Rigobert Song

kamerunischer Fußballspieler

Rigobert Song (* 1. Juli 1976 in Nkanglicock) ist ein ehemaliger kamerunischer Fußballspieler. Er ist Rekordspieler der kamerunischen Nationalmannschaft. Er war mehrfach Trainer der kamerunischen Fußballnationalmannschaft.

Rigobert Song
Rigobert Song (2008)
Personalia
Voller Name Rigobert Song Bahanag
Geburtstag 1. Juli 1976
Geburtsort NkenglikockKamerun
Größe 183 cm
Position Innenverteidigung
Herren
Jahre Station Spiele (Tore)1
1993–1994 Tonnerre Yaoundé 0 (0)
1994–1997 FC Metz 123 (3)
1997–1998 Salernitana Calcio 4 (1)
1998–2000 FC Liverpool 33 (0)
2000–2002 West Ham United 24 (0)
2001–2002 → 1. FC Köln (Leihe) 16 (0)
2002–2004 RC Lens 65 (4)
2004–2008 Galatasaray Istanbul 108 (6)
2008–2010 Trabzonspor 43 (3)
Nationalmannschaft
Jahre Auswahl Spiele (Tore)
1993–2010 Kamerun 137 (5)
Stationen als Trainer
Jahre Station
2015–2016 Tschad
2016 Kamerun
2016–2022 Kamerun A’
2022–2024 Kamerun
1 Angegeben sind nur Ligaspiele.

Spielerkarriere Bearbeiten

Der Innenverteidiger Song begann Anfang der 1990er-Jahre seine Karriere bei Tonnerre Yaoundé und nahm als 17-Jähriger an der Fußball-Weltmeisterschaft 1994 in den USA teil. Er wechselte nach der WM in die erste französische Liga zum FC Metz. Hier blieb er bis zur Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich. Anschließend wechselte er nach Italien zu Salernitana Calcio, wo er bis zur Winterpause blieb, und wechselte im Januar 1999 zum FC Liverpool. Von November 2000 bis zum Oktober 2001 spielte er bei West Ham United, um dann auf Leihbasis zum 1. FC Köln in die Fußball-Bundesliga zu wechseln.

Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Südkorea spielte Song für die kamerunische Fußballnationalmannschaft sein drittes WM-Turnier. In der Vorrunde traf seine Mannschaft unter Trainer Winfried Schäfer auf Deutschland. Nach dem Turnier verließ er den aus der Bundesliga abgestiegenen 1. FC Köln und ging wieder nach Frankreich zum RC Lens. Seit der Saison 2004/05 spielte der Mannschaftskapitän der kamerunischen Nationalmannschaft bei Galatasaray Istanbul und hatte bis 2008 laufenden Vertrag. Im Juni 2008 wechselte er zum türkischen Erstligisten Trabzonspor.

Der Afrikameister war der erste Spieler, der zwei rote Karten bei Fußball-Weltmeisterschaften erhielt: 1994 im Spiel gegen Brasilien und 1998 in der Partie gegen Chile. Der einzige andere Spieler, dem dies noch „gelang“, ist Zinédine Zidane (1998 gegen Saudi-Arabien/2006 gegen Italien). Song wurde 1994 mit 17 Jahren als jüngster Spieler der WM des Feldes verwiesen sowie 1998 als jüngster Kapitän.[1][2]

Er ist der erste afrikanische Spieler, der bei vier Weltmeisterschaften (1994, 1998, 2002 und 2010) eingesetzt wurde.[3] Er nahm als erster Spieler an acht Afrikameisterschaften (1996 bis 2010) teil und bestritt mit 36 Spielen die meisten Spiele bei Afrikameisterschaften.

