RB Leipzig (Frauenfußball)

Frauenfußballmannschaft von RB Leipzig

Die Frauenfußballabteilung des Rasenballsport Leipzig e.V. besteht seit der Saison 2016/17. Die 1. Mannschaft spielt seit 2023 in der Frauen-Bundesliga, die 2. Mannschaft gehört seit 2020 der Regionalliga Nordost an.

RB Leipzig Frauen
Logo von RB Leipzig am Trainingszentrum
Spielstätte Platz 1 im Trainingszentrum am Cottaweg
Plätze 2.015
Cheftrainer Şaban Uzun
Liga Bundesliga
2022/23   1. Platz, 2. Bundesliga

Website rbleipzig.com

Heim
Auswärts

Geschichte Bearbeiten

Seit Sommer 2013 bereits mit eigenen Mädchenmannschaften im Spielbetrieb vertreten, stieg RB Leipzig zur Saison 2016/17 auch in den Frauenfußball ein. Nachdem anfangs eine Spielgemeinschaft mit dem Leipziger FC 07 angedacht gewesen war,[1] wurde bekannt, dass man stattdessen mit einem eigenständigen Team direkt in der viertklassigen Landesliga Sachsen antreten würde. Der Kader setzte sich zunächst aus 17 Spielerinnen des FFV Leipzig, fünf eigenen Nachwuchsspielerinnen und einer Sportlerin aus der Reserve des FF USV Jena zusammen. Bis spätestens 2021 sollte, so die Erwartung des Sächsischen Fußball-Verbandes, dessen Nachwuchsleistungszentrum RB Leipzig übernahm, die Bundesliga erreicht werden.[2]

Das erste Pflichtspiel bestritt die Mannschaft am 7. August 2016, als sie im Landespokal den SV Johannstadt 90 auswärts mit 7:0 besiegte.[3] Zehn Minuten vor Beginn des ersten Ligaspiels am 21. August 2016 erklärte der Bischofswerdaer FV 08, aus Protest gegen die Entscheidung des Verbandes nicht gegen RB Leipzig anzutreten.[4] Gemeinsam mit den Ligakontrahenten einigte sich der Verein darauf, bereits ausgetragene Spiele zu wiederholen und einige Auflagen zu erfüllen – darunter die Pflicht, eine gewisse Anzahl Jugendspielerinnen in der Startelf aufzuweisen. Später wurde das Team vom Pokalwettbewerb ausgeschlossen, da es dort als RB Leipzig angetreten war, nicht jedoch wie in der Auslosung bekundet als Spielgemeinschaft.[5] Die Saison beendete man schließlich ungeschlagen als Meister. Durch fehlende Anmeldungen zur Regionalliga und Rückzüge in dieser entfielen auch die eigentlich erforderlichen Relegationsspiele.[6]

Am ersten Spieltag der Regionalliga 2017/18 erfolgte mit dem 0:6 gegen den Magdeburger FFC die erste Pflichtspielniederlage.[7] Nach der Saison, die man schlussendlich auf Platz 4 beendet hatte, verließ Cheftrainer Sebastian Popp den Verein aus beruflichen Gründen.

Für die Saison 2018/19 verpflichtete man Katja Greulich, zuvor tätig beim Bundesligisten FF USV Jena, als neue Trainerin.[8] Die Spielzeit selbst verlief etwas besser, mit 18 Siegen bei 4 Niederlagen landete man am Ende auf Platz 3. Durch den Sieg im Sachsenpokal qualifizierte sich RB Leipzig erstmals für den folgenden DFB-Pokal.

