Pyromellitsäuredianhydrid

organische Verbindung

Pyromellitsäuredianhydrid ist das Anhydrid der Pyromellitsäure (1,2,4,5-Benzoltetracarbonsäure). PMDA ist hygroskopisch und bildet mit Wasser Pyromellitsäure. Pyromellitsäuredianhydrid ist ein guter Elektronenakzeptor und bildet mit elektronenreichen Aromaten Charge-Transfer-Komplexe.[4]

Strukturformel
Strukturformel von Pyromellitsäuredianhydrid
Allgemeines
Name Pyromellitsäuredianhydrid
Andere Namen
  • Pyromellithsäuredianhydrid
  • PMDA
  • 1,2,4,5-Benzoltetracarbonsäure­dianhydrid
Summenformel C10H2O6
Kurzbeschreibung

weiße bis beigefarbene Nadeln[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 89-32-7
EG-Nummer 201-898-9
ECHA-InfoCard 100.001.726
PubChem 6966
Wikidata Q1407366
Eigenschaften
Molare Masse 218,13 g·mol−1
Aggregatzustand

fest[1]

Dichte

1,68 g·cm−3 (20 °C)[1]

Schmelzpunkt

284–287 °C[1]

Siedepunkt

397–400 °C[1]

Löslichkeit

zersetzt sich in Wasser[1]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus Verordnung (EG) Nr. 1272/2008 (CLP),[2] ggf. erweitert[1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Gefahr

H- und P-Sätze H: 317​‐​318​‐​334
P: 261​‐​272​‐​280​‐​284​‐​302+352​‐​305+351+338[1]
Toxikologische Daten

2250 mg·kg−1 (LD50Ratteoral)[3]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorkommen Bearbeiten

Die Substanz entsteht bei starkem Erhitzen von Mellitsäure[4], wird aber technisch durch Oxidation von Durol (1,2,4,5-Tetramethylbenzol) gewonnen.[5]

Eigenschaften Bearbeiten

Pyromellitsäuredianhydrid ist ein brennbarer, hygroskopischer, weißer bis beiger Feststoff, welcher sich in Wasser zersetzt. Er geht schon mit Luftfeuchtigkeit in Pyromellitsäure über, die selbst in Wasser kaum löslich ist.[1]

Verwendung Bearbeiten

PMDA wird bei der Herstellung von temperaturbeständigen Kunstharzen verwendet, beispielsweise für Polyimide[5], die unter anderem als Bindemittel für Elektroisolierlacke dienen.

Sicherheitshinweise Bearbeiten

PMDA wirkt sensibilisierend (IgE-Antikörper nachweisbar) und vor allem in höheren Konzentrationen irritativ an den Atemwegen.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g h i Eintrag zu Pyromellitsäuredianhydrid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 3. Januar 2023. (JavaScript erforderlich)
  2. Eintrag zu Benzene-1,2:4,5-tetracarboxylic dianhydride im Classification and Labelling Inventory der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), abgerufen am 1. Februar 2016. Hersteller bzw. Inverkehrbringer können die harmonisierte Einstufung und Kennzeichnung erweitern.
  3. Gigiena i Sanitariya. For English translation, see HYSAAV. 51(11)(79), 1986.
  4. a b Fieser und Fieser, Organische Chemie, 2. Auflage, Verlag Chemie 1982, ISBN 3-527-25075-1.
  5. a b Eintrag zu Pyromellitsäuredianhydrid. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 15. Juni 2014.