Radball-Weltcup

Radballveranstaltung

Der Radball-Weltcup ist eine seit 2002 von der Union Cycliste Internationale ausgetragene Serie von Radball-Turnieren. Der Weltcup-Sieg ist nach den Weltmeisterschaften der zweitwichtigste Titel im Radball.

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Zwischen April und Anfang Dezember finden in der Regel acht Turniere statt. Die Ergebnisse der teilnehmenden Teams werden nach einem Punktesystem bewertet, auf dessen Grundlage am Ende einer Saison die Finalteilnehmer ermittelt werden. Ende Jahr treten zehn Teams im Finale gegeneinander an und bestimmen den Weltcup-Sieger.

2020 konnte aufgrund der Corona-Pandemie kein Weltcup stattfinden. Ansonsten wurde er seit 2002 jedes Jahr ausgerichtet.

Modus Bearbeiten

Die Modalitäten des Weltcups sind durch Abschnitt 8.12 des UCI-Regelwerks festgelegt. Für den Weltcup qualifizieren sich je drei Teams aus den vier besten Nationen an den letzten Weltmeisterschaften und zwei Teams der fünftplatzierten Nationen. Aus allen weiteren Ländern ist maximal ein Team teilnahmeberechtigt. Sofern diese Quoten nicht ausgeschöpft werden, können niederrangige Verbände dennoch bis zu zwei Teams nominieren.

Jedes dieser Teams spielt an maximal vier von acht Weltcupturnieren. Bei jedem Turnier hat der Veranstalter eine Wildcard zu vergeben, wodurch auf der Rangliste viele Teams auftauchen, welche nur ein Turnier bestritten haben.

Für jedes Weltcupturnier werden Weltcuppunkte vergeben. Nach allen acht Turnieren werden die Punkte für jedes Team addiert, die acht Teams mit den meisten Punkten gelangen in den Final. Ebenfalls im Finale spielt ein Team aus Asien und das Heimteam (Wildcard) des Veranstalters.

Rang 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Punkte 50 45 40 35 30 25 20 18 16 14

Bis 2005 waren teilweise auch acht oder zwölf Teams im Finale am Start. Seit 2006 sind es jedoch immer zehn Teams, und der Modus ist immer gleich: Die zehn Teams werden in zwei 5er-Gruppen unterteilt. Innerhalb einer Gruppe spielt dann Jeder gegen Jeden einmal. Danach spielen die Fünftplatzierten der beiden Gruppen um Rang 9 und 10, die beiden Viertplatzierten um Rang 7 und 8 und die beiden Drittplatzierten um Rang 5 und 6. Die Sieger der beiden Gruppen spielen im Halbfinale gegen den Zweitplatzierten der anderen Gruppe um einen Finalplatz. Die Verlierer der beiden Halbfinale spielen um Rang 3 und 4 und die beiden Gewinner um Rang 1 und 2.

Austragungsorte Bearbeiten

In den 21 Weltcupsaisons von 2002 bis 2023 gab es an 60 Orten in sechs europäischen und drei asiatischen Ländern Weltcup-Turniere. Die meisten Wettkämpfe fand in Deutschland statt.

