Private Dancer

Album von Tina Turner

Private Dancer ist das fünfte Solo-Studioalbum der US-amerikanischen Sängerin Tina Turner. Es erschien 1984.

Private Dancer
Studioalbum von Tina Turner

Veröffent-
lichung(en)

29. Mai 1984

Label(s) Capitol Records

Format(e)

CD, LP, MC

Genre(s)

Contemporary R&B, New Wave, Pop, Rock

Titel (Anzahl)

10

Länge

44:02

Produktion

Chronologie
Love Explosion
(1979)
Private Dancer Mad Max: Beyond Thunderdome (Soundtrack)
(1985)

Entstehung ud Veröffentlichung

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Das Album besteht teils aus Neukompositionen, teils aus Coverversionen; am Songwriting-Prozess beteiligte sich Turner nicht. Musikalisch ist das Album von einem Mix von Contemporary-R&B-, New-Wave-, Pop- und Rockelementen gekennzeichnet. Dies stellt eine Abkehr von den früheren Soul-Veröffentlichungen mit ihrem Exmann Ike Turner dar.

Die Erstveröffentlichung von Private Dancer erfolgte am 29. Mai 1984 bei Capitol Records. Das Album erschien in seiner Originalausführung als LP mit zehn Titeln (Katalognummer: 064-240152 1). Am 24. Februar 1997 erschien es als sogenannte „Centenary Edition“ als CD mit sieben Bonustiteln, darunter vier neue Lieder sowie drei „Extended Versions“.[1]

Titelliste

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  1. I Might Have Been Queen (Jeanette Obstoj, Rupert Hine, Jamie West-Oram) – 4:10
  2. What’s Love Got to Do with It (Terry Britten, Graham Lyle) – 3:49
  3. Show Some Respect (Terry Britten, Sue Shifrin) – 3:18
  4. I Can’t Stand the Rain (Ann Peebles, Don Bryant, Bernard Miller) – 3:41 (Originalinterpret: Ann Peebles)
  5. Private Dancer (Mark Knopfler) – 7:11
  6. Let’s Stay Together (Willie Mitchell, Al Green, Al Jackson, Jr.) – 5:16 (Originalinterpret: Al Green)
  7. Better Be Good to Me (Holly Knight, Nicky Chinn, Mike Chapman) – 5:10 (Originalinterpret: Spider)
  8. Steel Claw (Paul Brady) – 3:48 (Originalinterpret: Paul Brady)
  9. Help! (John Lennon, Paul McCartney) – 4:30 (Originalinterpret: The Beatles)
  10. 1984 (David Bowie) – 3:09 (Originalinterpret: David Bowie)

Bonustitel (1997)

  1. I Wrote a Letter (Inga Rumpf) – 3:24
  2. Rock ‘n Roll Widow (Tom Snow) – 4:45
  3. Don’t Rush the Good Things (Neil Gammack) – 3:46
  4. When I Was Young (Eric Burdon, Victor Briggs, John Weider, Danny McCulloch)

Singleauskopplungen

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Let’s Stay Together entstand in Zusammenarbeit mit Heaven 17, wurde bereits 1983 als Single veröffentlicht und erreichte u. a. in Großbritannien Platz sechs, in den Niederlanden Platz vier der Single-Charts. Einige Monate später wurde die Single auch in den USA veröffentlicht und hatte Erfolg. Es war damit Tina Turners erster Hit nach ihrer Trennung von Ike. Das Lied wurde von Al Green geschrieben und erschien ursprünglich 1972 auf Al Greens gleichnamigem Album. Der Erfolg, den Tina Turner mit ihrer Version hatte, trug maßgeblich dazu bei, dass das Album Private Dancer produziert wurde.

Better Be Good to Me erschien als erste Singleauskopplung des Albums. Die Singleversion erreichte Platz fünf der Billboard Charts in den USA. Das Lied erhielt den Grammy in der Kategorie „Best Female Rock Vocal Performance“.

What’s Love Got to Do with It wurde als zweite Single ausgekoppelt. Es erreichte in den USA und Australien die Spitzenplätze der Single-Charts. Es war Tina Turners erster Nr.-1-Hit als Solokünstlerin. Der Titel diente später auch als Namen für den gleichnamigen Film über Tina Turners Jahre mit Ike Turner und die Trennung von ihm.

