Die Rak Afrikana war ein 1981 als Asian Lily in Dienst gestelltes Stückgutschiff. Das Schiff wurde im April 2010 von somalischen Piraten gekapert und sank nur kurz nach der Freilassung.

Rak Afrikana p1
Schiffsdaten
Flagge Saint Vincent Grenadinen St. Vincent und die Grenadinen
andere Schiffsnamen

Reef Pemba (2006–2008)
New Legend 1 (2004–2006)
Jie Da (2004)
Zhong Hua Men (2002–2004)
Heng Hua (1999–2002)
Lee Yuen (1996–1999)
Asian Lily (1981–1996)[1]

Schiffstyp Stückgutschiff
Heimathafen Kingstown
Eigner Rak Afrikana Shipping
Bauwerft Shin Kurushima Hiroshima Dockyard, Higashihiroshima, Japan[1]
Indienststellung 1981
Verbleib 2011 gesunken
Schiffsmaße und Besatzung
Vermessung 5992 BRZ
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 7561 tdw
Sonstiges
Klassifizierungen China Classification Society[1]
IMO-Nr. 8200553

Beschreibung Bearbeiten

Das Deckshaus befand sich im hinteren Teil des Schiffes. Vor dem Deckshaus befanden sich die Laderäume. Das Schiff war mit Ladegeschirr für den schiffseigenen Ladungsumschlag ausgerüstet. Hierfür befand sich ein Mast vor dem Deckshaus, ein zweiter Mast zwischen den Laderäumen und ein dritter Mast hinter der Back. Die Masten vor dem Deckshaus und hinter der Back waren jeweils mit einem Ladebaum, der mittlere Mast mit zwei Ladebäumen ausgestattet.

Piratenangriff im April 2010 Bearbeiten

Das Schiff wurde am Morgen des 11. April 2010 im Indischen Ozean rund 280 Seemeilen westlich der Seychellen von somalischen Piraten gekapert. An Bord befanden sich 26 Besatzungsmitglieder aus Indien, Pakistan und Tansania.[2] Es befand sich auf der Fahrt von den Seychellen nach Sansibar. Der Ort der Attacke befand sich rund 700 Seemeilen von Somalia entfernt. Daher wurde davon ausgegangen, dass die Piraten von einem Mutterschiff aus operiert haben.[3] Am 16. April erreichte das Schiff das Seegebiet vor Harardheere in Somalia, wo es ankerte.[4]

Das Schiff wurde nach rund elf Monaten am 9. März 2011 nach Zahlung eines Lösegeldes wieder freigegeben. Wenige Stunden nach der Freilassung begann das Schiff zu sinken, nachdem Wasser durch ein Loch im Rumpf eingedrungen war. Die Besatzung begab sich daraufhin in die Rettungsboote und wurde von der italienischen Fregatte Zeffiro, die im Rahmen der Operation Atalanta am Horn von Afrika eingesetzt war, gerettet.[5][6] Die Seeleute wurden am Tag darauf von dem ebenfalls freigekommenen Tanker York aufgenommen und nach Mombasa in Kenia gebracht.[7][8]

Der Schiffskoch war während der Geiselhaft verstorben. Der Kapitän des Schiffes hatte in Gefangenschaft einen Schlaganfall erlitten. Er verstarb wenige Wochen, nachdem Schiff und Mannschaft freigekommen waren.[9]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c Raf Afrikana, Maritime-Connector.com. Abgerufen am 6. März 2018.
  2. Cargo Ship MV RAK AFRIKANA hijacked, EU Navfor Somalia, 11. April 2010. Abgerufen am 6. März 2018.
  3. Anna Zacharias: Pirates seize RAK-based ship and crew, The National, 12. April 2010. Abgerufen am 6. März 2018.
  4. Hijacked Cargo ship arrives off the coast of Somalia, EU Navfor Somalia, 16. April 2010. Abgerufen am 6. März 2018.
  5. EU NAVFOR and Italian Navy Rescue Crew of Pirated Vessel in SOLAS case, EU Navfor Somalia, 10. März 2011. Abgerufen am 6. März 2018.
  6. Paul Hancock: Rak Afrikana sinks, Shipwreck Log, 9. März 2011. Abgerufen am 6. März 2018.
  7. Crew of MV YORK and MV RAK AFRIKANA arrive safely in Mombasa after being released from pirate control, EU Navfor Somalia, 14. März 2011. Abgerufen am 6. März 2018.
  8. Hijacked Ship Sinks After Pirates Release It, The Maritime Executive. Abgerufen am 6. März 2018.
  9. Harsh Reality, Maritime Security Review, 26. April 2011. Abgerufen am 6. März 2018.