Remembrance Stones auf Menorca

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Die Remembrance Stones auf Menorca sind Erinnerungssteine, die vom Kölner Künstler Gunter Demnig unter dem Namen Remembrance Stones auf der spanischen Insel Menorca verlegt wurden und werden. Remembrance Stones erinnern an das Schicksal der Menschen, die von den Franquisten ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Im Gegensatz zu den Stolpersteinen, die Opfern des NS-Regimes gewidmet sind, aus Messing gefertigt wurden und golden glänzen, sind die Remembrance Stones silberfarben. Sie liegen im Regelfall vor dem letzten selbstgewählten Wohnsitz des Opfers.

Die ersten Verlegungen von Remembrance Stones auf Menorca erfolgten am 5. März 2021. Auf Spanisch werden sie auch piedras de la memoria (Erinnerungssteine) genannt.

Verlegte Remembrance Stones Bearbeiten

Alaior Bearbeiten

In Alaior wurde ein Remembrance Stone verlegt.

Bild Übersetzung Verlegeort Name, Leben
  IN ALAIOR LEBTE
MANUEL
GÓMEZ GARCÍA
GEBOREN 1911
ERMORDET 20.3.1939
Alaior,
Pla d'en Borràs
Manuel Gómez García wurde 1911 in Valencia del Mombuey geboren. Sein Vater war der Carabiniere Andrés Gómez i Asunción García, er diente viele Jahre in der spanischen Botschaft. Von 1933 bis 1934 leistete Manuel Gómez García seinen Militärdienst auf Mallorca. Im Jahr 1935 kam er in Maó an, zuvor hatte er in Gibraltar, Casablanca und Palermo gelebt, er sprach fließend Arabisch, Englisch und Französisch. Er arbeitete als Dolmetscher für Telekommunikation, später als Klempner. Während des Spanischen Bürgerkrieges kämpfte er auf Seiten der Republikaner. Er wurde gefangen genommen. Am 17. Februar 1939 stand er vor dem Kriegsrat von Maó, der das Todesurteil verhängte. Am 20. März 1939 wurde Manuel Gómez García hingerichtet.[1]

Ciutadella Bearbeiten

In Ciutadella wurden drei Remembrance Stones verlegt.

Bild Übersetzung Verlegeort Name, Leben
  IN CIUTADELLA LEBTE
JOAN
BELTRÁN TORRENT
GEBOREN 1896
VERHAFTET 25.2.1939
CASTELL DE SANT FELIP
ERMORDET 20.3.1939
MAÓ
Ciutadella,
Plaça de la Llibertat
Joan Beltrán Torrent wurde um 1896 in Campos (Mallorca) geboren. Seine Eltern waren Joan Beltrán und Maria Torrent. Er hatte eine Schwester, Francisca. Joan Beltrán Torrent war Carabinere und lebte in Ciutadella. und lebte seit Jahren in Ciutadella, einer Stadt, in der er gut integriert war. Um 1917 heiratete er seine Cousine Bàrbara Torrent Comellas. Das Paar bekam vier Kinder, Joan (geboren 1918), Josep (geboren 1923), Antoni (geboren 1926) und Maria Violeta (geboren 1932). Alle vier Kinder gingen auf das Salesianerkolleg. Beltrán Torrent wurde am 25. Februar 1939 verhaftet. Ihm wurde vorgeworfen Kommunist zu sein, Propaganda betrieben und gestohlen zu haben. Er soll Dinge aus Lebensgeschäften mitgenommen haben und Radios beschlagnahmt haben. Der Staatsanwalt forderte die Todesstrafe. Beltráns Anwalt wies auf die Schwäche der Beweise hin und dass es sich hier nur um eine persönliche Rache durch Diffamierung handeln würde. Joan Beltrán Torrent wurde zum Tode verurteilt und am 20. März 1939 hingerichtet.