Private Dancer wurde 1984 als Single veröffentlicht. Das Lied wurde von Mark Knopfler für seine Band Dire Straits geschrieben und sollte eigentlich auf dem Album Love Over Gold (1982) erscheinen. Mark Knopfler war allerdings der Meinung, dass nur eine Frau dieses Lied singen konnte. Private Dancer wird auch heute noch oft von Radiostationen gespielt und fand in vielen Filmen und TV-Produktionen als beliebter Hintergrundsong Verwendung und erfreut sich eines enormen Bekanntheitsgrades.

I Can’t Stand the Rain wurde 1985 als Single herausgebracht. Das Lied wurde von Ann Peebles, Don Bryant und Bernard Miller geschrieben. Seitdem ist es von mehreren Künstlern/Bands gecovert worden. Tina Turners Single-Version erreichte u. a. in Großbritannien Platz 57, in Deutschland Platz neun und in Frankreich Platz zwei der Single-Charts.

Des Weiteren wurden noch Show Some Respect und in Großbritannien Help als Singles veröffentlicht.

Singles in den Charts

Jahr Titel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen/​‑monate, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungen[2]Template:Charttabelle/Wartung/Monatsdaten
(Jahr, Titel, , Plat­zie­rungen, Wo­chen/Mo­nate, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  DE   AT   CH   UK   US
1983 Let’s Stay Together DE18
(15 Wo.)DE
CH28
(1 Wo.)CH
UK6
 
Silber

(13 Wo.)UK
US26
(15 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 7. November 1983
Verkäufe: + 200.000; Backing Vocals: Heaven 17
1984 Help! UK40
(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 25. Februar 1984
What’s Love Got to Do with It DE7
(23 Wo.)DE
AT4
(3 Mt.)AT
CH8
(18 Wo.)CH
UK3
 
Platin

(18 Wo.)UK
US1
 
Gold

(28 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 1. Mai 1984
Verkäufe: + 1.805.000
Better Be Good to Me DE52
(5 Wo.)DE
UK45
(5 Wo.)UK
US5
(21 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 3. September 1984
Private Dancer DE20
(14 Wo.)DE
UK26
 
Silber

(9 Wo.)UK
US7
(18 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 28. Oktober 1984
Verkäufe: + 200.000
1985 I Can’t Stand the Rain DE9
(14 Wo.)DE
AT6
(3 Mt.)AT
CH15
(10 Wo.)CH
UK57
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1. März 1985
Show Some Respect US37
(10 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 4. Mai 1985

Private Dancer Tour

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Die Private Dancer Tour war die erste Solotournee der Sängerin und umfasste insgesamt 176 Konzerte, die sie nach Europa, Nordamerika, Australien und Asien führte. Die fast einjährige Tour begann am 8. Februar 1985, fast ein Dreivierteljahr nach dem das Album auf den Markt kam, mit einem Auftritt in Zürich, Schweiz. Das letzte Konzert der Tour fand am 28. Dezember in Tokio, Japan statt. Die Tour brachte Gesamteinnahmen von mehr als 7 Millionen US-Dollar ein. Turner bekam Unterstützung von James Ralston (Gitarre), Jamie West-Oram (Gitarre), Bob Feit (Bass), Jack Bruno (Schlagzeug), Timmy Cappello (Perkussion, Keyboard, Saxophon) und Kenny Moore (Piano). Außerdem als Gast dabei waren David Bowie, der bei dem Konzert am 23. März 1985 in Birmingham, England mit ihr die Lieder Tonight und Letss Dance darbot, sowie der kanadische Rocksänger Bryan Adams, mit dem sie am darauffolgenden Tag am gleichen Veranstaltungsort ihr gemeinsames Duett It’s Only Love, das im vorherigen Jahr für Adams’ Album Reckless aufgenommen wurde, live vorstellte. Als Vorgruppen fungierten Glenn Frey, Mr. Mister, Limited Warranty, John Parr und die Eric Martin Band. Die Tournee beinhaltete auch 25 Konzerte in Deutschland, wo sich das Album nicht nur als überaus erfolgreich erwies, sondern im Verlauf seines Chartdaseins mit insgesamt 96 Wochen in den Top-100 zu einem Dauerbrenner entwickelte, obgleich es Private Dancer aber nie auf Platz eins der deutschen Albumcharts schaffte. In Europa gab sie 1985 insgesamt 60 Konzerte, demnach fanden fast die Hälfte aller ihrer europäischen Konzerte in Deutschland statt. Mit Ausnahme von 1984 wurden auf dieser Tournee alle Lieder des Albums live gespielt.[3]

Tina Live – Private Dancer Tour

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Die beiden Konzerte in Birmingham, England am 23. und 24. März 1985 wurden aufgezeichnet und unter dem Titel Tina Live – Private Dancer Tour auf VHS-Kassette veröffentlicht. Die Titel dieser Aufnahme sind wie folgt:[4]