Die Saison 2019/20 wurde nach 15 Spieltagen durch die Covid-19-Pandemie zunächst unter- und später per Beschluss eines außerordentlichen DFB-Bundestages abgebrochen. Da die ursprünglich vorgesehenen Relegationsspiele, mit denen die Aufsteiger zur 2. Bundesliga ermittelt werden sollten, ebenfalls entfielen, stand RB, das bis dahin ungeschlagen geblieben war (14 Siege, ein Unentschieden), automatisch als direkter Aufsteiger fest.[9]

In der Saison 2020/21 trat RB in der Nord-Staffel der 2. Bundesliga an (wegen der anhaltenden Covid-19-Pandemie war die Abstiegsregelung ausgesetzt und die 2. Liga wegen nun 19 teilnehmender Mannschaften geteilt worden) und belegte am Ende Platz drei. Im DFB-Pokal erreichte die Mannschaft das Achtelfinale, wo sie nach einer 0:4-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt ausschied.

Sechs Spieltage vor Ende der Saison 2022/23 stand RB Leipzig als Aufsteiger in die Bundesliga fest,[10] am 22. Spieltag sicherte man sich vorzeitig die Zweitligameisterschaft. Im DFB-Pokal erreichte die Mannschaft nach Siegen u. a. gegen die beiden Bundesligisten Eintracht Frankfurt und SGS Essen das Halbfinale, das man gegen den SC Freiburg verlor.

Spielstätte Bearbeiten

Zunächst trugen die RB-Frauen ihre Heimspiele auf der Sportanlage Gontardweg im Leipziger Nordosten aus, wo sich auch das Leistungszentrum der Mädchen und Frauen befindet. Nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga erfolgte zur Saison 2020/21 der Umzug ins Stadion am Bad in Markranstädt, das während der gesamten Zweitligazugehörigkeit die reguläre Heimspielstätte blieb. Ab der Saison 2023/24 werden die Heimspiele am vereinseigenen Trainingszentrum am Cottaweg, das zuvor bereits mehrfach für Liga- und Pokalspiele genutzt worden war, ausgetragen.

Die Heimspiele der weiblichen Nachwuchsmannschaften finden auf der Sportanlage Gontardweg statt.

Personal Bearbeiten

Trainerstab Bearbeiten

Deutschland  Şaban Uzun Trainer
Deutschland  Marius Nowoisky Co-Trainer
Deutschland  Anja Mittag Co- und Individualtrainerin
Deutschland  Michael Gurski Torwarttrainer

Aktueller Kader Bearbeiten

Stand: 26. April 2024[11]

Tor Abwehr Mittelfeld Angriff
12 Schweiz  Elvira Herzog
25 Deutschland  Eve Boettcher
02 Deutschland  Frederike Kempe
03 Deutschland  Josefine Schaller
04 Deutschland  Nina Räcke
15 Osterreich  Julia Magerl
16 Osterreich  Michela Croatto
20 Deutschland  Victoria Krug (C) 
21 Deutschland  Julia Landenberger
29 Deutschland  Julia Pollak
30 Schweiz  Lara Marti
34 Deutschland  Rucy Grunenberg*

0000* RB Leipzig II

07 Slowenien  Korina Janež
08 Deutschland  Gianna Rackow
11 Deutschland  Barbara Brecht
19 Deutschland  Jenny Hipp
26 Deutschland  Luca Maria Graf
33 Deutschland  Zoé Werner
09 Osterreich  Katja Wienerroither
10 Deutschland  Vanessa Fudalla
13 Deutschland  Sandra Starke
14 Schweden  Mimmi Larsson
17 Schweiz  Lydia Andrade
23 Deutschland  Kyra Spitzner
27 Deutschland  Marlene Müller
32 Deutschland  Mia Werner

Transfers 2023/24 Bearbeiten

[12]