Siegerliste Bearbeiten

Jahr Finale Erste Zweite Dritte
2002 Deutschland  Böblingen
Osterreich  
Marco Schallert
Reinhard Schneider
Tschechien  
Jiří Hrdlička
Miroslav Berger
Tschechien  
Pavel Šmíd
Petr Skotak
2003 Deutschland  Ailingen
Tschechien  
Jiří Hrdlička
Miroslav Berger
Deutschland  
Mike Pfaffenberger
Steve Pfaffenberger
2004 Deutschland  Baesweiler
Deutschland  
Mike Pfaffenberger
Steve Pfaffenberger
Tschechien  
Pavel Šmíd
Petr Skotak
Tschechien  
Jiří Hrdlička
Miroslav Berger
2005 Deutschland  Ober-Olm
Schweiz  
Timo Reichen
Peter Jiricek
Tschechien  
Jiří Hrdlička
Miroslav Berger
2006 Tschechien  Brünn
Deutschland  
Christian Hess
Thomas Abel
Tschechien  
Pavel Šmíd
Jiří Böhm
Tschechien  
Jiří Hrdlička
Miroslav Berger
2007 Osterreich  Dornbirn
Deutschland  
Christian Hess
Thomas Abel
Deutschland  
Jens Krichbaum
Holger Krichbaum
2008 Schweiz  Oftringen
Deutschland  
Uwe Berner
Matthias König
2009 Deutschland  Chemnitz
Deutschland  
Rico Rademann
Mike Pfaffenberger
2010 Tschechien  Zlín
Deutschland  
Uwe Berner
Matthias König
Tschechien  
Jiří Hrdlička
Radim Hason
Deutschland  
Marco Rossmann
Roman Müller
2011 Deutschland  Mücheln
Deutschland  
Jens Krichbaum
Holger Krichbaum
Deutschland  
Uwe Berner
Matthias König
2012 Deutschland  Sangerhausen
Osterreich  
Thommy Bröll
Markus Bröll
2013 Tschechien  Brünn
2014 Deutschland  Großkoschen
Deutschland  
Jens Krichbaum
Marco Rossmann
2015 Schweiz  Mosnang
Deutschland  
Uwe Berner
Matthias König
2016 Schweiz  Winterthur
2017 Deutschland  Willich
Deutschland  
André Kopp
Manuel Kopp
2018 Deutschland  Klein-Gerau
2019 Schweiz  Möhlin
Deutschland  
Gerhard Mlady
Bernd Mlady
Deutschland  
André Kopp
Raphael Kopp
2020 nicht ausgetragen
2021 Deutschland  Großkoschen
Osterreich  
Patrick Schnetzer
Stefan Feurstein
Deutschland  
Gerhard Mlady
Bernd Mlady
Schweiz  
Severin Waibel
Benjamin Waibel
2022 Deutschland  Sulgen
Osterreich  
Patrick Schnetzer
Stefan Feurstein
Schweiz  
Severin Waibel
Benjamin Waibel
Deutschland  
André Kopp
Raphael Kopp
2023 Tschechien  Zlín
Osterreich  
Patrick Schnetzer
Stefan Feurstein
Deutschland  
Sven Holland-Moritz
Marius Hermanns
Deutschland  
Gerhard Mlady
Bernd Mlady

Nationenwertung Bearbeiten

Platz Land Erste Zweite Dritte Gesamt
1 Osterreich  Österreich 11 7 4 22
2 Deutschland  Deutschland 5 5 10 20
3 Schweiz  Schweiz 4 5 3 12
4 Tschechien  Tschechien 1 4 4 9
Teilnehmer

Von 2002 bis 2023 beteiligten sich Mannschaften aus 24 Verbänden am Weltcup. Deutschland, Frankreich, Österreich, die Schweiz und Tschechien waren bei jeder Austragung zugegen, Belgien fehlte erstmals 2023.

Land von bis Teilnahmen
Armenien  Armenien 2018 2018 1
Belgien  Belgien 2002 2022 20
Deutschland  Deutschland 2002 2023 21
Frankreich  Frankreich 2002 2023 21
Ghana  Ghana 2022 2022 1
Hongkong  Hongkong 2002 2023 16
Italien  Italien 2014 2014 1
Japan  Japan 2002 2023 17
Kanada  Kanada 2012 2012 1
Kroatien  Kroatien 2002 2009 7
Liechtenstein  Liechtenstein 2018 2019 2
Macau  Macau 2008 2008 1
Malaysia  Malaysia 2002 2023 14
Niederlande  Niederlande 2010 2010 1
Osterreich  Österreich 2002 2023 21
Rumänien  Rumänien 2002 2013 9
Schweiz  Schweiz 2002 2023 21
Serbien  Serbien 2003 2003 1
Slowakei  Slowakei 2004 2012 6
Spanien  Spanien 2015 2016 2
Thailand  Thailand 2012 2012 1
Tschechien  Tschechien 2002 2023 21
Ungarn  Ungarn 2002 2022 8
Vereinigte Staaten  Vereinigte Staaten 2002 2002 1

Trivia Bearbeiten

  • In der Saison 2012 standen erstmals drei Mannschaften aus einem Land auf dem Treppchen – Österreich. Außerdem kamen alle drei Teams vom Verein RC Höchst.
  • Das im Finale bestplatzierte Wildcard-Team war Favorit Brünn 2006 mit Platz 2.

Weblinks Bearbeiten