  • Show Some Respect
  • I Might Have Been Queen
  • What’s Love Got to Do with It
  • I Can’t Stand the Rain
  • Better Be Good to Me
  • Private Dancer
  • Let’s Stay Together
  • Help!
  • It’s Only Love (mit Bryan Adams)
  • Tonight (mit David Bowie)
  • Let’s Dance (Version 1)
  • Let’s Dance (Version 2)

Rezension

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1985 gewann sie mit dem Album vier Grammy Awards; drei davon für What's Love Got to Do with It und einen für Better Be Good to Me.

Kommerzieller Erfolg

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Chartplatzierungen

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Chartplatzierungen
ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
  Deutschland (GfK)[5]2 (94 Wo.)94
  Österreich (Ö3)[1]1 (57 Wo.)57
  Schweiz (IFPI)[6]3 (86 Wo.)86
  Vereinigte Staaten (Billboard)[7]3 (106 Wo.)106
  Vereinigtes Königreich (OCC)[8]2 (150 Wo.)150
Jahrescharts
ChartsJahres­charts (1984)Platzie­rung
  Deutschland (GfK)[9]17
  Schweiz (IFPI)[10]6
ChartsJahres­charts (1985)Platzie­rung
  Deutschland (GfK)[11]2
  Österreich (Ö3)[12]1
  Schweiz (IFPI)[13]1

Auszeichnungen für Musikverkäufe

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Weltweit verkaufte sich Private Dancer über 20 Millionen Mal und gehört demnach zu den weltweit meistverkauften Alben.[14] Das Album verkaufte sich alleine in Deutschland über 1,5 Millionen Mal, womit es zu den meistverkauften Alben des Landes zählt.

Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
  Australien (ARIA)[15]200.000
  Belgien (BRMA)  Gold25.000
  Dänemark (IFPI)  Platin80.000
  Deutschland (BVMI)  3× Platin1.500.000
  Finnland (IFPI)  Gold33.464
  Frankreich (SNEP)  Gold100.000
  Irland (IRMA)  Platin20.000
  Kanada (MC)  7× Platin700.000
  Neuseeland (RMNZ)  4× Platin80.000
  Niederlande (NVPI)  2× Platin200.000
  Norwegen (IFPI)  Gold20.000
  Österreich (IFPI)  2× Platin100.000
  Portugal (AFP)  Gold25.000
  Schweden (IFPI)  Platin100.000
  Schweiz (IFPI)  2× Platin100.000
  Spanien (Promusicae)  Platin100.000
  Vereinigte Staaten (RIAA)  5× Platin5.000.000
  Vereinigtes Königreich (BPI)  3× Platin900.000
Insgesamt   5× Gold
  32× Platin
9.273.464

Hauptartikel: Tina Turner/Auszeichnungen für Musikverkäufe

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Einzelnachweise

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  1. a b Chartplatzierung in Österreich. In: austriancharts.at. Abgerufen am 22. August 2024.
  2. Chartquellen (Singles): DE AT CH UK US
  3. Die Private Dancer-Tournee 1985 auf einer internationalen Tina-Turner-Fanclubseite
  4. Die Titelliste der VHS Private Dancer Tour
  5. Chartplatzierung in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 22. August 2024.
  6. Chartplatzierung in der Schweiz. In: hitparade.ch. Abgerufen am 22. August 2024.
  7. Chartplatzierung in den USA. In: billboard.com. Abgerufen am 22. August 2024 (englisch).
  8. Chartplatzierung in Großbritannien. In: officialcharts.com. Abgerufen am 22. August 2024 (englisch).
  9. Jahrescharts 1984 in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 22. August 2024.
  10. Jahrescharts 1984 in der Schweiz. In: hitparade.ch. Abgerufen am 22. August 2024.
  11. Jahrescharts 1985 in Deutschland. In: offiziellecharts.de. Abgerufen am 22. August 2024.
  12. Jahrescharts 1985 in Österreich. In: austriancharts.at. Abgerufen am 22. August 2024.
  13. Jahrescharts 1985 in der Schweiz. In: hitparade.ch. Abgerufen am 22. August 2024.
  14. Music man John Carter dies. Abgerufen am 8. Juli 2021.
  15. Glenn A. Baker: Pacing The Majors. (PDF) In: Billboard via worldradiohistory.com. 15. November 1986, S. A-6, abgerufen am 22. März 2023 (englisch).