Im August 2010 beendete Song seine Nationalmannschaftskarriere. Der Verteidiger ist mit 137 Länderspielen Rekordspieler der Nationalmannschaft von Kamerun.[4][5]

Trainerkarriere Bearbeiten

Von Oktober 2015 bis März 2016 trainierte Song die Tschadische Fußballnationalmannschaft.[6]

Ende Februar 2016 wurde er zum Trainer der Kamerunischen Nationalmannschaft für die Afrikanische Nationenmeisterschaft ernannt.[7]

Seit 2016 tritt er als Trainer einer Amateurauswahl des kamerunischen Nationalteams (Kamerun A’) bestehend aus lauter Spielern der heimischen Ligen in Erscheinung.[8]

Im Februar 2022 wurde er nach Anordnung des kamerunischen Staatspräsidenten Paul Biya als Nachfolger des mehrfach kritisierten Toni Conceição erneut Nationaltrainer der A-Nationalmannschaft seines Heimatlandes.[9] Nach dem Ausscheiden im Achtelfinale des Afrika-Cups wurde sein Vertrag im Februar 2024 nicht verlängert.[10]

Persönliches Bearbeiten

Sein Cousin Alex Song spielte wie Rigobert für die kamerunische Fußballnationalmannschaft.[11] Song ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und den vier gemeinsamen Kindern in Liverpool.[12] Im Oktober 2016 erlitt Rigobert Song einen Schlaganfall und fiel im Yaounde Central Hospital ins Koma.[13] Am 5. Oktober 2016 wurde Song aus dem Yaounde Central Hospital nach Paris ins Hôpitaux Universitaires La Pitié salpêtrière - Charles Foix ausgeflogen.[14]

Erfolge Bearbeiten

  • 1996: Liga-Pokal-Sieger Frankreich
  • 2000: Afrika-Meister
  • 2002: Afrika-Meister
  • 2003: Finale Confederations Cup
  • 2005, 2010: Türkischer Pokalsieger
  • 2006: Türkischer Meister
  • 2008: Vize Afrika-Meister
  • 2008: Türkischer Meister
  • 2010: Türkischer Pokalsieger mit Trabzonspor

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Rigobert Song – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Song ist der Löwenkönig Afrikas
  2. Er ist der verrückteste WM-Spieler!
  3. Song stellt Afrika-Rekord auf. In: Zeit Online. 25. Juni 2010, archiviert vom Original am 30. Dezember 2015;.
  4. Song tritt aus Nationalteam zurück
  5. Ex-Kölner Song nicht mehr für Kamerun. In: Zeit Online. 1. August 2010, archiviert vom Original am 14. Oktober 2016;.
  6. Rigobert Song wird neuer Nationaltrainer des Tschad. In: Sport1.de. 27. Oktober 2015, abgerufen am 27. Oktober 2015.
  7. Rigobert Song named Cameroon coach (Memento des Originals vom 3. Oktober 2016 im Internet Archive), Starr FM, 3. Oktober 2016 (englisch). 
  8. RIGOBERT SONG: NOUVEAU SÉLECTIONNEUR DES LIONS INDOMPTABLES A’ (französisch), abgerufen am 7. Januar 2018
  9. Kamerunischer Staatspräsident ordnet an: Trainer Conceicao entlassen, Song kommt. Abgerufen am 1. März 2022 (deutsch).
  10. Der Nächste, bitte: Song nicht mehr Nationaltrainer Kameruns. Abgerufen am 2. März 2024 (deutsch).
  11. Song sings uncle's praises, BBC Sport, 23. Februar 2007. Abgerufen am 22. Juni 2010 (englisch). 
  12. Biography of Rigobert Song (Memento des Originals vom 13. Juni 2010 im Internet Archive), African Success, 16. Juni 2008. Abgerufen am 23. Juni 2010 (englisch). 
  13. Cameroon legend Rigobert Song in hospital after 'cerebral attack', BBC Sport, 3. Oktober 2016 (englisch). 
  14. Rigobert Song transféré à l'hôpital de la Pitié-Salpêtrière (Memento des Originals vom 8. Oktober 2016 im Internet Archive), Le Figaro, 3. Oktober 2016 (englisch).