Sein Sohn Joan wurde ebenfalls verhaftet und zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Seine Frau wurde auf Grund der Umstände immer kränker und starb zwischen 1944 und 1945.

  IN CIUTADELLA LEBTE
JOAN
MASCARÓ SALORD
GEBOREN 1897
VERHAFTET 8.2.1936
ERMORDET 26.10.1939
PALMA
Ciutadella,
Plaça de la Llibertat
Joan Mascaró Salord wurde am 17. Dezember 1897 in Ciutadella geboren. Seine Eltern waren der Schuhmacher Joan Mascaró und dessen Frau Antònia Cortès Salord. Joan Mascaró Salord, ebenfalls Schuhmacher, wurde im April 1931 Stadtrat. 1936 war er der Führer der Sozialisten und einer der wichtigsten Vertreter der Gewerkschaften. Am 8. Februar 1939 flüchtete Mascaro, doch wurde er gefangen genommen und im Gefängnis von Sant Felip inhaftiert. Ungewöhnlich war, dass die Verhandlung auf Mallorca und nicht Menorca stattfand, wahrscheinlich wäre er auf Menorca nie verurteilt worden. Am 1. August 1939 wurde er zum Tode verurteilt, am 7. August wurde das Urteil bestätigt. Joan Mascaró Salord wurde am 26. Oktober 1939 an einer Mauer des Friedhofes von La Palma erschossen.
  IN CIUTADELLA LEBTE
ÀNGEL MUERZA
ESPARZA
GEBOREN 1908
VERHAFTET 9.2.1939
ERMORDET 18.2.1939
LA MOLA
Ciutadella,
Plaça de la Llibertat
Àngel Muerza Esparza wurde am 29. November 1908 in Madrid geboren. Seine Eltern waren Pío Muerza Alzugaray (geboren 1877 in Aldosilla) und Matilde Esparza (geboren 1882 in San Adrián). Er studierte Philosophie und Literatur und wurde Lehrer. Von 1926 bis 1927 schrieb er für die Revista Popular. In den 1930er Jahren kam Esparza nach Ciutadella und übernahm die Leitung der Escola Racionalista. Am 9. Februar 1939 wurde er wegen seiner politischen Ansichten verhaftet und infolgedessen zum Tode verurteilt. Am 18. Februar 1939 bestätigte Franco das Todesurteil. Àngel Muerza Esparza wurde noch am selben Tag hingerichtet.

Es Castell Bearbeiten

In Es Castell wurde ein Remembrance Stone verlegt.

Bild Übersetzung Verlegeort Name, Leben
  IN ES CASTELL LEBTE
PERE
MIRET PRETO
GEBOREN 1888
ERMORDET SEPT. 1936
PALMA
Es Castell,
Carrer Batlle Pons, 5
Pere Miret Preto

Maó Bearbeiten

In Maó wurden drei Remembrance Stones verlegt.

Bild Übersetzung Verlegeort Name, Leben
  HIER WOHNTE
JULIÁN ANDRÉS
HERNÁNDEZ
GEBOREN 1901
Maó,
Camí des Castell, 108
Julián Andrés Hernández (1901–1936)
  HIER WOHNTE
FLOREAL
BARBER PIRIS
GEBOREN 1910
VERHAFTET 8.2.1939
ERMORDET 17.2.1939
MAÓ
Maó,
C. de Gràcia, 43
Floreal Barber Piris (1910–1939)
  HIER WOHNTE
ISIDORO
GUERRA GONZÁLEZ
GEBOREN 1903
ERMORDET 1.4.1939
LA MOLA
Maó,
Carrer de Sant Joan, 17
Isidoro Guerra González (1903–1939)

Verlegedaten Bearbeiten

  • 5. März 2021: Alaior, Ciutadella
  • 8. März 2021: Es Castell
  • 17. März 2021: Maó

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Remembrance Stones – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. BIOGRAFIES PEDRES DE LA MEMÒRIA MENORCA, abgerufen am 11. Januar 2021