Zugänge Abgänge
Sommerpause
Schweiz  Lydia Andrade SV Meppen
Osterreich  Michela Croatto Sturm Graz
Deutschland  Julia Landenberger FC Bayern München (Leihe)
Schweden  Mimmi Larsson Kansas City Current
Osterreich  Julia Magerl Sturm Graz
Schweiz  Lara Marti Bayer 04 Leverkusen
Deutschland  Julia Pollak Bayern München
Deutschland  Nina Räcke SGS Essen
Deutschland  Sandra Starke VfL Wolfsburg
Osterreich  Katja Wienerroither Grasshopper Club Zürich
Danemark  Christina Beck vereinslos
Montenegro  Medina Dešić 1. FC Nürnberg
Deutschland  Johanna Kaiser Karriereende
Deutschland  Lea Mauly FK Austria Wien
Deutschland  Anika Metzner FC Carl Zeiss Jena
Danemark  Louise Ringsing Næstved BK
Deutschland  Fatma Sakar 1. FC Union Berlin
Deutschland  Larissa Schreiber SV Eintracht Leipzig-Süd
Deutschland  Gina Schüller Djurgården Damfotboll

Statistik Bearbeiten

Erfolge Bearbeiten

Saisonergebnisse Bearbeiten

Saison Spielklasse Liga Platz Spiele S U N Tore Punkte DFB-Pokal Sachsenpokal
2016/17 4. Landesliga Sachsen 1 24 23 1 0 119:10 70 nachträglicher Ausschluss
2017/18 3. Regionalliga Nordost 4 32 15 2 5 56:32 47 Halbfinale
2018/19 3. Regionalliga Nordost 3 22 18 0 4 85:15 54 Sieger
2019/20 3. Regionalliga Nordost 1 15 14 1 0 72:3 43 2. Runde Sieger
2020/21 2. 2. Bundesliga Nord 3 16 8 2 6 32:30 26 Achtelfinale
2021/22 2. 2. Bundesliga 3 36 17 2 7 70:46 53 2. Runde
2022/23 2. 2. Bundesliga 1 26 21 1 4 84:23 64 Halbfinale
2023/24 1. Bundesliga Achtelfinale
grün unterlegt: Aufstiege

Weblinks Bearbeiten

  • Website der Frauenfußballabteilung

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Staffeleinteilung Frauen 2016/17. Sächsischer Fußball-Verband, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 26. August 2016; abgerufen am 26. April 2023.
  2. Von wegen reine Männersache. In: kreuzer-leipzig.de. 2. August 2016, abgerufen am 10. August 2016.
  3. Premiere für RB Leipzig Frauenteam! In: dierotenbullen.com. 8. August 2016, abgerufen am 10. August 2016.
  4. n-tv Nachrichtenfernsehen: Red Bull plant nächsten Coup: RB Leipzig und der Zorn einer Liga. In: n-tv.de. 26. August 2016, abgerufen am 26. August 2016.
  5. Ullrich Kroemer: Frauen-Fußball: SFV annulliert Siege - RB Leipzig muss Spiele wiederholen. Abgerufen am 12. Januar 2024.
  6. Teilnehmer für Frauen-Regionalliga stehen fest - Meister steigt nicht auf. In: rblive.de. 27. Juni 2017, abgerufen am 23. Juni 2019.
  7. Spielbericht Hinspiel Magdeburg. In: dierotenbullen.com. 4. September 2017, abgerufen am 23. Juni 2019.
  8. Vierter Neuzugang: RB-Frauen bekommen eine Trainerin. In: rblive.de. 14. Juni 2018, abgerufen am 14. Juni 2018.
  9. Saisonabbruch in 2. Frauen- und B-Juniorinnen-Bundesliga. Abgerufen am 12. Januar 2024.
  10. Weil Gütersloh patzt: Leipzig feiert Aufstieg in die Bundesliga. Abgerufen am 12. Januar 2024 (deutsch).
  11. Kader 2023/24 auf soccerdonna.de
  12. RBL-Transfers: Zu- und Abgänge von RB Leipzig im Sommer 2023. 1. September 2023, abgerufen am 12. Januar 2024.
  13. Chronik - Sachsenpokal der Frauen - Sachsen - FuPa. Abgerufen am 12. Januar 2024.