: Leukauf, Robert. In: Oesterreichisches Musiklexikon online; abgerufen am 14. Dezember 2020
  2. Robert Leukauf: Der Terror der Lüge oder Musik als Denksport. In: Der Komponist. Fachblatt des Ö.K.B., Arbeitskreis E-Musik, November 1973, Nr. 3, S. 3–9, hier S. 3 und 4
  3. Hartmut Krones: Struktur und Freiheit in der Musik des 20. Jahrhunderts: zum Weiterwirken der Wiener Schule. Böhlau Verlag, Wien 2002, ISBN 978-3-205-77066-4, S. 189