Prodesse et delectare (lat., „nützen und erfreuen“) ist ein Wahlspruch der Literatur, vor allem im 18. Jahrhundert.

Damit sollte der aufklärerische Aspekt der Literatur betont werden: Bücher sollten sowohl unterhaltend als auch belehrend für den Leser sein.[1] Ein typisches Beispiel für solche Werke sind etwa Fabeln.

Der Spruch leitet sich aus der Ars Poetica des Horaz ab, in der im Vers 333 Folgendes steht: „Aut prodesse volunt aut delectare poetae.“ Korrekt übersetzt bedeutet dies „Die Dichter wollen entweder nützen oder unterhalten“, und zwar im Sinn des ausschließenden entweder – oder. Es handelt sich in diesem Satz keinesfalls um die Aussage, die Dichter wollten beides zugleich. Dies ist erst im nächsten Vers ausgedrückt: „aut simul et iucunda et idonea dicere vitae“, zu deutsch „oder zugleich Erfreuliches und für das Leben Nützliches sagen“. Die Aussage des Horaz lautet also: Dichter wollen in einem Werk entweder nützen oder unterhalten oder beides.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Herrmann, Horst.: Die Philosophie der Aufklärung für Dummies. 1. Auflage. Wiley-VCH, Weinheim, Bergstr 2011, ISBN 978-3-527-70705-8, S. 206 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche [abgerufen am 26. Juli 2019]).