Roß (Bergisch Gladbach)

Bauerngut und Ortsteil in Bergisch Gladbach

Roß, auch das Rosser Gut genannt, war ein Bauerngut und Ortsteil in Bergisch Gladbach.

Roß
Koordinaten: 51° 0′ N, 7° 8′ OKoordinaten: 50° 59′ 31″ N, 7° 7′ 47″ O
Höhe: 94 m
Roß (Bergisch Gladbach)
Roß (Bergisch Gladbach)

Lage von Roß in Bergisch Gladbach

Karte des Markplatzes Bergisch Gladbach ca. 1870
Karte des Markplatzes Bergisch Gladbach ca. 1870

Lage und Beschreibung Bearbeiten

Roß (ma. am Roß) wurde bereits 1582 erwähnt. Es war lange Zeit das Bauerngut für die Pfarrer der Gladbacher Pfarrgemeinde. Es diente auch als Pastorat und zeitweise Schulhaus. Aus einer Zehntrolle ergibt sich, dass das Gut in der Mitte des 18. Jahrhunderts einen Grund von neun Morgen hatte und dem Gladbacher Fronhof zehntpflichtig war. Es stand bis ca. 1890.[1]

Geschichte Bearbeiten

Aus Carl Friedrich von Wiebekings Charte des Herzogthums Berg 1789 geht hervor, dass Roß zu dieser Zeit Teil der Honschaft Gladbach im gleichnamigen Kirchspiel war.[2]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Roß wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Stadtmitte von Bergisch Gladbach den wachsenden Bedürfnissen angepasst. Der Bocker Bach, ein seinerzeitiger Zufluss der Strunde, wurde umwölbt. Eine neue Straße von Köln nach Wipperfürth wurde projektiert, ebenso sollte ein Marktplatz (der spätere Konrad-Adenauer-Platz) angelegt werden. Dies beschnitt alles das Rosser Gut.[3]

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie
1822[4] 22 Pastorat und Schulhaus
1830[5] 34 katholisches Pastorat und Schulhaus
1845[6] 27 3 Hofstelle mit kath. Pfarrhaus und Schule
1871[7] 44 6 Hofstelle
1885[8] 56 5 Wohnplatz

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. Helmut Rosenbach: Der Marktplatz in Bergisch Gladbach im Zeitwandel. In: Rheinisch-Bergischer Kalender. Heider-Verlag, Bergisch Gladbach 1998, S. 92.
  4. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  5. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  6. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  7. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).