Provenchère (Haute-Saône)

französische Gemeinde

Provenchère ist eine Gemeinde im französischen Département Haute-Saône in der Region Bourgogne-Franche-Comté.

Provenchère
Provenchère (Frankreich)
Provenchère (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Bourgogne-Franche-Comté
Département (Nr.) Haute-Saône (70)
Arrondissement Vesoul
Kanton Port-sur-Saône
Gemeindeverband Terres de Saône
Koordinaten 47° 43′ N, 6° 8′ OKoordinaten: 47° 43′ N, 6° 8′ O
Höhe 255–364 m
Fläche 5,82 km²
Einwohner 242 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 42 Einw./km²
Postleitzahl 70170
INSEE-Code

Mairie Provenchère

Geographie Bearbeiten

Provenchère liegt auf einer Höhe von 278 m über dem Meeresspiegel, etwa zwölf Kilometer nordnordwestlich der Stadt Vesoul (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich im zentralen Teil des Departements, in der Talmulde der Scyotte, östlich des Saône-Tals, am Westfuß der Höhen des Bois de Breurey.

Die Fläche des 5,82 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt im Bereich der gewellten Landschaft östlich des Saônetals. Der zentrale Teil des Gebietes wird von der Talmulde der Scyotte eingenommen, die oberhalb des Dorfes entspringt und für die Entwässerung nach Südwesten zur Saône sorgt. Die Niederung weist eine Breite von ungefähr einem Kilometer auf und liegt durchschnittlich auf 270 m. Flankiert wird das Tal auf seiner Westseite von einem Plateau, das zum Tal der Saône überleitet. Hier herrscht landwirtschaftliche Nutzung vor. Im Norden und Osten wird die Mulde von den waldigen Höhen des Bois de Breurey umgeben. Mit 364 m wird hier die höchste Erhebung von Provenchère erreicht. In geologisch-tektonischer Hinsicht besteht das Gelände aus einer Wechsellagerung von sandig-mergeligen und kalkigen Sedimenten der unteren Jurazeit (Lias). Im Bois de Breurey tritt auch Muschelkalk zutage.

Nachbargemeinden von Provenchère sind Fleurey-lès-Faverney im Norden, Breurey-lès-Faverney und Auxon im Osten, Bougnon im Süden sowie Villers-sur-Port im Westen.

Geschichte Bearbeiten

Im Mittelalter gehörte Provenchère zur Freigrafschaft Burgund und darin zum Gebiet des Bailliage d’Amont. Durch eine Schenkung ging das Dorf 1276 an das Kloster Faverney über. Im 15. Jahrhundert wurde hier ein Minoritenkonvent gegründet. Zusammen mit der Franche-Comté gelangte Provenchère mit dem Frieden von Nimwegen 1678 definitiv an Frankreich. Heute ist Provenchère Mitglied des Gemeindeverbandes Terres de Saône.

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Die Kirche Saint-Valbert wurde 1759 im klassizistischen Stil erbaut und besitzt Mobiliar, Täfelungen im Louis-XV-Stil und Gemälde aus dem 18. Jahrhundert. Neben der Kirche steht ein Kalvarienberg, der auf 1763 datiert ist.

Vom ehemaligen Minoritenkloster sind Konventsgebäude aus dem 18. Jahrhundert und Ruinen der Kapelle erhalten. Die Mairie (Gemeindeverwaltung) befindet sich in einem ehemaligen Herrenhaus.

Bevölkerung Bearbeiten

Jahr 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2006
Einwohner 161 170 141 198 216 207 261
Quellen: Cassini und INSEE

Mit 242 Einwohnern (1. Januar 2021) gehört Provenchère zu den kleinen Gemeinden des Département Haute-Saône. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte (1891 wurden noch 326 Personen gezählt), wurde seit Mitte der 1970er Jahre wieder ein kräftiges Bevölkerungswachstum verzeichnet.

Wirtschaft und Infrastruktur Bearbeiten

Provenchère war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft (Ackerbau, Obstbau und Viehzucht) und die Forstwirtschaft geprägtes Dorf. Heute gibt es verschiedene Betriebe des lokalen Kleingewerbes, vor allem in der Branche Holzverarbeitung. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf zu einer Wohngemeinde gewandelt. Viele Erwerbstätige sind deshalb Wegpendler, die in der Agglomeration Vesoul ihrer Arbeit nachgehen.

Die Ortschaft liegt abseits der größeren Durchgangsachsen an einer Departementsstraße, die von Port-sur-Saône nach Breurey-lès-Faverney führt. Eine weitere Straßenverbindung besteht mit Bougnon.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Provenchère – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien